Aufnahmen von Kameras in Amazon-Lieferwägen geleaked
In letzter Zeit sind auf Reddit immer mehr Videos aufgetaucht, die Amazon-Lieferant*innen bei ihrer Arbeit zeigen. Es ist unklar, woher die Aufnahmen stammen, denn von den Lieferant*innen selbst sind sie nicht online gestellt worden. Diese haben gar keinen Zugriff auf das Material.
Die jetzt geleakten Aufnahmen, die im Netz kursieren, zeigen die Lieferant*innen nicht nur bei Aktionen, die die Sicherheit betreffen, sondern auch bei alltäglichen Begegnungen mit Kund*innen. So sieht man in einem Video, das auf YouTube gelandet ist, etwa, wie eine Lieferantin eine französische Bulldogge streichelt, die zu ihr ins Fahrzeug gesprungen ist.
KI-Überwachung des Fahrverhaltens
In den Amazon-Autos in den USA kommt Netradyne Driver-i zum Einsatz. Das ist eine KI-unterstützte Software, mit der die Geschwindigkeit, der genaue Aufenthaltsort und die Aktionen auf der Straße überwacht werden. Es kann damit einerseits das Fahrverhalten der Lieferant*innen, andererseits die Lieferant*innen in der Kabine aufgezeichnet werden. Diese müssen eine Einverständniserklärung unterzeichnen, dass ihre biometrischen Daten gesammelt werden dürfen.
„Die Kamera sendet Informationen über unser Bremsverhalten, oder ob wir Stoppschilder oder rote Ampeln überfahren“, so ein Fahrer gegenüber Vice Motherboard. „Die Kameras sehen aber auch, wenn wir telefonieren, oder unsere Sitzgurte nicht geschlossen haben.“ Laut Amazon sollen die Kameras zur „Sicherheit der Fahrer*innen“ beitragen.
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Service-Partner haben Zugriff auf das Material
Doch woher stammen dann die Videoaufnahmen, die vor allem zur Belustigung im Netz kursieren? Laut Amazon können auch Service-Partner auf die Inhalte über das Netradyne-Portal zugreifen. Dort werden aber an und für sich nur automatische Inhalte hochgeladen, wenn es zu einem Sicherheitsvorfall kommt. „Die Partner können das Videomaterial mit ihren Angestellten besprechen“, heißt es seitens Amazon. „Aber aus Privatsphäregründen dürfen die Inhalte nicht extern geteilt werden. Das ist eine Verletzung der Richtlinien“, heißt es weiter.
Viele Lieferant*innen waren aufgrund möglicher Privatsphäre-Verletzungen sehr unsicher darüber, ob sie der Aufzeichnung ihrer biometrischen Daten und der Überwachung durch Kameras im Fahrzeug zustimmen sollten. Doch nicht nur die Fahrer*innen werden überwacht. Auch andere Mitarbeiter*innen werden minutiös überwacht.
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