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Fifa gibt grünes Licht für Ball-Tracking und Abseits-Sensor bei WM

Abseits oder doch kein Abseits? Diese Entscheidung müssen die Schiedsrichterteams auf den Fußballplätzen innerhalb von Sekunden treffen. Bei der anstehenden Fußball-WM in Katar erhalten die Schiedsrichter erstmals Unterstützung von einer halbautomatischen Abseitstechnologie.

Die "semi-automatic offside technology" soll die Entscheidungen schneller und zuverlässiger machen, teilte der Fußball-Weltverband in einer Aussendung mit. "Wir sind bereit, es zu nutzen. Wir sind zufrieden mit den Testergebnissen, wir setzen unsere Arbeit fort", sagte FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina.

29 Datenpunkte in der Sekunde pro Spieler 

Über ein 500-Hertz-Signal im Ball und ein Dutzend Kameras, die über Datenpunkte die Bewegungen der Spieler festhalten, wird noch genauer als bislang die Position von möglicherweise im Abseits postierten Akteuren erfasst.

Pro Spieler werden von den Kameras dafür 29 Datenpunkte in der Sekunde analysiert. Laut der FIFA basiert das System auf einer Gliedmaßen-Erkennung. Die Daten werden von einem Video-Assistenten geprüft und an den Referee auf dem Feld sofort weitergeleitet.

Gliedmaßenerkennung

Zeitgewinn und exaktere Entscheidungen

Laut Collina erhoffe man sich neben der exakteren Messung auch einen Zeitgewinn. Bislang würden Abseitsüberprüfungen rund 70 Sekunden dauern, mit dem neuen System könne man auf rund 25 Sekunden reduzieren. Die neue Messtechnik bei Abseitsentscheidungen war zuletzt beim Arab Cup und der Club-WM im Februar getestet worden.

Über Videoleinwände sollen die Fans im Stadion über die Entscheidungen informiert werden. "Die FIFA will die Technologie weiter fördern, um den Fußball auf allen Ebenen zu verbessern", wird FIFA-Präsident Gianni Infantino in einer Mitteilung zitiert.

Entscheidung trifft immer noch Schiedsrichter

Collina widersprach erneut dem Vorwurf, die Referees würden durch die Technologie durch Roboter ersetzt. "Ich weiß, dass einige von einem Abseitsroboter sprechen, was falsch ist, denn letztlich entscheiden weiterhin der Schiedsrichter und die Schiedsrichterassistenten", sagte der einstige Spitzenreferee.

Ein Ende der Entwicklung sei nicht abzusehen. Aber: "Der Schiedsrichter bleibt der letzte Entscheidungsträger", sagte Collina. Die Einführung des Videoschiedsrichters sei eine Erfolgsgeschichte. "Das Spiel ist sauberer, es gibt bei Standardsituationen kein Gezerre mehr", sagte Collina - und Schwalben und Simulation seien komplett verschwunden.

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