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Video: Russischer Su-35-Kampfjet beschädigt US-Drohne in Syrien

Die US Air Force bemängelt "unprofessionelles Verhalten" eines russischen Piloten bei einem Einsatz in Syrien. Bei einer Mission einer MQ-9 "Reaper"-Drohne am 23. Juli flog eine russische Suchoi Su-35 gefährlich nahe an die US-amerikanische Drohne heran und setzten IR-Täuschkörper frei. Diese trafen die Drohne und beschädigten den Propeller.

Der beschädigte Propeller der Drohne.

Scharfe Kritik von der US Air Force

In einem offiziellen Statement spricht die Air Force von einer "eklatanten Missachtung der Flugsicherheit durch das russische Kampfflugzeug". Solche Aktionen würden die "Mission beeinträchtigen, die dauerhafte Niederlage des IS sicherzustellen." Die Air Force fordert außerdem die russischen Streitkräfte in Syrien auf, "dieses rücksichtslose, unprovozierte und unprofessionelle Verhalten sofort zu beenden".

Auf dem veröffentlichten Video ist dabei ein Su-35-Kampfjet zu sehen, der die Drohne von hinten anfliegt und beim Überflug mehrere Täuschkörper freisetzt. Infrarot-Täuschkörper oder auch Flares werden eigentlich gegen Lenkwaffen mit Infrarotsuchkopf eingesetzt. Die von ihnen erzeugte Wärmestrahlung soll die Sensorik der Suchköpfe vom eigentlichen Ziel ablenken. Die Hitze kann auf mehreren Wegen erzeugt werden: durch Pyrotechnik, leicht entzündliche Flüssigkeiten oder Feststoffe oder exotherme chemische Reaktionen mit dem Sauerstoff in der Luft. Flares brennen dabei mit mehreren Tausend Grad Celsius.

Nicht der erste Vorfall in diesem Monat

Moskaus Piloten in Syrien haben im Juli mehrfach aggressive Flugmanöver in der Nähe von US-Militärflugzeugen durchgeführt. Anfang des Monats kam es zu mehreren Vorfällen, bei denen russische Flugzeuge Fallschirm-Flares abwarfen, in gefährlicher Nähe von Reaper-Drohnen flogen oder die Nachbrenner ihres Turbinenstrahltriebwerks einsetzten, um Turbulenzen zu erzeugen und die Steuerung der Drohne zu erschweren (die futurezone berichtete).

Die Aktionen beschränken sich allerdings nicht nur auf US-amerikanische Ausrüstung. Auch 2 französische Jet-Piloten wurden bei einer Mission diesen Monat von ihrem eigentlichen Kurs abgebracht, um eine "unprofessionelle Interaktion" mit einer russischen Su-35 zu vermeiden. Mitte des Monats störte ein russisches Flugzeug außerdem ein amerikanisches Überwachungsflugzeug, das gezwungen war, durch die Turbulenzen des russischen Flugzeugs zu fliegen. Dabei war das Leben von 4 Besatzungsmitgliedern in Gefahr, bemängelte die Air Force.

MQ-9 "Reaper"-Drohnen in Syrien im Einsatz

Washington machte in den vergangenen Monaten vermehrt auf die gefährlichen Aktionen russischer Piloten in Syrien aufmerksam. Die USA selbst hat dort rund 900 Truppen stationiert, die Missionen gegen den Islamischen Staat durchführen sollen. Ein wichtiges Instrument dafür ist die MQ-9 "Reaper"-Drohne, die neben Aufklärungsflügen auch bewaffnete Missionen fliegen kann. Angetrieben wird sie von einem Turboprop-Triebwerk, mit dem sie eine Höchstgeschwindigkeit von rund 480 km/h erreichen kann.

Die Drohne kann dabei über 1,3 Tonnen Waffenlast tragen, darunter Luft-Boden-Lenkraketen, Panzerabwehrwaffen, gelenkte und ungelenkte Gleitbomben sowie Freifall-Bomben. Die Kosten für ein Exemplar belaufen sich auf rund 30 Millionen Dollar

Bei einem Vorfall am 7. Juli wurden mehrere Reaper-Drohnen etwa einen Angriff in Ostsyrien durch, als sie von russischen Flugzeugen bedrängt wurden. Später konnte ein IS-Anführer getötet werden. Es ist allerdings unklar, wie und ob sich das russische Manöver auf die Anti-Terror-Mission ausgewirkt hat. 

Die russische Su-35

Bei der Suchoi Su-35 handelt es sich um 2 aufgerüstete Versionen der Su-27, die bereits in den 1980er-Jahren entwickelt wurde. Die Su-35 wurden ab 2011 in größeren Stückzahlen eingeführt, Anfang 2016 wurden 4 Su-35S im Rahmen des russischen Militäreinsatzes in Syrien in die syrische Hafenstadt Latakia verlegt. Bei der Su-35S handelt es sich dabei um eine modernisierte Version der ursprünglichen Su-35. Sie kann mit mehreren Luft-Luft-Lenkraketen, Luft-Boden-Lenkraketen und gelenkten Bomben ausgerüstet werden.

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