Facebook befragt User zu Umgang mit Sex-Bildern von Teenager
Der Guardian-Journalist Jonathan Haynes hat auf Twitter Screenshots einer Umfrage veröffentlicht, bei der Facebook-Nutzer danach gefragt werden, wie sie anstelle des Social Networks mit bestimmten Inhalten umgehen würden. Beispielsweise wird gefragt, wie das Social Network reagieren sollte, wenn ein erwachsener Mann eine 14-Jährige um das Zusenden "sexueller Bildern" bittet. Die Antwortoptionen, die dabei geboten werden: 1.) Dieser Inhalt sollte auf Facebook erlaubt sein und ich hätte kein Problem damit, solche Inhalte zu sehen. 2.) Dieser Inhalt sollte auf Facebook erlaubt sein, ich will solche Inhalte aber nicht sehen. 3.) Dieser Inhalt sollte auf Facebook nicht erlaubt sein und niemand sollte solche Inhalte sehen. 4.) Ich habe keinerlei Vorlieben bei diesem Thema.
Fragwürdige Frage
Wie Haynes kritisiert, sollte es für Facebook keine Option sein, Inhalte einfach zu verbergen, anstatt in dem geschilderten Fall die Polizei einzuschalten. Außerdem meint Haynes, dass nicht die Vorlieben von Nutzern für Facebook als Gradmesser dienen sollten, wie mit derartigen Fällen umgegangen wird, sondern staatliche Gesetze. Dieser Meinung schließt sich auf Twitter auch Journalistin und Buchautorin Ingrid Brodnig an: "Kein Wort dazu, dass wir Gesetze haben, die strafbares Verhalten definieren - gerade bei Kinderpornografie."
Haynes attestiert Facebook, "so realitätsfremd" zu sein: "Das ist kein Thema, bei dem es von Nutzern abhängen sollte, wie damit umgegangen wird." Dazu wiederum muss angemerkt werden, dass Facebook keinerlei Absicht bekundet hat, Ergebnisse von Nutzerbefragungen ohne eigenständige Abwägungen in die Gestaltung seiner inhaltlichen Strategie einfließen zu lassen.
Umfragen sind Routine
Die Befragung von ausgewählten Nutzern nach ihren Präferenzen im Social Network ist bei Facebook Routine. Zuletzt hat das Unternehmen etwa eine große Umfrage gestartet, bei dem es herauszufinden galt, was Nutzer für vertrauenswürdige Nachrichtenquellen halten, berichtet The Verge.