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Mobilfunkdiskonter HoT startet mit 5G-Tarifen

Der größte heimische Mobilfunkdiskonter Ventocom, bekannt unter der Marke HoT in Kooperation mit Hofer, startet jetzt ebenfalls mit einem 5G-Tarif. Seit heute, Mittwoch, kann 5G bei den Tarifen HoT fix und HoT fix Mega um 5 Euro monatlich dazugebucht werden. Die Tarife mit 1.000 Minuten/SMS und 40.000 bzw. 50.000 MB Daten kosten mit dem neuen Mobilfunkstandard dann 14,90 bzw. 19,90 Euro, wie Ventocom-Chef Michael Krammer am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien bekannt gab.

Im Vergleich dazu kosten die günstigsten 5G-Tarife in Österreich bisher 19,90 Euro. Angeboten werden sie von Spusu und Drei. Bei Spusu sind 70 GB Daten inkludiert, bei dem Drei-Mobilfunk-Abo up ist die Datennutzung unbegrenzt. 5G ermöglicht unter anderem kürzere Reaktionszeiten, höhere Datengeschwindigkeiten und stabilere Verbindungen. 

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Erwartungen gering

Allzu viel verspricht man sich bei Ventocom von dem neuen Mobilfunkstandard nicht. Für Smartphone-Nutzer*innen seien die Unterschiede zwischen 4G und 5G "überschaubar", meint Krammer im Gespräch mit dem KURIER. 

Er geht davon aus, dass vielleicht 5 Prozent der bestehenden Kund*innen von dem Angebot Gebrauch machen werden. Etwa, wenn man während Übertragungen bei der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft nicht zu Hause sei und sich die Spiele unterwegs oder an stark frequentierten Orten ansehen wolle. Dann könne man von der stabileren Verbindung profitieren. Das 5G-Paket kann bei HoT monatsweise aktiviert und deaktiviert werden.

Michael Krammer

Ventocom-Chef Michael Krammer

Akzeptanz verhalten

Vor dem Einstieg in den neuen Mobilfunkstandard hat der virtuelle Betreiber, der im Netz von Magenta funkt, die Akzeptanz von 5G bei Mobilfunkkund*innen abgefragt. Überraschend sei dabei gewesen, dass fast 40 Prozent der Befragten davon ausgingen, bereits einen 5G-Tarif zu verwenden, sagt Krammer. Auch ein Viertel der HoT-Kund*innen war davon überzeugt. Tatsächlich betrug die Verbreitung von 5G-SIM-Karten laut der Regulierungsbehörde RTR bis zur Mitte des vergangenen Jahres lediglich knapp 10 Prozent

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Geringe Wechselbereitschaft wegen 5G

"Die meisten Menschen beschäftigen sich nicht mit der Mobilfunktechnologie", sagt Krammer. Entsprechend gering sei die Wechselbereitschaft. Bei 5G-Breitbandinternet über einen Heim-Router sind die Ergebnisse ähnlich. Auch hier startet HoT mit einem Tarif. Für knapp 30 Euro kann 5G mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s unlimitiert genutzt werden. 

Im vergangenen Jahr hat HoT laut Krammer 100.000 Kundinnen und Kunden in Österreich gewonnen. Ausschlaggebend dafür seien vor allem die Indexanpassungen gewesen, sagt der Ventocom-Chef. Sie haben bei den großen Mobilfunkern zu Preissteigerungen von bis zu 11,5 Prozent geführt. HoT und andere Diskonter haben darauf verzichtet. Für heuer rechnet Krammer im Frühjahr, wenn die Anpassungen wieder schlagend werden - die Jahresinflation betrug 7,8 Prozent - mit weiteren Zuwächsen.

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Tarife für Wechsel entscheidend

Auch wenn nur wenige zu 5G wechseln wollen, sei die Wechselbereitschaft der heimischen Mobilfunkkund*innen nach wie vor hoch, sagt Krammer unter Verweis auf die Marketagent-Umfrage. Als Gründe für einen Wechsel wurden dabei neben besseren Tarifen (42 Prozent) vor allem unattraktive Angebote der großen Mobilfunker für Bestandskunden genannt. Mehr als 30 Prozent überlegen deshalb, den Anbieter zu wechseln.

Ventocom, das 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, zählt in Österreich 1.440.000 Mobilfunk- und Breitbandkunden und hält bei einem Marktanteil von rund 10 Prozent. 2023 wurden 130 Millionen Euro umgesetzt. 

Eine Servicepauschale, wie sie A1, Magenta und Drei beim Gros der Tarife verlangen oder verlangt haben, hat es bei HoT und anderen Diskontern nie gegeben. "Wir wollten uns von Anfang an klar differenzieren", sagt Krammer. Dass jetzt die Arbeiterkammer gegen die Pauschale vor Gericht zieht, hält er für "eine spannende Geschichte". 

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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