Neuer Stealth-Fighter J-36 im Tiefflug über Chinas Straßen unterwegs

Neuer Stealth-Fighter J-36 im Tiefflug über Chinas Straßen unterwegs

© screenshot

Militärtechnik

Geheimer Stealth-Fighter J-36 im Tiefflug über Chinas Straßen

Wenn China die Entwicklung seines neuen Stealth-Fighters gänzlich geheim halten will, dann sollten sie sich einen neuen Flugplatz für die Testflüge suchen. Das Tarnkappenflugzeug J-36 wurde nämlich ein weiteres Mal gefilmt – diesmal im Landeanflug

Das Video liefert den bisher besten Blick auf den Nurflügler, der nur weniger Meter über einer Straße unterwegs war. Offizielle Angaben zur J-36 gibt es bislang keine - selbst der Name J-36 ist vorerst nur Spekulation. Daher ist besonders spannend, welche Details aus dem Video hervorgehen.

Flugzeug mit hohem Gewicht

Aufgenommen wurde das Video in der Provinz Sichuan im Südwesten des Landes - dort wo die Chengdu Aircraft Corporation (CAC) ihren Hauptsitz und ihren eigenen Flugplatz hat. Das ist auch jenes Unternehmen, das den mysteriösen Jet entwickelt und produziert.

Der Clip bestätigt ein weiteres Mal, dass die J-36 ein Doppelfahrwerk hat - sowohl vorne, als auch hinten. Das deutet auf ein hohes Gewicht des Flugzeugs hin. Zu sehen sind auch die geteilten Doppelruder an den Spitzen der Tragflächen, die wohl als stabilisierende Bremsklappen wirken.

➤ Mehr lesen: Warum der neue US-Superflieger F-47 europäische Kampfjets kopiert

Cockpit

Laut den neuesten Aufnahmen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Tandem-Cockpit, bei dem die Piloten hintereinander sitzen, ausgeschlossen werden. Möglicherweise handelt es sich aber um ein zweisitziges Cockpit, in dem die Piloten nebeneinander sitzen.

Es ist auch denkbar, dass die Maschine tatsächlich nur einer Person gesteuert wird, die durch KI unterstützt wird. Die könnte das Steuer übernehmen, während sich der Pilot auf die Waffensteuerung kontrolliert, oder Befehle an Begleitdrohnen gibt.

Triebwerke

Außerdem dürfte der Stealth-Fighter tatsächlich 3 Triebwerke haben, was bei modernen Kampfflugzeugen eine Einzigartigkeit darstellten würde. Entsprechend ungewöhnlich ist auch, dass es einen zusätzlichen Lufteinlass für ein Triebwerk an der oberen Seite gibt, wie im Video zu sehen ist. Die Lufteinlässe für die 2 anderen Triebwerke befinden sich weiter vorne an der Unterseite.

Diese Konfiguration sorgt für Spekulationen, ob es sich womöglich nicht um 3 Triebwerke derselben Bauart handelt. So könnte etwa eines oder 2 Triebwerke speziell angepasst sein, um in großen Höhen effizienter zu arbeiten, was Treibstoff sparen und die Reichweite erhöhen würde.

➤ Mehr lesen: Warum der US-Superflieger F-47 kein Exportschlager sein wird

Auch denkbar ist, dass ein Teil der Triebwerke speziell für Supercruise ausgelegt ist, also das dauerhafte Fliegen mit mehr als Mach 1, ohne den Nachbrenner dafür nutzen zu müssen. Auch das würde Treibstoff sparen.

Weiterhin unklar ist, ob der J-36 das ein Kampfflugzeug der 6. Generation darstellt.

Was bedeutet 6. Generation?

Kampfjets werden in Generationen eingeteilt. Die aktuellste, die im Einsatz ist, ist die 5. Generation, die sich durch vor allem durch Tarnkappeneigenschaften auszeichnet. Dazu gehören etwa die F-22, F-35, Su-57, J-20 und J-35.

Zu den derzeit noch lose definierten Fähigkeiten eines Kampfjets der 6. Generation gehören:

  • Tarnkappeneigenschaften und interner Waffenschacht
  • Für Luftkämpfe und Bodenangriffe geeignet
  • Geeignet für elektronische Kriegsführung
  • Erweiterte Datenübertragungsfähigkeiten für das vernetzte Schlachtfeld und Datenübertragung direkt zu Satelliten
  • Kann optional ferngesteuert und mindestens teilautonom mittels KI agieren
  • Helm-Display ist mit Außenkameras verbunden, damit der Pilot „durch das Flugzeug“ durchschauen kann und so eine 360-Grad-Rundumsicht hat
  • Adaptives Triebwerk
  • Erweiterte Gegenmaßnahmen, wie Jammer, Infrarot-Blender und optional Energiewaffen – etwa um anfliegende Raketen per Laser zu zerstören

Ein riesiges Flugzeug

Die Maße des neuen Nurflügler-Flugzeugs sind unbekannt. Beim ersten Testflug wurde der Stealth-Jet von einem 2-sitzigen J-20S-Kampfjet begleitet. Ein Größenvergleich lässt den Schluss zu, dass der Prototyp deutlich größer zu sein scheint als die J-20S, die 20,4 Meter lang ist und eine Spannweite von 13,5 Meter hat.

Die J-36 dürfte aufgrund des Designs besonders treibstoffeffizient sein und im Verhältnis zum Eigengewicht auch eine große Nutzlast transportieren können. Durch das Design ist jedoch die Manövrierfähigkeit im Vergleich zu Kampfflugzeugen, die für den Luftkampf ausgelegt sind, verringert.

Für solche Dogfights dürfte sich die J-50 besser eignen. Erst kürzlich ist ein neues Foto des ebenfalls geheimen Stealth-Jets aufgetaucht, das neue Erkenntnisse liefert.

➤ Mehr lesen: Chinas geheimer Kampfjet J-50 so deutlich wie noch nie zu sehen

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare