Russische Su-35 wollen US-Drohnen mit Flares zum Absturz bringen
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3 MQ-9 Reaper Militärdrohnen der US Air Force wurden diese Woche von russischen Kampfjets "belästigt". Sie waren über Syrien unterwegs, um eine Mission gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (ISIS) auszuführen.
Wie die US Air Force in einer Stellungnahme berichtet, haben 3 russische Kampfjets vom Typ Su-35 die US-Drohnen umschwirrt und Flares an Fallschirmen in ihrem Flugpfad abgeworfen. Zu dem Vorfall wurde auch ein Video veröffentlicht.
Spezielle Flares für die Drohnen mitgebracht
Flares werden üblicherweise eingesetzt, um hitzesuchende Raketen, die auf einen Kampfjet zufliegen, abzulenken. Solche Abwehrmittel werden bei jedem Flug von Kampfjets mitgeführt.
Flares an Fallschirmen werden allerdings üblicherweise nur als Trainingsziele bei Tests von Luft-Luft-Raketen verwendet. Durch den Fallschirm bleiben sie länger in der Luft, damit das Flugzeug, welches sie abgeworfen hat, weit genug weg fliegen kann, bevor die Rakete einschlägt. Laut The Drive werden solche Flares in speziellen Containern am Flugzeug mitgeführt, gehören also nicht zur Standardausstattung.
Bei dem Vorfall am 5. Juli haben die russischen Jets also wahrscheinlich absichtlich Fallschirm-Flares mitgeführt und gezielt die MQ-9 Drohnen anvisiert. Die MQ-9 wird durch einen Rotor am Heck angetrieben. Verfängt sich der Fallschirm der Flare darin, könnte der Rotor beschädigt werden oder blockieren, wodurch die Reaper abstürzt.
Flares brennen außerdem mit mehreren Tausend Grad Celsius. Ein direkter Kontakt könnte die Drohne selbst oder deren Instrumente, etwa Kamera oder Sensoren, beschädigen.
Bei dem Aufeinandertreffen soll sich außerdem zumindest ein Su-35 Jet vor einer Drohne positioniert und seinen Nachbrenner gezündet haben, um Turbulenzen auszulösen. "Sie haben dadurch die Fähigkeit des Drohnen-Piloten reduziert, das Fluggerät sicher zu steuern", sagt Air-Force-Kommandant Alex Grynkewich.
Air Force verurteilt Aktion
Die US Air Force wirft Russland "unsicheres und unprofessionelles Verhalten" vor. "Wir ermahnen russische Kräfte dazu, dieses rücksichtslose Verhalten einzustellen und sich an die Verhaltensgrundsätze zu halten, die man von professionellen Luftstreitkräften erwarten darf, damit wir unseren Fokus wieder auf die Niederschlagung von ISIS lenken können", sagt Grynkewich.
Vorfälle wie jene sind in Syrien keine Seltenheit. Eine Vielzahl einheimischer Kontrahenten und die Anwesenheit von Militär mehrerer anderer Staaten machen den Kriegsschauplatz unüberschaubar. Russlands Luftstreitkräfte haben sich in der Vergangenheit mehrmals durch waghalsige Begegnungen Aufmerksamkeit verschafft.
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Weiterer Vorfall mit französischen Kampfjets
Am Tag nach der Begegnung mit den US-Drohnen haben russische Su-35-Jets französische Rafale-Kampfflugzeuge auf einem Patrouillenflug nahe der syrisch-irakischen Grenze "belästigt". Die Rafale-Pilot*innen mussten ihren Kurs wechseln, um keine Kollision zu riskieren.
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