Frankreich testet Laserwaffe auf Zerstörer
Die französische Marine hat vom 12. bis 14. Juni an Bord des Zerstörers Forbin im Mittelmeer das Laserwaffensystem HELMA-P (High Energy Laser for Multiple Applications – Power) getestet. Die Laserwaffe soll künftig zur Abwehr von Drohnen auf hoher See zum Einsatz kommen, teilte die französische Marine mit.
Das System wurde von der französischen Armee 2020 und 2021 bereits erfolgreich an Land getestet. Es habe sich auch bei der Neutralisierung feindlicher Drohnen auf See bewährt, heißt es in der Mitteilung weiter.
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Marine ist wichtiger Teil der Drohnenabwehr
Die Tests sollten zur Weiterentwicklung eines Prototyps in Hinblick auf die Integration von HELMA-P in Marineschiffen beitragen. Sie waren Teil des von der französischen Beschaffungsbehörde DGA geleiteten Anti-Drohnen-Programms.
Drohnen könnten auf See dazu eingesetzt werden, um Schiffe und Flugzeuge zu überwachen, zu stören oder anzugreifen, so die Marine nationale. Die Marine sei stark in die Drohnenabwehr eingebunden und arbeite gemeinsam mit anderen Armeen und der Beschaffungsbehörde an Maßnahmen zur Abwehr.
Der Zerstörer Forbin, ein Kriegsschiff der Horizon-Klasse, verfügt normalerweise über ein Flugabwehrraketensystem des Typs PAAMS mit 48 Raketen, einen Raketenstarter für den Seezielflugkörper Exocet, 2 76/62-mm-Geschützen sowie 2 20-mm-Kanonen. Zudem ist der Zerstörer mit 3 Torpedorohren und einem Torpedoabwehrsystem ausgestattet.
Das vom Unternehmen Cilas entwickelte Drohnenabwehrsystem verfügt über einen 2-Kilowatt-Laser. Feindliche Drohnen bis zu einem Gewicht von 25 Kilogramm sollen aus einem Kilometer Entfernung erkannt und abgeschossen werden können. Um größere Drohnen oder anfliegende Antischiffsraketen zu zerstören, ist der 2kW-Laser aber vermutlich zu schwach.
Der Geschützturm beherbergt neben der Laserwaffe selbst auch eine Reihe optischer Sensoren, mit der das Ziel anvisiert werden kann. Gesteuert wird die Waffe von einem einzigen Operator über eine "Mensch-Maschine-Schnittstelle".
Schutz vor Drohnen bei Olympischen Spielen
Ein Prototyp des HELMA-P-Systems soll auch während der Olympischen Spiele 2024 zum Einsatz kommen, die im kommenden Jahr in Paris stattfinden. Sportler*innen sowie Besucher*innen sollen damit vor möglichen Drohnenangriffen geschützt werden.