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Huawei öffnet Vielzahl an Patenten zu günstigen Konditionen

Im Zuge seiner Fachkonferenz IPR 2023 hat das chinesische Unternehmen Huawei angekündigt, sich künftig stärker gegenüber anderen Unternehmen öffnen zu wollen, um Innovationen zu fördern. Huawei nimmt seit vielen Jahren den Spitzenplatz ein, wenn es um die Anmeldung von Patenten im Telekommunikationsbereich geht. Den eigenen Schatz an intellektuellem Eigentum will das Unternehmen öffnen und gibt neue, vergleichsweise günstige Konditionen für die Lizensierung seiner Patente bekannt.

20 Prozent aller 5G-Patente

Huawei besitzt derzeit rund 20 Prozent aller Patente für die Mobilfunkgeneration 5G, den WLAN-Standard Wi-Fi 6, sowie den Video-Codec H.266. Bei 4G/LTE sind es etwa 10 Prozent. Beim europäischen Patentamt alleine hat Huawei im vergangenen Jahr 4.505 Patente eingereicht. Das Unternehmen hat traditionell einen starken Fokus auf Forschung und Entwicklung. Mehr als 114.000 Mitarbeiter*innen - 55 Prozent aller Angestellten - arbeiten im Bereich Research and Development (R&D).

"Huawei ist bereit dazu, Cutting-Edge-Innovationen in Form von Patenten mit der Welt zu teilen", sagt Song Liuping, Chief Legal Officer von Huawei. "Sie werden die gemeinsame, nachhaltige Entwicklung von Industrien weltweit unterstützen." Tatsächlich sind Huawei-Patente ein gefragtes Gut. Das Unternehmen besitzt fast 200 bilaterale Lizenzverträge mit anderen Unternehmen, dazu kommen mehr als 350 Unternehmen, die Huawei-Patente in Form von Patentpools nutzen. Im Mobilfunkbereich zählen Samsung und Oppo dazu, im Automobilbereich etwa Mercedes-Benz, Audi, BMW, Porsche, Subaru, Renault, Lamborghini oder Bentley.

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Genaue Gebührenaufstellung

Bei der IPR 2023 wurden genaue Gebühren für Lizenzen genannt. Für 4G/LTE-Geräte zahlen Hersteller etwa 1,5 US-Dollar Lizenzgebühren pro Stück an Huawei. Für 5G-Geräte werden 2,5 Dollar verlangt. Wi-Fi-6-Geräte kommen auf 0,5 Dollar. Bei IoT-Geräten verlangt Huawei von Lizenznehmern ein Prozent des Verkaufspreises, maximal aber 0,75 Dollar. Geräte, die IoT-Komponenten verwenden, etwa Smart Meter oder Sharing-Fahrzeuge, kommen je nach verwendeter Technologie auf 0,3 bis 1 Dollar Lizenzgebühren pro Stück.

Laut Huawei bewegen sich seine Lizenzgebühren auf niedrigerem oder maximal gleichen Niveau wie jene der großen Konkurrenten im Telekommunikationsbereich, etwa Nokia, Ericsson oder Qualcomm. Bei der Nutzung der Patente setzt Huawei auf das FRAND-Prinzip. Lizenzen sollten also möglichst fair, angemessen und nicht-diskriminierend vergeben werden.

Hindernisse auf der Straße erkennen

Mit der Vergabe seiner Patente will Huawei Fortschritte bei neuen Technologien erreichen. Dazu zählt zum Beispiel die 5G-Erweiterung 5.5G, neue, verbesserte Codecs für die Video- und Audiowiedergabe namens HDR Vivid und Audio Vivid aber auch Technologien, die weniger mit Telekom-Standards zusammenhängen. Eine Innovation ist etwa eine zehnstufig verstellbare physische Blende für Mobilgerätekameras, eine andere ein Netzwerk für automatisierte Fahrzeuge, das die Erkennung von Hindernissen auf der Straße verbessern soll.

Einnahmen fließen in Forschung

Klarerweise ist die Vergabe von Lizenzen auch ein lukrativer Einkommenszweig für Huawei. 2022 nahm das Unternehmen 560 Millionen Dollar damit ein. Andererseits zahlt Huawei auch für die Verwendung von Patenten anderer Unternehmen. Im Zeitraum 2015 bis 2019 nahm Huawei etwa 1,4 Milliarden Dollar durch Lizenzgebühren ein, zahlte aber seinerseits 6 Milliarden Dollar für Lizenzen. 80 Prozent dieser Zahlungen gingen an US-Unternehmen.

Ein großer Teil der Einnahmen aus dem Lizenzgeschäft lässt Huawei wieder in Forschung und Entwicklung fließen. 2022 beliefen sich die Gesamtinvestitionen in R&D auf umgerechnet 20 Milliarden Euro. Das entspricht etwa einem Viertel des Gesamterlöses von Huawei.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen Huawei und der futurezone.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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