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HoT-Chef: "5 bis 6 Millionen Menschen zahlen noch Servicepauschale"

Anfang des Jahres zog die Arbeiterkammer (AK) gegen die Servicepauschale bei österreichischen Mobilfunkern vor Gericht. Seit dem haben sich auch die letzten heimischen Betreiber von der umstrittenen Abgabe verabschiedet.

Das Gros der Kunden zahle sie aber weiterhin, sagt Michael Krammer, Chef des virtuellen Mobilfunkbetreibers Ventocom (u.a. HoT) bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Denn Tarife ohne Servicepauschale gibt es nur für Neukunden. Bei manchen Anbietern sei für die Pauschale sogar die Indexanpassung schlagend geworden, sagte Krammer: "5 bis 6 Millionen zahlen sie noch."

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Rückzahlung der Servicepauschale

Da die AK auch auf Rückzahlung geklagt habe, könnten auf die heimischen Mobilfunker Belastungen von mehreren Hundert Millionen Euro zukommen. Über den Ausgang der AK-Klage wollte Krammer keine Prognose abgeben: "Ich wage nicht einzuschätzen, wie das ausgeht, wirklich nicht." 

Für die Mobilfunker sieht es jedenfalls nicht gut aus. Denn bei privaten Klagen von Kunden gegen die Pauschale, die zwischen 25 und 35 Euro jährlich beträgt, gibt es mittlerweile die ersten Urteile. Alle haben zum Ergebnis, dass Betreiber bezahlte Beträge zurückerstatten müssen.

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Wechselbereitschaft hoch

Hohe Tarife und Preiserhöhungen, etwa durch die bei vielen Anbietern im Frühjahr vorgenommene Indexanpassung von 7,8 Prozent, sind laut einer von Ventocom in Auftrag gegebenen Umfrage der Hauptgrund für den Wechsel des Mobilfunkanbieters. Laut der Erhebung, bei der 1.500 Österreicherinnen und Österreicher im Mai befragt wurden, gaben 9,6 Prozent an in den vergangenen 6 Monaten den Anbieter gewechselt zu haben. 12 Prozent wollen das in Zukunft tun.

Immer weniger Mobilfunkkunden nehmen bei einem Anbieterwechsel ihre Rufnummer mit. Von zuletzt 86 Prozent ist die Zahl auf 77 Prozent zurückgegangen.

Krammer macht dafür unter anderem die Zunahme von betrügerischen Anrufen mit geklauten Rufnummern verantwortlich: "Viele wollen nicht, dass Fremde mit ihren Nummern angerufen werden."

Interesse an 5G verhalten 

Ventocom, das seit Anfang des Jahres auch einen 5G-Tarif im Angebot hat, verzeichnet nur geringes Interesse an dem neuen Mobilfunkstandard. Lediglich 3 Prozent der HoT-Kunden würden den Tarif nutzen, sagt Krammer. 

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Dass das Streaming und der zunehmende Datenverbrauch während der am Freitag startenden Fußball-EM daran etwas ändern werden, glaubt der Ventocom-Chef nicht. Das sei mit 4G genauso möglich, so Krammer.

Wenn 5G mit der zunehmenden Verbreitung von Endgeräten zum Massenmarkt werde, rechnet der Ventocom-Chef mit sinkenden Tarifen. Dann werde es unterschiedliche Geschwindigkeitsklassen geben. "Wer eine höhere Geschwindigkeit will, wird mehr bezahlen."

Ventocom hat 1,4 Millionen Kund*innen

Sein Unternehmen sieht Krammer auf Kurs. Im laufenden Geschäftsjahr konnten 39.000 Kundinnen und Kunden in Österreich gewonnen werden. Insgesamt zählt Ventocom mit den Marken HoT, Liwest mobil und Raiffeisen Mobil, mit Ende Mai hierzulande 1.476.000 Kundinnen und Kunden

Ventocom betreibt kein eigenes Mobilfunknetz, sondern mietet sich als virtueller Betreiber (MVNO) bei Magenta und Drei ein. Der Umsatz stieg in den ersten 5 Monaten des Jahres um 9,4 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden 120 Mio. Euro umgesetzt. Der Gewinn betrug 9 Mio. Euro.

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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