
Ein Prototyp einer LMR-Batteriezelle in Originalgröße im Wallace Battery Cell Innovation Center von General Motors.
“Bahnbrechende” neue Batterie soll E-Automarkt revolutionieren
Der amerikanische Autohersteller General Motors (GM) hat ein Wettrennen gestartet. Das Ziel ist es, der erste Hersteller zu sein, der E-Autos mit sogenannten prismatischen Lithium-Manganreichen-Batteriezellen (LMR) baut.
An dieser Batterietechnologie arbeitet das Unternehmen in Zusammenarbeit mit LG Energy Solution seit 2015. Nun hat GM verkündet, dass das Unternehmen das Batteriesystem ab dem Jahr 2028 kommerziell produzieren lassen möchte.
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Probleme der Vergangenheit
LMR-Batterien gibt es bereits seit den 1990er-Jahren. Bisher gingen sie aber mit einer kürzeren Lebensdauer und einer “Spannungsdämpfung” einher. Letzteres bedeutet, dass die Spannung in der Batterie mit der Zeit nachlässt.
Diese Probleme sollen mit der neuen Generation von LMR-Batterien gelöst sein, heißt es von GM. Das Unternehmen habe die Materialien in den Zellen optimiert und beispielsweise neue Beschichtungen eingesetzt. Dadurch können die LMR-Zellen eine vergleichbare Leistung wie Hochnickelzellen erreichen, seien aber weniger kostenintensiv.
Neue Materialien
Wie der Name andeutet, bestehen die Kathoden der LMR-Batteriezellen zu etwa 35 Prozent aus Nickel und zu 65 Prozent aus Mangan. Es werde praktisch kein Kobalt benötigt, also ein Material, das schwerer abzubauen und damit seltener vorhanden ist und dessen Abbau häufig kritisiert wird.

Ein Batterietechniker im Wallace Battery Cell Innovation Center von General Motors entnimmt eine Probe des chemischen Schlamms.
© Steve Fecht für General Motors
Im Gegensatz zu Nickel und Kobalt, die auch heute noch für Batteriezellen verwendet werden, ist Mangan günstiger und in größeren Mengen vorhanden. Zudem könne man mit dieser Batterietechnologie auch größere Zellen bauen, was die Kosten weiter senkt.
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Rechteckige Form
Außerdem sind die Batteriezellen prismatisch, also rechteckig. Dadurch könne man die Zellen leichter in größeren E-Fahrzeugen wie LKWs oder SUVs unterbringen. Durch diese Form reduziert das Unternehmen außerdem die Anzahl der benötigten Teile, heißt es von GM.
Laut GM werden durch die prismatischen Zellen die Komponenten des Batteriemoduls um 75 Prozent und jene des gesamten Packs um 50 Prozent reduziert. Dadurch werden E-Autos mit dieser Technologie auch leichter.
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Höhere Energiedichte
Die Energiedichte soll dadurch jedoch nicht beeinträchtigt werden. Laut GM sollen die prismatischen LMR-Batteriezellen, im Vergleich zu derzeit gängigen Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP), eine um 33 Prozent höhere Energiedichte aufweisen.
Damit wäre auch eine zusätzliche Reichweite von mehr als 600 Kilometern möglich. Somit könnten die LMR-Batterien auch mit LFP-Batterien mithalten.
Mit dieser Technologie will GM die Akzeptanz von E-Fahrzeugen bei den Verbrauchern erhöhen. Ab 2028 sollen die prismatischen LMR-Batteriezellen in Elektrofahrzeugen wie dem Chevrolet Silverado und dem Escalade IQ zum Einsatz kommen.
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