5G-Ausbau: Huawei soll in Österreich nicht verboten werden
Österreichs Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky (ÖVP) hat am Montag einen Plan präsentiert, wie man dafür sorgen will, das Telekommunikationsnetz vor Ausfällen zu schützen. „Ohne unsere Telekommunikationsnetze gäbe es keine Internetverbindung und würde unsere Geräte nutzlos machen. Die Sicherheit unserer Netze ist von großer Bedeutung, daher führt die RTR mit den Netzbetreibern regelmäßige Risikoanalysen und Notfallübungen durch und hat umfassende Sicherheitskonzepte erstellt. Insgesamt sind unsere Telekommunikationsbetreiber sehr gut gerüstet“, sagt Tursky.
Ein Hersteller, der international in der Vergangenheit bereits stark in Bedrängnis geraten war, ist Huawei. Es bestand die Sorge, dass China über das Netz Zugriff auf die Daten von heimischen Handynutzer*innen bekommen könnte, also über das Netz im Land herumspionieren könnte. Diese Sorge ist offenbar nach reiflicher Prüfung der Netzinfrastruktur vom Tisch.
Lieferkettenrisiko größer als Spionagerisiko
„Wir müssen hier Regeln für Provider aufstellen, aber wir sind nicht für geopolitische Spielchen zu haben“, sagt Tursky hierzu. Konkret gebe es mehrere Netzwerktechnik-Hersteller, neben Huawei mit ZTE noch ein weiterer aus China. Dazu gebe es noch 2 aus Europa und einen aus den USA. Damit man ein resilientes Netz bekomme, benötige man Komponenten aller Hersteller. Laut Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR, wäre ansonsten ein „Lieferkettenrisiko“ gegeben. „Wir dürfen in keine Abhängigkeiten von nur einem einzigen Betreiber kommen“, so Steinmaurer.
Auch in Deutschland soll der Einsatz von Huawei-Komponenten nicht generell verboten werden, wie vor kurzem bekannt wurde. Huawei werde nicht beim 5G-Ausbau ausgegrenzt, heißt es dort. Doch der „Einfluss für Komponenten für das 5G-Netz“ soll dort stark eingeschränkt werden. Das bedeutet, dass Huawei-Komponenten etwa nicht im extrem kritischen Bereich eingesetzt werden dürfen. Ähnliche Regelungen könnte es auch in Österreich geben.
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