5G am Land: Karte zeigt, wie gut Gemeinden versorgt sind
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
5G ist in Österreich auf dem Vormarsch, wenn auch der Ausbau in ländlichen Gebieten schleppender fortschreitet als in den Städten. Um die 5G-Versorgung am Land zu erhöhen, wurde bei der 2. Frequenzauktion im Herbst 2020 daher ein Anreiz für die Mobilfunker geschaffen. Wer garantierte, unterversorgte Gebiete mit der schnellen Internetverbindung auszustatten, bekommt Geld zurück.
2.100 Katastralgemeinden in Österreich unterversorgt
Als unterversorgtes Wohngebiet gilt, wenn die durchschnittliche Datenrate unter Last weniger als 2 Mbit/s beträgt. Insgesamt gibt es in Österreich 2.100 Katastralgemeinden, die als unterversorgt gelten, wie Klaus Steinmaurer von der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) erzählt. 1.701 davon wurden in der letzten Auktion den 3 großen Mobilfunkern Magenta, A1 und Drei zugeteilt. 80 bis 90 Millionen Euro flossen dadurch wieder an die Telekom-Unternehmen zurück.
Am 25. Juli 2022 lief dabei der erste Stichtag aus, an dem das Internet in 183 Katastralgemeinden (hier die Auflistung) aufgerüstet sein sollte. Diese liegen hauptsächlich in Ost-Österreich, die restlichen gut 1.500 Katastralgemeinden sollen bis Ende 2025 nachfolgen.
Hohe Strafen drohen
In Wohngebieten sollen so mindestens 95 Prozent eine Downloadrate von 30 Mbit/s Minimum erreichen, im „Dauersiedlungsraum“ wie etwa an Bundes- oder Landstraßen reicht eine Rate von 10 Mbit/s. Gelingt das nicht, drohen den Telekom-Unternehmen hohe Strafen, bis zu 40.000 Euro können so pro unterversorgter Katastralgemeinde fällig werden - pro Jahr.
Damit Magenta, A1 und Drei ihren Aufgaben auch nachkommen, startet die RTR im Herbst mit den Kontrollmessungen. „Gemessen wird im Freien, aber im Nachmittagsszenario unter Last“, erklärt Stefan Felder, der bei der RTR für die Lizenzvergabe zuständig ist. Beim sogenannten Nachmittagsszenario teilen sich mehrere Geräte einen Masten, der zudem in einiger Entfernung und nicht in unmittelbarer Nähe steht.
Online-Karte zeigt Internetgeschwindigkeit
Bis dahin stellt die RTR eine Online-Karte zur Verfügung, in der die Geschwindigkeiten des mobilen Internets in den einzelnen Katastralgemeinden angezeigt werden. „Die Daten dafür stammen aber von den Betreibern“, fügt Felder hinzu. Man werde nun prüfen, ob diese auch der Wirklichkeit entsprechen. Jedoch werden die Mindestanforderungen in den meisten Fällen sogar übertroffen, Datenraten von 100 Mbit/s im Download seien keine Seltenheit.
Und was ist, wenn einzelne Gemeinden überhaupt keine 5G-Masten aufstellen wollen? Dafür gibt es laut RTR die knapp 400 restlichen unterversorgten Katastralgemeinden, aus denen die Anbieter wählen können. So soll auch in den Gemeinden eine Art Wettbewerb entstehen, damit der 5G-Ausbau schneller vonstattengeht.
Durchgehendes Internet auch auf Straßen
In Zukunft sollen jedoch 40 Prozent des gesamten Bundesgebietes mit schnellem, mobilen Internet versorgt sein. Das bezieht sich nicht nur auf bewohnte Gebiete, autonome Fahrzeuge benötigen in Zukunft etwa auch auf Landstraßen zuverlässige Internetverbindungen. „Die Bundes- und Landstraßen sind sicher die größte Herausforderung“, sagt Felder. Die Anforderungen dort werden daher schrittweise bis 2028 bis auf die angestrebten 10/1 Mbit/s erhöht.
Zudem gebe es auch Überlegungen, dass die Gemeinden selbst in die Kontrolle mit eingebunden werden können. So sollen sie sich in Zukunft direkt an die RTR wenden, falls das mobile Internet nicht das hält, was es eigentlich verspricht.
Kommentare