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Science

Raketenstart in Norwegen: Deutsches Start-up macht SpaceX Konkurrenz

Die Weltraumrakete von Isar Aerospace steht auf der Startrampe bereit. Der Countdown für den ersten Launch musste am Montag abgebrochen werden. Das stürmische Wetter machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Nun will das deutsche Start-up schnellstmöglich einen neuen Starttermin fixieren. 

Der Start der "Spectrum"-Rakete soll zu einer mehrfachen Premiere werden. Zum ersten Mal soll ein europäisches Unternehmen eine Rakete in den Orbit schicken. Und zum ersten Mal soll eine Weltraumrakete von Europa aus in die Erdumlaufbahn starten. 

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Satelliten ins All bringen

In der Vergangenheit habe es noch kein Unternehmen geschafft, bereits seine erste Rakete in den Orbit zu bekommen, betonte eine Sprecherin vorab. "Die Rakete darf explodieren, das ist im Rahmen des Testflugs sogar wahrscheinlich", sagte sie. "30 Sekunden wären schon ein großer Erfolg."

Die Trägerrakete kann eine Nutzlast von bis zu 1.000 Kilogramm in den niedrigen Erdorbit (LEO) befördern. Rund 700 Kilogramm soll Spectrum in eine Sonnensynchrone Umlaufbahn (SSO) bringen können. Die Rakete soll künftig kleine und mittelgroße Satelliten ins All bringen.

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Spectrum zählt zu den Micro-Launchern

Die 2-stufige Spectrum ist 28 Meter lang, hat einen Durchmesser von 2 Meter und gehört zu den sogenannten Micro-Launchern. Für den Start nutzt der Booster 9 Triebwerke. Die obere Stufe setzt dann auf ein einziges Triebwerk. Als Treibstoff kommt bei allen Triebwerken eine Mischung aus Propan und Flüssigsauerstoff zum Einsatz. 

Zum Vergleich: Die Falcon 9 von SpaceX ist 70 Meter lang und kann bis zu 22,8 Tonnen transportieren. Die größere Version der Ariane 6 des europäischen Raumfahrtkonzerns Airbus misst 62 Meter und hat eine Nutzlast von bis zu 21,6 Tonnen. 

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Möglicher Durchbruch für Europa

Als Startbasis für die deutsche Weltraumrakete dient der norwegischen Weltraum-Bahnhof Andoya, der auf einer Insel nördlich des Polarkreises liegt. Von dort sind bisher sogenannte suborbitale Raketen gestartet, die unter anderem für Forschungsmissionen verwendet werden. 

Ein erfolgreicher Testflug von Spectrum wäre ein Durchbruch für die europäische Raumfahrt, weil von dort aus Kleinsatelliten in eine Polar-Umlaufbahn befördert werden können. 

Isar Aerospace ist eines von mehreren europäischen Raumfahrt-Start-ups, die SpaceX von Elon Musk Konkurrenz machen wollen. Das Unternehmen, das den Volkswagen-Hauptaktionär Porsche SE zu seinen Geldgebern zählt, hat bisher mehr als 400 Millionen Euro an Kapital eingesammelt.

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