Vivo X300 Pro

Vivo X300 Pro

© Florian Christof

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Vivo X300 Pro im Test: Das sieht exakt so aus wie auf iPhones

Die vielversprechende Kamera kommt zu einem hohen Preis.

Ein Kamerawunder will Vivo ins Rennen schicken und damit um die Gunst jener buhlen, die großen Wert auf eine hochwertige Smartphone-Fotografie legen. Dementsprechend hat der chinesische Hersteller bei der Kameraausstattung des Vivo X300 Pro nicht gespart.

Abseits davon wird die Software des Vivo-Flaggschiffs von Grund auf neugestaltet. Das User-Interface erinnert nun stark an die Apple-Handys aus Cupertino. 

Ich konnte das neue Vivo X300 Pro ausprobieren, habe jede Menge Fotos geschossen, mich über das neue Betriebssystem gewundert und wurde beim Akku ziemlich stutzig.

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Der Look 

Vergleicht man das aktuelle Vivo-Flaggschiff mit dem Vorgängergerät, dann hat sich an den Spezifikationen nur sehr wenig verändert. Sowohl das Display als auch die Kamera und zahlreiche weitere Komponenten sind nahezu komplett gleich wie beim X200 Pro. 

Auch beim Design orientiert sich Vivo stark am Vorjahresmodell. So hat auch das aktuelle X300 Pro einen flachen Rahmen und ein Display, das ebenso fast flach zum Rahmen hin abschließt. Der Look des diesjährigen Spitzengeräts ist erfreulicherweise deutlich weniger verschnörkelt.

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Technische Spezifikationen

Vivo X300 Pro

  • Abmessung: 75,5 x 161,2 x 8 Millimeter
  • Gewicht: 226 Gramm
  • Display: 6,78" LTPO AMOLED, 1 bis 120 Hz, HDR10+, HDR Vivid Dolby Vision, 4.500 Nits (peak), 1.260 x 2.800 Pixel, 452 ppi
  • Prozessor: Mediatek Dimensity 9500 (3 nm)
  • Speicher: 12/256 GB, 16/512 GB, 16/1TB
  • Kamera:
    • 50 MP Zeiss-Hauptkamera: f/1.57, 24mm, 1/1.28", PDAF, OIS, (Bildsensor: Sony LYT-828)
    • 200 MP Zeiss-Teleobjektiv mit 3,7-fachen optischen Zoom: f/2.67, 85mm (Periscope), 1/1.4", PDAF, OIS, (Bildsensor: Samsung HPBlue)
    • 50 MP Weitwinkelobjektiv: f/2.0, 15mm, 1/2.76", AF, (Bildsensor: Samsung ISOCELL JN1)
    • Video: 8K@30fps, 4K@120fps
    • Selfie-Kamera: 50 MP, f/2.0, 1/2.76", 24mm; 4K@60fps, (Bildsensor: Samsung ISOCELL JN1)
  • Software: Android 16, OriginOS 6, Updates für die nächsten 5 Android-Versionen
  • Akku: 5.440 mAh Semi-solid State Technology, Fast Charging 90 Watt Wired, 40 Watt Wireless
  • Konnektivität: Bluetooth 5.4, Wi-Fi 7, NFC, eSIM, IP68/IP69
  • Farben: Dune Brown, Phantom Black
  • Preis: ab 1.399 Euro (UVP)

Das Display

Das 6,78 Zoll große LTPO-AMOLED-Display des X300 Pro ist hervorragend. Mit einer maximalen Peak-Helligkeit von bis zu 4.500 nits ist es extrem hell, was der Brillanz und Lesbarkeit zugutekommt. 

Der Bildschirm ermöglicht zwar nicht derart flache Betrachtungswinkel wie das iPhone 17 Pro oder das Samsung Galaxy S25 Ultra, es kann aber dennoch in derselben Liga mitspielen. Der Fingerprintsensor im Display reagiert außerdem extrem schnell und zuverlässig.

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Vivo X300 Pro

Vivo X300 Pro

Die Kamera

Ähnlich sieht es bei der Kamera aus: Im Vergleich zum Vorgänger hat sich nichts verändert. Aber warum auch? Die Zeiss-Kamera bei den Pro-Modellen der X-Serie steht mittlerweile seit Jahren für eine besonders hohe Bildqualität, an der es kaum etwas zum Aussetzen gibt. 

Das kreisrunde Kameramodul auf der Rückseite ist derartig wuchtig, dass die Erwartung an die Fotoqualität schon allein deswegen ziemlich hoch ist. Vor allem die 50 MP Hauptkamera und das 200 MP Teleobjektiv wissen nicht zu enttäuschen. Die Weitwinkelkamera fällt dagegen ein klein wenig zurück. 

Überzeugend ist dabei vor allem das Teleobjektiv mit seiner 3,7-fachen optischen Vergrößerung. Es bringt bei allen Lichtsituationen eine gute Bildqualität zustande, die sogar mit der Hauptkamera mithalten kann. 

