Der Crash von einer Drohne aus aufgenommen

Der Crash von einer Drohne aus aufgenommen

© Isar Aerospace

Science

Start erster Weltraumrakete von Europa aus endet in Crash

Das deutsche Weltraum-Startup Isar Aerospace startete am Sonntag vom norwegischen Weltraumbahnhof Andøya zum Testflug seiner Weltraumrakete Spectrum. Knapp 20 Sekunden nach dem Start, stürzte die Rakete allerdings ab, wie in der Live-Übertragung auf YouTube zu sehen war. Der Startvorgang beginnt in etwa ab Minute 33:30.

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Weitere Videos des Absturzes

Aufnahmen des norwegischen Fernsehens dokumentieren den Absturz ebenfalls. Ab 6:30 sind Start und Absturz hier zu sehen.

Auf X kursierte am Nachmittag ein weiteres Video. Dieses zeigt offenbar den Absturz aus Sicht einer Drohne, die in der Nähe geflogen ist.

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"Wertvolle Daten"

Nachdem Crash berichtete das Unternehmen via X, dass man den Testflug als Erfolg betrachte. “Mit diesem Testflug konnten wir wertvolle Daten und Erfahrungen für zukünftige Missionen sammeln”, heißt es in der Stellungnahme. 

Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. “Dank der strengen Sicherheitsvorkehrungen von Isar Aerospace und Andøya Spaceport war die Sicherheit aller Mitarbeiter jederzeit gewährleistet”, so Isar Aerospace. Zu den Gründen gab es vorerst keine Informationen. 

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Satelliten ins All bringen

In der Vergangenheit habe es noch kein Unternehmen geschafft, bereits seine erste Rakete in den Orbit zu bekommen, betonte eine Sprecherin vorab. "Die Rakete darf explodieren, das ist im Rahmen des Testflugs sogar wahrscheinlich", sagte sie. "30 Sekunden wären schon ein großer Erfolg."

Die Trägerrakete kann eine Nutzlast von bis zu 1.000 Kilogramm in den niedrigen Erdorbit (LEO) befördern. Rund 700 Kilogramm soll Spectrum in eine Sonnensynchrone Umlaufbahn (SSO) bringen können. Die Rakete soll künftig kleine und mittelgroße Satelliten ins All bringen.

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Spectrum zählt zu den Micro-Launchern

Die 2-stufige Spectrum ist 28 Meter lang, hat einen Durchmesser von 2 Meter und gehört zu den sogenannten Micro-Launchern. Für den Start nutzt der Booster 9 Triebwerke. Die obere Stufe setzt dann auf ein einziges Triebwerk. Als Treibstoff kommt bei allen Triebwerken eine Mischung aus Propan und Flüssigsauerstoff zum Einsatz. 

Zum Vergleich: Die Falcon 9 von SpaceX ist 70 Meter lang und kann bis zu 22,8 Tonnen transportieren. Die größere Version der Ariane 6 des europäischen Raumfahrtkonzerns Airbus misst 62 Meter und hat eine Nutzlast von bis zu 21,6 Tonnen. 

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Wichtig für Europa

Der norwegischen Weltraum-Bahnhof Andoya liegt auf einer Insel nördlich des Polarkreises. Von dort sind bisher sogenannte suborbitale Raketen gestartet, die unter anderem für Forschungsmissionen verwendet werden. Der Erfolg des Tests wäre als Durchbruch für die europäische Raumfahrt gesehen worden, weil von dort aus Kleinsatelliten in eine Polar-Umlaufbahn befördert werden können. 

Isar Aerospace ist eines von mehreren europäischen Raumfahrt-Start-ups, die SpaceX von Elon Musk Konkurrenz machen wollen. Das Unternehmen, das den Volkswagen-Hauptaktionär Porsche SE zu seinen Geldgebern zählt, hat bisher mehr als 400 Millionen Euro an Kapital eingesammelt.

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