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iPhone-Flaute: Gewinnwarnung bei heimischem Apple-Zulieferer ams

Die schleppende Nachfrage nach neuen iPhones trifft nun auch den österreichischen Halbleiterhersteller ams: Der an der Schweizer Börse notierte Konzern muss deshalb seine Umsatz- und Gewinnziele deutlich zurückschrauben. Aufgrund kürzlicher Nachfrageänderungen seitens eines wichtigen Kunden rechnet das österreichische Unternehmen für das vierte Quartal nur noch mit einem Umsatz von 480 bis 520 Millionen US-Dollar (425 bis 460 Mio. Euro), wie der Apple-Zulieferer am Mittwochabend bekannt gab. Bisher hatte ams 570 bis 610 Millionen US-Dollar angepeilt.

Auch die Gewinnziele sind nicht haltbar: Für die bereinigte operative Ergebnismarge im vierten Quartal erwartet ams nun einen Prozentwert im niedrigen bis mittleren Zehnerbereich. In der Marge ist der Aufwand für Akquisitionen und für aktienbasierte Vergütung nicht eingerechnet. Bisher hatte ams eine EBIT-Marge von 16 bis 20 Prozent anvisiert. Die liquiden Mittel dürften weiterhin stark zunehmen und der Free-Cashflow im vierten Quartal deutlich positiv ausfallen. Nach der Umsatz- und Gewinnwarnung sind die in Zürich notierten Aktien des österreichischen Halbleiterherstellers erneut unter Druck gestanden. In der Früh verloren die Papiere 5,74 Prozent auf 26,26 Schweizer Franken.

Keine Überraschung

Die Gewinnwarnung von ams kommt nicht unerwartet. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Apple-Zulieferer ihre Umsatz- und Gewinnziele massiv zurückgestutzt. Dies hatte für einen Kursrutsch bei den Aktien von ams gesorgt. Alleine am Vortag stürzten die Titel um knapp 10 Prozent ab. Damit hat die Aktie innerhalb von einer Woche über ein Viertel an Wert verloren. Beobachtern zufolge gibt es schon eine ganze Weile Anhaltspunkte, wonach der Absatz der neuen iPhone-Modelle beim ams-Großkunden Apple hinter den Erwartungen zurückbleibt. Erst Anfang November berichtete die japanische Nachrichtenagentur Nikkei von Plänen der beiden Zulieferer Foxconn und Pegatron, die Produktionslinien für das iPhone XR nicht weiter auszubauen.

Die Nachfrage der Kunden im Consumer-Bereich werde immer volatiler und damit auch die Geschäftsplanung, schrieb ams verklausuliert. Dies wird nach Einschätzung des Unternehmens nicht abnehmen. Infolgedessen hört ams nun damit auf, konkrete Zeiträume für die mittelfristigen Wachstums- und Profitabilitätsziele zu benennen. ams erwartet jährlich ein zweistelliges Umsatzwachstum in den kommenden Jahren mit einem Anstieg der bereinigten operativen Ergebnismarge in Richtung des Ziels von 30 Prozent. Im dritten Quartal hatte ams den Umsatz um 57 Prozent auf 479,6 Millionen US-Dollar gesteigert. Damit kehrte der Lieferant von Sensorik für die 3D-Gesichtserkennung auf den Wachstumspfad zurück, nachdem das Unternehmen im zweiten Quartal eine Wachstumsdelle wegen dem Modellwechsel bei den iPhones erlitten hatte.

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