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Die Fotos mit dem X300 Pro bestechen durch ihre Klarheit und hohe Detailtreue. Die Kamera scheint auf einen gut funktionierenden optischen Bildstabilisator aufzubauen, da selbst bei schlechteren Lichtbedingungen noch wackelfreie Fotos möglich sind. 

Die Hauptkamera setzt übrigens auf den Sony-Bildsensor LYT-828. Sowohl die Weitwinkelkamera als auch die Frontkamera auf einem Samsung ISOCELL JN1 und das Teleobjektiv auf einem HPBlue-Sensor. Die Frontkamera baut auch auf einem Samsung ISOCELL JN1 auf. 

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Die überladene Kamera-App

Für meinen Geschmack ist die Kamera-App ein wenig zu überladen. Einerseits ist es zwar wünschenswert, verschiedene Einstellungsmöglichkeiten zu haben, andererseits tritt bei mir auf dem X300 Pro auch rasch eine gewisse Überforderung ein - vor allem was vorgefertigte Filter angeht. 

Es gibt derart viele Voreinstellungen, Filter und Aufnahme-Modi, dass man mit dem Ausprobieren gar nicht mehr fertig wird. Glücklicherweise lassen sich diese Funktionen zum Teil recht gut verräumen und wer wirklich individuelle Einstellungen vornehmen möchte, kann auf den umfangreichen Pro-Modus zurückgreifen. 

Ein spürbares Upgrade hat die Selfie-Kamera erhalten. Sie löst nun mit 50 MP auf und bringt durch eine leicht abgeänderte Kameraarchitektur bessere Bilder zustande. 

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Der Prozessor

Beim Chipset setzt Vivo wieder auf das aktuelle MediaTek-Flaggschiff - den Dimensity 9500. Bei all den Alltags-Apps hat der Prozessor überhaupt keine Probleme. Auch das Editieren von Bildern und Videos geht rasch über die Bühne. Greift man auf KI-Funktionen zurück, treten die üblichen Wartezeiten auf. 

Als ich die Benchmarkt-Tests laufen ließ, ist das Vivo X300 Pro auffallend heiß geworden. Schon klar, dabei handelt es sich um Tests, die das Gerät an die Grenzen bringen. Aber im Vergleich zu anderen Highend-Smartphones wurde das Vivo gefühlt am wärmsten. Die Speichervarianten 12/256 GB und 16/512 GB sind verfügbar.

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iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. OriginOS 6 auf dem Vivo X300 Pro (rechts)

iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. OriginOS 6 auf dem Vivo X300 Pro (rechts)

Die Software

Alles neu ist bei der Software. Während Vivo seine Geräte in China bislang mit OriginOS ausgestattet hatte, kam außerhalb des Heimatmarktes stets das User-Interface namens Funtouch zum Einsatz. Funtouch wurde nun in Rente geschickt, sodass das X300 Pro auch in Österreich und Europa unter OriginOS 6 läuft.

Dass sich Vivo beim OriginOS-Design von Apples iOS inspirieren hat lassen, kann nicht abgestritten werden. Es gibt nämlich zahlreiche Elemente, die auf dem Vivo-Handy der iPhone-Benutzeroberfläche zum Verwechseln ähnlich schauen. OriginOS 6 basiert übrigens auf Android 16.

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iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. OriginOS 6 auf dem Vivo X300 Pro (rechts)

iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. OriginOS 6 auf dem Vivo X300 Pro (rechts)

Origin Island vs. Dynamic Island

Das Dynamic Island der iPhones gibt es nun auch bei Vivo und wird als Origin Island bezeichnet. Wahnsinnig originell ist das nicht. Die interaktive Schaltfläche rund um das Kameraloch sieht genauso aus wie auf den Apple-Handys und lässt sich auch genauso bedienen.

Abgesehen davon, dass das Feature einfach kopiert wurde, ist und bleibt es eine super praktische Sache. Gerade für Live-Aktivitäten wie Timer, Stoppuhr und Musikwiedergabe ist das Dynamic...äh...Origin Island eine absolute Bereicherung.

Neben der neuen Schaltfläche ist auch das Lockscreen-Design, die Darstellung der Notifications und zum Teil auch das Kontrollzentrum stark an das aktuelle iOS 26 angelehnt. Auch hier muss man sagen, dass all die Komponenten ja dadurch nicht schlecht aussehen - im Gegenteil: Die neuen Möglichkeiten, den Sperrbildschirm zu gestalten, können sich sehen lassen.

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iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. OriginOS 6 auf dem Vivo X300 Pro (rechts)

iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. OriginOS 6 auf dem Vivo X300 Pro (rechts)

Der Shortcut-Button

Noch dreister wird es beim sogenannten Shortcut-Button, der auf dem iPhone als Action-Button bezeichnet wird. Wie auf einem Apple-Handy befindet er sich auf der gegenüberliegenden Seite des Volume-Kippers und dient auch komplett derselben Sache. Welche Funktion der Shortcut-Button ausführt, kann in den Einstellungen festgelegt werden. 

