Polizei geht mit KI gegen Handy am Steuer vor
Ein neues System könnte der Polizei künftig helfen, die Handynutzung am Steuer zu bestrafen. In einer Testwoche konnte das Hampshire and Isle of Wight Constabulary und Polizei von Thames Valley knapp 500 mögliche Vergehen mit der neuen Technik erfassen.
Dafür wurde ein Kleinbus mit 2 Kameras ausgestattet. Eine Kamera nimmt aus einem flachen Winkel auf, um Handynutzung am Ohr zu erkennen. Außerdem wird so erkannt, ob die Personen angeschnallt sind, indem der obere Teil des Sitzgurts erfasst wird.
Kamera erkennt, ob Nachrichten geschrieben werden
Die zweite Kamera nimmt aus einem steilen Winkel auf. Damit wird erkannt, ob Menschen am Handy surfen oder Nachrichten schreiben. Die zweite Kamera kann außerdem den unteren Teil des Gurts analysieren und erkennen, ob der Gurt tatsächlich eingeklinkt ist.
Die Bilder wurden dann an den Hersteller des Systems AECOM versandt. Dort wurden die Daten von 2 Teams geprüft, bevor sie an die Polizei weitergeleitet wurden. So soll sichergestellt werden, dass nur eindeutigen Vergehen nachgegangen wird, heißt es in einer Pressemeldung.
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Polizei enttäuscht über Häufigkeit der Vergehen
Insgesamt wurden 86 Fahrer*innen mit Handy am Steuer erwischt, 273 Personen waren nicht angeschnallt. Zudem wurden 132 Fahrzeuge mit technischen Vergehen wie unzureichend gesicherte Ladung, defekte Reifen oder zu überladene Fahrzeuge.
Der Erfolg sei zwar begrüßenswert, jedoch zeigte sich die Polizei enttäuscht davon, wie häufig diese Vergehen sind. Abgelenkt oder nicht angeschnallt zu fahren könne zu tödlichen Unfällen führen. "Wir werden weiterhin aufklären, dass Ablenkung am Steuer tödlich ist, dass diese Verstöße geahndet werden und dass sich diese sozialen Gewohnheiten ändern müssen", erklärt Simon Gomer von der Straßensicherheit.
Ablenkung größte Gefahr im Straßenverkehr
In Österreich kostet es 100 Euro, wenn man mit Handy am Steuer erwischt wird. Laut Statistik Austria wurden 2022 mehr als 10.100 Unfälle wegen Unachtsamkeit am Steuer registriert, davon endeten 95 tödlich. Mit 29 Prozent ist das der häufigste Grund und mit 26 Prozent auch jener mit den meisten Todesopfern. Ein Großteil davon dürfte auf die Handynutzung am Steuer zurückzuführen sein, vermutet der ÖAMTC (hier).