Edward Snowden erhält doch keinen Ehrendoktor-Titel
Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) teilte am Mittwoch mit, er habe die Entscheidung von Unirektor Wolfgang Schareck gebilligt, der diese Würdigung abgelehnt hatte. Das Landeshochschulgesetz stelle besonders hohe Anforderungen für eine Ehrenpromotion und verlange, dass dazu eigenständige wissenschaftliche Leistungen notwendig sind. Die philosophische Fakultät habe nicht nachweisen können, dass solche Leistungen von Snowden erbracht worden seien, begründete Brodkorb seine Entscheidung.
Die Fakultät hatte im April beschlossen, dem als Whistleblower bekannt gewordenen Snowden die Ehrendoktorwürde zu verleihen. Er habe mit der Bekanntgabe der Praktiken des US-Geheimdienstes NSA die Funktion eines klassischen Aufklärers erfüllt. Schareck hatte als Rechtsaufsicht das Verfahren gestoppt. Er sah in der Übergabe der Daten keine wissenschaftliche Leistung, die für die Ehrendoktorwürde erforderlich ist.
Snowden lebt in Moskau, seine Aufenthaltsgenehmigung war Anfang August für drei Jahre verlängert worden.