
J-36
Chinas Stealth-Fighter J-36 und J-50 zeigen sich, unbekannter Flieger taucht auf
Ende Dezember hoben in China erstmals 2 neue Stealth-Fighter ab. Offiziell haben weder Regierung noch die Hersteller sich dazu geäußert. Inoffiziell wurden die Kampfjets vorerst J-36 und J-50 bzw. J-XDS getauft.
Obwohl die Flieger immer noch geheim sind, zeigen sie sich mittlerweile regelmäßig bei Testflügen. Von der J-36 ist jetzt ein Video aufgetaucht, das Details des außergewöhnlichen Kampfjets zeigt.

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Tarnkappen-Düsen
In dem Video sind deutlich die Düsen der 3 Triebwerke zu sehen. 3 Triebwerke nebeneinander im Rumpf eines Kampfjets sind an sich schon sehr ungewöhnlich. Bei der J-36 sind noch dazu die Düsen nach innen versetzt im Rumpf.

Düsen der J-36
Das dient dazu, um die Stealth-Eigenschaften zu verbessern. Die heißen Abgase werden so durch Kühlelemente am Rumpf geleitet.
Das reduziert die Hitzesignatur, was es schwieriger macht, das Flugzeug mit Infrarotsensoren zu entdecken – vor allem von unten. Außerdem wird der Radarquerschnitt kleiner, weil die Düsen nicht aus dem Rumpf hervorstehen, was ebenfalls die Stealth-Fähigkeiten verbessert.
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Die nach innen versetzten Düsen der YF-23. Gut zu erkennen sind die Keramik-Kühlkacheln
© US Air Force
Bei Kampfjets ist dies ein seltenes Feature und bei keinem aktuellen Stealth-Fighter zu finden. Allerdings hat die Northrop YF-23 solche Düsen. Die wurde aber nur als Prototyp gebaut. Sie unterlag im Advanced-Tactical-Fighter-Programm der YF-22, aus der später die F-22 Raptor hervorging.

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Allerdings gibt es solche Düsen bei einem anderen Flugzeug von Northrop: der B-2 Spirit. Die ist aber ein Bomber und kein Kampfjet.

Düsen der B-2
© US Air Force
Möglicherweise 2 Personen im Cockpit
Die Ähnlichkeiten zur B-2 dürften kein Zufall sein. Die J-36 ist deutlich größer als ein normaler Stealth-Fighter und hat ein verstärktes Tandem-Fahrwerk, was auf ein hohes Startgewicht hindeutet.
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Aber sie ist kleiner als die B-2. Das deutet darauf hin, dass sie ein „Mini-Stealth-Bomber“ sein könnte und sich von der Größe zwischen den amerikanischen Stealth-Fliegern F-22 und B-2 einordnet.

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Dafür gibt es einen weiteren Hinweis. Seit die J-36 bei Testflügen gesichtet wurde, wird vermutet, dass sie ein Zweisitzer ist. Die aktuellen Fotos und Videos scheinen das zu bestätigen. Zumindest sieht es so aus, als würden sich im Cockpit 2 Head-Up-Displays nebeneinander befinden.

Cockpit der J-36
Auch in der B-2 sitzen die die Piloten im Cockpit nebeneinander. 2 Piloten erlauben längere Missionen, weil sie sich abwechseln können. Im Einsatzgebiet kann einer der Piloten die Waffensteuerung übernehmen, während der andere sich aufs Fliegen konzentriert.

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Außerdem wird die „Quarterback“-Rolle von modernen Kampfflugzeugen immer wichtiger. Dabei werden bemannte Flieger von unbemannten Jets und Drohnen begleitet. Bei der J-36 könnte sich der Co-Pilot darauf konzentrieren, den Drohnen Befehle zu geben und etwa ihre Aufklärungsdaten auszuwerten.
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Mysteriöse Klappe an der J-50
Die J-50 entspricht von der Größe her eher einem normalen Kampfjet. Neue Fotos zeigen den Stealth-Fighter jetzt sehr deutlich.

J-50
Auf einem davon ist die mysteriöse Klappe an der rechten Unterseite gut zu sehen. Diese scheint eine Beule zu haben. Was sich hinter der Klappe verbirgt, ist nach wie vor nicht bekannt.

J-50: Klappe mit Beule
Beim chinesischen Stealth-Fighter J-20 befindet sich an dieser Stelle eine ausklappbare Luft-Luft-Rakete. Bei der J-50 scheint der Platz dafür aber knapp zu sein, weil sich direkt daneben der Lufteinlass fürs Triebwerk befindet. Bei der J-20 scheint die Klappe etwas weiter hinten am Rumpf zu sein.
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J-20: Nachdem die Luft-Luft-Raketen ausgeklappt wurden, "hängen" sie an der Seite. Die Klappen werden wieder geschlossen.
© Chinesische Luftwaffe
Möglich wäre, dass sich bei der J-50 hinter der Klappe Täuschkörper befinden, um anfliegende Raketen abzulenken. Aber das ist reine Spekulation.

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Noch ein Kampfjet oder der Bruder des Weißen Kaisers?
Ebenfalls seit dieser Woche kursiert ein Google-Earth-Satellitenbild im Netz, das einen bisher unbekannten Stealth-Jet zeigt. Dieser steht am Flughafen Jining Qufu. Wie twz berichtet, ist der auf Satellitenfotos von Planet Labs ebenfalls sichtbar, die bis September 2024 zurückgehen.

Unbekanntes Flugzeug am Flughafen von Jining Qufu
© Google Earth
Dass es sich hierbei um einen weiteren, neuen Stealth-Fighter handelt, ist eher unwahrscheinlich. Das Flugzeug sieht Báidì B (Weißer Kaiser) ähnlich, das Heck ist aber anders geformt. Bei Báidì B handelt es sich um ein Konzept in 1:1-Größe, das bei der Luft- und Raumfahrtausstellung in Zhuhai im November 2024 gezeigt wurde.
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Der vermeintliche Jet, der so einsam am Flughafen Jining Qufu herumsteht, wirkt stark wie ein Mock-up, also wie ein nicht-flugfähiges Modell. Vielleicht wurde es für Lufttunnel-Tests genutzt oder war ein Vorgänger-Konzept, auf dessen Basis später Báidì B entstanden ist.

Das Flugzeug steht einsam am Flughafen von Jining Qufu
© Google Earth
Noch ein unbekanntes Flugzeug
Diese Woche ist ein weiteres Flugzeug aufgetaucht, das bisher noch nicht identifiziert werden konnte. Im Vergleich zur J-36 und J-50 scheint es ein Leitwerk zu haben und damit kein Tailless-Design zu sein.

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Einige User auf Weibo und X vermuten, dass es sich um eine Drohne oder einen unbemannten Kampfjet handeln könnte, der zukünftig die J-36 und J-50 begleiten soll. Andere wiederum glauben, dass es lediglich eine J-16 ist. Bei der würde man aber einen Teil des Rumpfs zwischen den 2 Düsen sehen.

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Gänzlich unwahrscheinlich ist es nicht, dass hier tatsächlich ein neues Fluggerät entdeckt wurde. Auch die J-36 und J-50 sind im Dezember 2024 überraschend bei Testflügen gesichtet worden, ohne konkrete Leaks, die auf die 2 Maschinen hingedeutet hätten. Da China zwar immer ein Geheimnis um die Flugzeuge macht, aber sich nicht vor Testflügen über bewohntem Gebiet scheut, dürften bald bessere Fotos und Videos des unidentifizierten Jets auftauchen.
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