Google-Mitarbeiter verlieren Vertrauen in CEO
Angestellte des Suchmaschinengiganten Google haben weniger Vertrauen in ihren Chef als noch vor einem Jahr. Das geht aus der internen Befragung Googlegeist hervor, die das Unternehmen jährlich durchführt und deren Ergebnisse veröffentlicht. Heuer nahmen 89 Prozent der Mitarbeiter teil. Auf die Frage, ob Pichais Vision sie inspiriere, antworteten 78 Prozent mit Ja – zehn Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Auf die Frage, ob sie weiterhin Vertrauen in Pichai und sein Management-Team hätten, um Google effektiv in die Zukunft zu führen, antworteten 74 Prozent mit Ja – ein Minus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Laut einem Bericht bei Bloomberg waren die Rückgänge bei Fragen nach seinen Entscheidungen und seiner Verpflichtung zu Diversität und Inklusion ähnlich, wie Bloomberg berichtet.
Kontroversen
Obwohl Googles Führungsteam zwar einen Großteil der Angestellten noch hinter sich hat, dürften die Rückgänge zu denken geben. Google hat im vergangenen Jahr intern mit einigen schwierigen Themen zu kämpfen gehabt. So formte sich etwa großer Widerstand gegen Projekt Dragonfly, einer zensierten Suchmaschine für den chinesischen Markt. Mehr als 1000 Mitarbeiter unterzeichneten einen entsprechenden Protestbrief, später wurden die Pläne offenbar auf Eis gelegt.
Der Konzern sah sich auch wiederholt mit Sexismusvorwürfen konfrontiert. So berichte die New York Times, dass Android-Erfinder Andy Rubin Google 2014 nach dem Vorwurf sexueller Belästigung verlassen musste, aber eine Abfertigung von 90 Millionen Dollar erhielt. Tausende Mitarbeiter gingen daraufhin weltweit für Gleichberechtigung auf die Straße.
Ein beträchtlicher Teil der Mitarbeiter ist unzufrieden, wie Google mit Fällen von sexueller Belästigung umgeht. Lediglich 53 Prozent der Mitarbeiter sind laut der Befragung der Meinung, dass der Konzern bei bewiesenen Verstößen ausreichend reagiere.
Angestellte wollen bleiben
Trotz dieser Vorkommnisse planen aber die meisten Mitarbeiter, dem Unternehmen treu zu bleiben. 74 Prozent würden demnach nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, Google zu verlassen. Zwei Prozent weniger als im vergangenen Jahr.