Hände säubern Kopfhörer

Hände säubern Kopfhörer 

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Digital Life

Smartwatch, Kopfhörer und Ring: Wie man Wearables richtig reinigt

Wenn sich die Fenster durch die jetzt wieder höher stehende Sonne und den damit wieder wahrnehmbaren Flecken bemerkbar machen, ist es Zeit für einen Frühjahrsputz. Aber nicht alle Gegenstände, die sich nach einer Tiefenreinigung sehnen, sind so aufdringlich wie Fenster. 

Kopfhörer, Smartwatches und Fitness-Ringe begleiten viele Menschen täglich auf eine unauffällige Art und Weise und gelten als Dreckschleudern. Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 sind 95 Prozent der Smartwatch-Armbänder mit Bakterien kontaminiert, die auch Krankheiten auslösen können. 

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Mangelnde Hygiene kann darüber hinaus auch die Freude an den Wearables trüben. Bei Kopfhörern kann beispielsweise die Klangqualität beeinträchtigt werden, wenn Dreck den Audioausgang verstopft. Hier kommt deshalb eine Anleitung, wie man Wearables, also Kopfhörer, Smartwatches oder Fitness-Ringe, reinigt und was man besser lassen sollte. 

In-Ear-Kopfhörer

Beginnen wir mit In-Ear-Kopfhörern. Also jenen, die direkt in den vorderen Teil des Gehörgangs gesteckt werden. Bei dieser Art von Kopfhörern bleibt nicht nur Dreck, sondern auch wenig appetitliches Ohrenschmalz haften. Um die Kopfhörer zu reinigen, sollte man deshalb zuerst die Aufsätze, die meist aus Silikon sind, herunternehmen. Diese kann man dann ohne Bedenken mit Spülmittel und Wasser reinigen. 

Kommen wir nun zu den sensiblen Teilen der In-Ear-Kopfhörer. Um sie von grobem Schmutz zu befreien, kann man einen Föhn nutzen. Diesen stellt man auf Kaltluft und die niedrigste Stufe. Wichtig ist, den Dreck von der Öffnung weg- und nicht weiter hineinzublasen. Dafür hält man den Kopfhörer am besten seitlich. Auch trockene Wattestäbchen können verwendet werden. Allerdings muss man aufpassen, dass sich keine Watte im Gitter verfängt, das das Innere der Kopfhörer eigentlich von Staub und Schmutz freihalten soll.

Danach wischt man die Kopfhörer und das Innere des Ladegehäuses mit einem trockenen und sauberen Mikrofasertuch ab. Kabel und das Äußere des Gehäuses können auch mit einem leicht feuchten Tuch gereinigt werden. Wenn alles getrocknet ist, kann man die Einzelteile wieder zusammensetzen. Wichtig ist, dass keine Feuchtigkeit in Kontakt mit den Anschlüssen kommt. Außerdem sollte man auf die Verwendung von spitzen und scharfen Gegenständen verzichten. Also zum Beispiel nicht mit einem Zahnstocher in den Kopfhörern herumstochern. 

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Over-Ear-Kopfhörer

Over-Ear-Kopfhörer, also jene, die das ganze Ohr umschließen, sind etwas leichter zu reinigen. Sie kommen weniger mit Ohrenschmalz, dafür aber vermehrt mit Schweiß in Kontakt. Bevor man mit der Reinigung beginnt, sollte man die Kopfhörer ausschalten und sie von der Stromversorgung trennen. Bei vielen Modellen lassen sich die Polster abnehmen und sogar auswechseln. 

Diese, sowie die Bügel kann man mit einem Mikrofasertuch reinigen, das in eine Mischung aus Wasser und ganz wenig Spülmittel getaucht wird. Manche Materialien vertragen auch Desinfektionsmittel, dafür sollte man aber die Herstellerhinweise beachten, da das Material sonst ausbleichen kann.  

Für die Innenseite der Over-Ear-Kopfhörer eignen sich Wattestäbchen, feine Pinsel oder weiche Zahnbürsten, um Staub herauszuputzen. Die Druckknöpfe sollte man vorsichtig mit einem trockenen, sauberen Tuch putzen. Sollten sich Krümel darin verfangen haben, kann man diese ganz vorsichtig mit einem Zahnstocher herausholen. Wenn alles trocken ist, kann man die Kopfhörer wieder zusammenbauen und benutzen. 

Smartwatches

Bei der Reinigung von Smartwatches ist es vorerst wichtig zu wissen, ob es sich um ein wasserfestes Modell handelt. Hinweis darauf gibt beispielsweise die IP68-Zertifizierung. Das bedeutet, die Smartwatch ist gegen Staub und Wasser geschützt. Auch der ATM-Wert zeigt an, ob ein Wasserschutz vorhanden ist. Bei einer Uhr mit 5 ATM kann man zum Beispiel damit schwimmen gehen. Die Reinigungshinweise geben darüber hinaus Aufschluss darüber, wie man das Armband sauber bekommt. 

Für die Reinigung schaltet man die Uhr als Erstes aus und löst das Armband vom Gehäuse. Ist das Armband aus Silikon oder Nylon, muss man sich nicht viele Gedanken machen. Diese kann man auch unter fließendem Wasser mit Seife reinigen. Bei Metall- oder Lederarmbändern sollte man zu einem leicht feuchten Tuch greifen. 

Das Display und die Unterseite der Smartwatch können mit einem leicht feuchten Mikrofasertuch abgewischt werden. Je nach Modell sollte aber keine Feuchtigkeit zu den elektronischen Bestandteilen gelangen. Bei Apple-Produkten kann man für die harten Oberflächen auch Desinfektionsmittel mit 70-prozentigem Isopropylalkohol oder 75-prozentigem Ethylalkohol verwenden. Andere Hersteller raten davon ab und empfehlen klares Wasser

Bevor man die Einzelteile wieder zusammenbaut, sollte man sie gut trocknen lassen. Wenn es sich um eine wasserfeste Smartwatch handelt, sollte man sie nach Kontakt mit Chlor- oder Salzwasser mit sauberem Wasser abspülen. 

Eine Reinigung mit Bleichmitteln oder sonstigen Reinigungsmitteln ist nicht empfohlen. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass die Smartwatch möglichst nicht mit Cremen, Insektenschutzmitteln oder Parfum in Kontakt kommt. 

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Fitness-Ringe 

Auch Fitness-Ringe werden immer mehr zum täglichen Begleiter. Da sie sich aber direkt an den Fingern befinden, mit denen wir nicht nur alles Mögliche anfassen, sondern auch das Gesicht berühren, sind die Ansprüche an Hygiene besonders hoch. 

Für die Reinigung der Infrarot-LED-Sensoren an der Innenseite des Rings eignet sich am besten ein sauberes, fusselfreies Tuch. Laut Herstellern wie Oura darf man den Ring auch mit Wasser und einer geringen Menge Geschirrspülmittel waschen. Auch Desinfektionsmittel für Hände stören den Oura-Ring nicht. Samsung empfiehlt für den Galaxy Smartring aber, auf diese zu verzichten.

Stattdessen sollte man ein weiches Tuch verwenden oder ihn mit Wasser und einem seifenfreien Reinigungsmittel abwaschen. Bevor man ihn wieder benutzt, sollte der Ring aber gut getrocknet sein. Es wird empfohlen, das Reinigungsritual einmal pro Woche und nicht nur im Frühling durchzuführen. 

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Sandra Czadul

Begeistert von Wissenschaft und stets auf der Suche nach Ideen, die uns voranbringen.

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