Sprint sichert Finanzierung für T-Mobile-US-Übernahme
Das amerikanische Mobilfunkunternehmen Sprint hat Insidern zufolge zur Finanzierung seiner geplanten Übernahme von T-Mobile US acht Banken mit ins Boot geholt. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Damit wäre ein weiterer wichtiger Schritt zum Abschluss dieses Geschäfts getan.
Das Finanzierungspaket hat den Informationen zufolge ein Volumen von mehr als 40 Milliarden Dollar. Dazu gehöre ein Überbrückungskredit des Sprint-Anteilseigners Softbank Corp von rund 20 Milliarden Dollar sowie eine 20-Milliarden-Dollar-Refinanzierung der existierenden Schulden von T-Mobile US.
Banken aus USA und Japan
Die involvierten Banken sind den Informationen zufolge JPMorgan Chase, Goldman Sachs Group, die Deutsche Bank AG, die Bank of America Merrill Lynch, die Citigroup sowie die drei japanischen Geldhäuser Mizuho Financial Group, Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ und die Sumitomo Mitsui Financial Group. Eine Bestätigung gab es von den Banken zunächst nicht.
Die Details der Finanzierung sollten in den nächsten Wochen geklärt werden, so dass die Übernahme im August offiziell verkündet werden könne, hieß es. Insider hatten kürzlich verlauten lassen, dass Sprint einem Kaufpreis von rund 40 Dollar je Aktie zugestimmt habe. Das würde T-Mobile US mit mehr als 32 Milliarden Dollar bewerten.
Hürde Kartellwächter
Großer Unsicherheitsfaktor bei dem Unterfangen sind die US-Kartellbehörden, die einen Schulterschluss des viertgrößten US-Anbieters T-Mobile US mit dem Branchendritten Sprint skeptisch sehen, weil danach die Preise steigen dürften. Um den Wettbewerbshütern entgegenzukommen, ist Insidern zufolge die Abgabe von Funkfrequenzen im Gespräch.
T-Mobile US galt lange als Sorgenkind der Deutschen Telekom. In den ersten drei Monaten dieses Jahres hatte die Tochter zwar 2,4 Millionen Kunden gewonnen - aber einen Verlust von 151 Millionen Dollar verbucht. Im Vorjahresquartal hatte es noch einen Gewinn von 107 Millionen Dollar gegeben. Das Unternehmen sollte vor drei Jahren bereits für 39 Milliarden Dollar an AT&T verkauft werden. Allerdings hatten die amerikanischen Behörden den Verkauf seinerzeit blockiert und argumentiert, dass es mindestens vier landesweite Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten geben müsse.