myfuzo

Bezahlen per Handy verändert Leben in Entwicklungsländern

Mein Name ist Prosper Nobirabo Musafiri. Ich komme aus der Demokratischen Republik Kongo. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder. In Österreich bin ich seit November 2015. Ich besitze einen Asylstatus aufgrund der beschränkten Meinungs- und Versammlungsfreiheit in meinem Herkunftsland. Früher habe ich an der Universität Bern in der Schweiz, an der Connecticut State University in den USA und an der Rome Business School in Italien studiert.

Während meiner Ausbildung habe ich drei Master-Grade erhalten. In Bern habe ich den PhD in Internationalem Recht "summa cum laude" abgeschlossen. An den Universitäten Bern und Kinshasa habe ich auch als Professor und Wissenschaftler gearbeitet und gelehrt. Ich habe auch Erfahrung als Rechtsanwalt für AsylwerberInnen und Erfahrungen bei der rechtlichen Vertretung von Homosexuellen und Lesben gesammelt.

Prosper Nobirabo Musafiri hat internationale Erfahrung als Wissenschaftler. 2015 ist er nach Österreich geflüchtet.

Neuer Way of Life

Für mich als Wissenschaftler sind neue Technologien sehr wichtig. Ich muss sie in meiner täglichen Arbeit verwenden. Außerdem nutze ich neue Technologien wie Social Media, wenn ich mit Politikern für Wahlkampagnen zusammenarbeite. Im Grunde sind neue Technologien etwas, mit dem man sich auseinandersetzen muss. Personen, die damit nicht umgehen können, werden wie Analphabeten betrachtet.

Es gibt keinen Zweifel daran, dass Smartphones in unserer wettbewerbsorientierten Welt bisher unerreichbare Möglichkeiten bieten. Mobilfunk ist zu einem essenziellen Teil des modernen Lebens geworden, ein Bedürfnis, ein "Way of Life". Smartphones haben die Art, wie sich Konsumenten und Unternehmen in Entwicklungsländern verhalten, verändert. Mobilfunkbetreiber sind oft die universalen Anbieter verschiedener Dienste. Neben der Kommunikation zählt etwa das Versenden von Geld dazu.

Überweisungen und Mikrokredite

Die Verbindungen, die Smartphones schaffen, beeinflussen das Leben in Entwicklungsländern wie Afghanistan, Albanien, Ägypten, Indien, Kenia, Lesotho, Mosambik, Rumänien, Südafrika und Tansania positiv. In diesen Ländern leben viele Familien in abgeschiedenen, ländlichen Gegenden. In diesen Ländern wurde M-Pesa eingeführt, ein Handy-basiertes System für Geldüberweisungen und Mikrofinanzierung. Es soll Geldtransaktionen zwischen Menschen möglichst einfach machen. Überweisungen werden dabei per SMS durchgeführt. Diese SMS können gespeichert und weitergeleitet werden. Dieses Handy-basierte Transfersystem hilft beispielsweise Taxifahrern. Sie müssen keine großen Bargeldmengen mehr im Auto mitführen.

A man holds up his latest M-Pesa mobile money transaction for the photographer at an open air market in Kibera in Kenya's capital Nairobi December 31, 2014. Safaricom, Kenya's biggest telecoms firm, is a model of how technology can be used to financially include millions of people with mobile telephones but without access to traditional infrastructure such as the banks that are available to the wealthy or those living in cities. Safaricom in 2007 pioneered its M-Pesa mobile money transfer technology, now used across Africa, Asia and Europe. It proved that money can be made from people who earn a few dollars a day. REUTERS/Noor Khamis (KENYA - Tags: BUSINESS SOCIETY SCIENCE TECHNOLOGY TELECOMS)

Millionen Nutzer

In Kenia wurde M-Pesa 2007 gestartet. Laut Statistiken des Mobilfunkanbieters Safaricom wird der Dienst im ostafrikanischen Land derzeit von 17 Millionen Menschen verwendet. In dem ostafrikanischen Land wurde M-Pesa 2007 gestartet. Die ursprüngliche Idee von M-Pesa war es, Mikrokreditnehmern die Auszahlung und Rückzahlung von Geld über ein Netzwerk von Mobilfunkanbietern zu ermöglichen.

In Afghanistan gibt es seit 2008 eine Partnerschaft zwischen Vodafone (dem M-Pesa-Entwickler) und dem größten lokalen Mobilfunkbetreiber, Roshan, um M-Pesa anzubieten. Wertkarten-Mobiltelefone können über M-Pesa ohne Gebühren mit Guthaben aufgeladen werden. Auch in Albanien und Rumänien hat sich M-Pesa schnell verbreitet, weil viele Menschen Mobiltelefone, aber kein Bankkonto besitzen. In Indien gibt es M-Pesa seit 2011, in Ägypten, Lesotho und Mosambik seit 2013. In Südafrika, wo M-Pesa von Vodacom und Nedbank angeboten wird, hat der Dienst 13 Millionen Kunden. In Tansania sind es mehr als 15 Millionen Kunden.

Regulierungsbehörden

M-Pesa hat Kontakt mit internationalen Regulierungsbehörden, wie der Financial Conduct Authority (FCA) in Großbritannien und Payment Card Industry (PCI) aufgenommen, um zu verstehen, wie man Kundeninformationen am besten schützt und sich an internationalen Best-Practice-Beispielen orientiert. Banken verlangen üblicherweise Identifikationsdokumente von Klienten. M-Pesa hat dagegen eine spezielle Lizenz erhalten, obwohl Regulierungsbehörden Bedenken hatten, dass Bankdienste ohne Filialen zur finanziellen Instabilität beitragen könnten.

Hoffnung Mobilfunk

In Entwicklungsländern hat es in den vergangenen Jahren einen rasanten Nutzungsaufschwung bei mobilen Datendiensten gegeben, die über Smartphones und Tablets zugänglich sind. Mobile Daten haben die Erwartungen an drahtlose Dienste und die Art und Weise, wie sich Menschen verbinden und arbeiten, verändert. Coltanabbau und Software haben neue Industrien begründet. Der Mobilfunk hat milliarden Menschen mit Selbstermächtigung ("Empowerment") und der Fähigkeit Wissen zu verbreiten Hoffnung gebracht. Soziale Interaktion zu organisieren scheint der große Sieg von Smartphones auf der Welt zu sein.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Prosper Nobirabo

mehr lesen