Amazons Ring-Geräte liefern Polizei Videos ohne Nutzer-Zustimmung
Die offizielle Anfrage des US-Senators Ed Markey und eine Antwort darauf werfen ein Licht auf die Zusammenarbeit von Amazon und Polizei, die teilweise ohne das Wissen oder die Zustimmung der Nutzer*innen von Ring-Geräten abläuft. Unter der Marke Ring bietet Amazon Sicherheitskameras und smarte Türklingeln an. Im laufenden Jahr wurden Videos von Nutzer*innen in 11 Fällen von Amazon ohne Einwilligung der Nutzer*innen an die Polizei übermittelt, weil es sich um "Notsituationen" handelte.
Sorge vor Überwachungsstaat
Ohne eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben einer Person würden solche Videos nicht weitergegeben, versichert Amazon in einem Brief an Ed Markey. Wie CNN berichtet, erfolgen die Übermittlungen der Videos anhand spontaner Einschätzungen von Amazon-Mitarbeiter*innen. Ein Gerichtsbeschluss ist in "Notsituationen" nicht unbedingt erforderlich. Laut Mashable befeuern die Angaben von Amazon die Stimmen von Kritiker*innen, die vor einem Überwachungsstaat warnen.
Nutzen und Gefahr
Amazon bietet Ring-Nutzer*innen nämlich auch die Möglichkeit, ihre Aufzeichnungen freiwillig mit Behörden zu teilen. Das Neighbors Public Safety Service wird in den USA von 2161 Strafverfolgungsbehörden und 455 Feuerwehren genutzt. Amazon betont hierbei die Nützlichkeit des Dienstes für diverse Aufgaben, etwa die Suche nach vermissten Kindern.
Senator Markey weist allerdings auf die Gefahren hin: "Wie meine Nachforschung bei Amazon illustriert, wird es zunehmend schwieriger für die Bevölkerung, sich in der Öffentlichkeit zu bewegen, zu versammeln und zu kommunizieren ohne dabei verfolgt und aufgezeichnet zu werden. Wir können das nicht als unvermeidbar akzeptieren."