Umfrage: Kinder mit Smartphone verlieren Respekt vor Eltern
Eine Mehrheit der Deutschen geht laut einer repräsentativen Umfrage davon aus, dass Kinder künftig mehr von elektronischen Medien als von Eltern und Schule beeinflusst werden. Einer entsprechenden Aussage stimmten 58 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragten Bundesbürger zu. Die Studie wurde in Kooperation mit dem Hamburger Opaschowski Institut für Zukunftsforschung erstellt. In einer ähnlichen Befragung vor 20 Jahren hatten 28 Prozent diese Ansicht vertreten.
Die 14- bis 24-Jährigen selbst schätzen den Einfluss von Medien und Netzwerken ebenfalls höher ein als den von Eltern und Lehrern. 60 Prozent bejahten in der Umfrage die entsprechende Frage. 1997 hatte das 33 Prozent der jungen Leute so gesehen.
"Respektverlust"
Ebenfalls 58 Prozent aller Befragten schlossen sich der Aussage an: „Für die junge Generation sind soziale Netzwerke im Internet wichtiger als persönliche Kontakte mit Freunden.“ Von den 14- bis 24-Jährigen stimmten dieser Ansicht 41 Prozent zu.
Die wachsende Bedeutung der Medien bei den Jugendlichen geht nach Meinung von 55 Prozent der Umfrageteilnehmer mit einem „Respektverlust von amtlichen Autoritäten wie z.B. Lehrern und Politikern“ einher. Von den Jüngeren unterstützen diese Aussage nur 43 Prozent.
Generation Z
Opaschowski warnte vor voreiligen Schlüssen: „Im Alltag bleiben Eltern, Geschwister und beste Freunde die wichtigsten Berater und Einflussfaktoren im Leben.“ Mit ihnen könnten die Jugendlichen über alles reden, weil sie auch immer für sie da seien. Wenn junge Leute im Internet chatteten, kommunizierten sie meist mit ihrem Freundeskreis, ohne ihn gleich persönlich zu treffen. Und Autoritätsverluste gegenüber Amtspersonen seien keineswegs neu. Sie verursachten schon seit Jahrzehnten Diskussionen.
Das Opaschowski Institut für Zukunftsfragen (O.I.Z) beschäftigt sich seit Anfang 2017 mit dem Forschungsprojekt „Generation Z(ukunft)“. Die jetzt veröffentlichte Umfrage vom Januar und die Vergleichsdaten aus dem Jahr 1997 bilden die empirische Grundlage dafür.