Und wenn man das entsprechende Menü öffnet, glaubt man tatsächlich, man sei auf einem iPhone gelandet. Die Darstellung dieser Einstellung sieht 1-zu-1 so aus wie auf einem iPhone - von der Grafik, der Farben, den Animationen und der Bedienung. Nichtsdestotrotz ist der Shortcut-Button eine super Sache, die im Alltag extrem praktisch ist.

iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. OriginOS 6 auf dem Vivo X300 Pro (rechts)

iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. OriginOS 6 auf dem Vivo X300 Pro (rechts)

Die AI-Features

Funktionen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, gehören längst zu einem entscheidenden Kriterium bei Smartphones. Natürlich möchte auch Vivo hier mit der Konkurrenz mithalten können und hat dem X300 Pro einige AI-Features verpasst. 

Zusammengefasst ist es möglich, Telefongespräche und Audioaufzeichnungen zu transkribieren, Unterstützung beim Formulieren und Schreiben zu erhalten sowie Fotos zu bearbeiten. Auch die Google-Funktion "Circle to Search" ist mit dabei. 

Die AI-Funktionen beim Bearbeiten von Fotos liefert bei manchen Szenerien gar keine schlechten Ergebnisse. Allerdings ist es oft eine reine Glückssache und verlangt mehrmalige Versuche. Allzu umfangreich sind die AI-Foto-Tools nicht. 

Wer Bilder mithilfe von Künstlicher Intelligenz bearbeiten oder verschönern möchte, wird ohnehin auf Nano Banana zurückgreifen, das in der Gemini-App von Google integriert ist. Auch Google Fotos bietet in diesem Zusammenhang wesentlich bessere Werkzeuge als die vivo AI.

Vivo X300 Pro

Vivo X300 Pro

Der Akku

Beim Akku handelt es sich um eine Semi-solid-State-Batterie. Bei einer solchen Semi-Festkörperbatterie wird normalerweise der flüssige Elektrolyt teilweise durch festes Material ersetzt. Der Elektrolyt ist also nicht ganz fest, aber auch nicht völlig flüssig.

Wie genau sich die Semi-sold-State-Batterie von Vivo zusammensetzt, hat das Unternehmen nicht erklärt. In der globalen Version weist das X300 Pro eine Kapazität von 6.510 mAh auf. Bei der in Österreich verkauften Version musste der Akku aus regulatorischen Gründen leicht adaptiert werden. 

Vivo hält gegenüber der futurezone fest: "Der Akku ist exakt derselbe. Bei der Version in Österreich wurde lediglich die Spannung reduziert, um für einen reibungslosen Versand bzw. Lagerung und vor allem für die Rückabwicklung durch Endkunden in der gesetzlich erlaubten Kapazität zu sein." Das bedeutet, dass die Kapazität hierzulande bei 5.440 mAh liegt.

In der Praxis sollte man damit locker über einen Tag kommen. Wie lange der Akku tatsächlich durchhält, hängt natürlich in erster Linie davon ab, wie intensiv das Handy genutzt wird. Laden lässt es sich jedenfalls mit bis 90 Watt kabelgebunden und bis zu 40 Watt kabellos - vorausgesetzt man hat ein passendes Ladegerät.

Fazit

Alles in allem ist das Vivo X300 Pro ein richtiges Flaggschiff-Smartphone mit Highend-Ausstattung. Am Display gibt es nichts auszusetzen, das Design ist solide und der Akku geht voll in Ordnung. 

Das wahre Highlight ist natürlich die hochwertige Zeiss-Kamera. Ihr ist es in erster Linie zu verdanken, dass das X300 Pro ein spannendes Smartphone wird. Vor allem die Hauptkamera und das Teleobjektiv liefern erstklassige Bilder, die in der obersten Liga mitspielen. 

Auch wenn das neue User-Interface von Apple kopiert wurde, macht das OriginOS 6 etwas her. Es war auch höchste Zeit, dass Vivo seine Benutzeroberfläche überarbeitet und modernisiert. Die KI-Funktionen sind OK, wer aber wirklich von der AI profitieren will, wird auf Gemini, ChatGPT oder andere Tools zurückgreifen. 

Unterm Strich ist also vor allem die Kamera herausragend - und auch der Preis. Das Vivo X300 Pro ist nämlich eines der aktuell teuersten Smartphones. Mit einem Startpreis von 1.399 Euro ist es zwar ein klein wenig günstiger als das iPhone 17 Pro Max, aber deutlich teurer als die Spitzengeräte der Google-Pixel-10-Reihe oder das Samsung Galaxy S25 Ultra. 

Günstigere Alternative

Mit einem solch hohen Preis wird es für das Vivo X300 Pro schwierig werden, zu einem Verkaufsschlager zu werden - vor allem, weil die direkten Konkurrenzgeräte zum Teil mehrere hundert Euro günstiger sind. Deshalb lohnt sich auch ein Blick auf den kleinen Bruder Vivo X300.

Das Nicht-Pro-Modell ist etwas kleiner, hat aber ansonsten nahezu dieselbe Ausstattung wie die größere Pro-Version. Die Kamera wurde ebenso mithilfe von Zeiss entwickelt und dürfte gegenüber jener des X300 Pro nicht allzu weit zurückfallen. Das Vivo X300 ist mit 1.049 Euro jedenfalls deutlich günstiger. 

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Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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