35c3-Programm: Was vom Hacker-Kongress zu erwarten ist
Es ist das weltweit größte nicht-kommerzielle Hackertreffen: Der Chaos Communication Congress, der zum zweiten Mal in der Messehalle in Leipzig stattfinden wird. Der Congress (#35c3) findet bereits zum 35. Mal statt, traditionell in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Mehr als 16.000 Gäste werden dieses Jahr dabei sein, was den Kongress zur bisher größten Veranstaltung des CCC macht.
Erfahrungsaustausch
Hacker und Nerds treffen sich zum Erfahrungsaustausch, zum Hacken, Basteln, Feiern und Kennenlernen. Das diesjährige Motto lautet „refreshing memories“. Seit dem 1. Dezember gibt es bereits in einem Advent-Congress-Kalender den „35c3 Memory Lane“-Rückblick an Vorträge aus den vergangenen Jahren.
„Was diese filmischen Erinnerungen allerdings nicht transportieren können, ist das schwer beschreibbare Gefühl der Teilnehmer und vor allem der tausenden Freiwilligen, die gemeinsam einen der größten Freiräume schaffen, um sich und anderen Erfahrungsaustausch, gemeinsames Basteln und Forschen zu ermöglichen. Der Congress soll dabei explizit ein Gegenentwurf zu kommerziellen Veranstaltungen sein", heißt es in dem Blogeintrag der Organisatoren.
Einsteiger-Fokus
Auch der „ Fahrplan“, also das offizielle Programm mit zahlreichen Vorträgen aus den Bereichen Sicherheit, Wissenschaft, Politik und Ethik, Hardware, Resilienz, Kunst und Kultur sowie Unterhaltung, fest. Ein deutlicher Anteil der Vorträge im diesjährigen Programm richtet sich an Einsteiger, so dass auch die zukünftigen Experten Anschluss an die Welt der Hacker finden. So wird es zum Beispiel eine Einführung über Hackerethik geben. Diese ist die Grundlage für den Umgang mit den diversen ethischen Problemen, die sich beim schöpferisch-kritischen Umgang mit Technologie stellen.
Ein weiterer Vortrag, der sich explizit an Einsteiger richtet, ist etwa „Datenschutz für Neulandbürger“ sowie „Die EU und ihre Institutionen“ sowie „Wie das Internet funktioniert". Neben dem neuen Einsteiger-Schwerpunkt gibt es ganz klassisch viele Security-Themen, wie etwa das Hacken von Smart Homes, vernetzten Sex-Spielzeugen, Biometrie wie Venenerkennung, russische Smart Cards, oder die Entwicklung des Cryptojackings.
Netzpolitik und Junghacker
Zudem wird es einen Einblick über aktuelle netzpolitische Themen in Österreich wie das neue Überwachungspaket, das 2018 in Kraft getreten ist, der Netzpolitik in der Schweiz sowie einen netzpolitischen Wetterbericht über das vergangene Jahr von Markus Beckedahl von netzpolitik.org geben. Der Vortrag über österreichische Vorhaben wird von Thomas Lohninger und Angelika Adensamer von epicenter.works gehalten. Der Chaos Computer Club hält zudem traditionell seinen CCC-Jahresrückblick ab. Die Streams aller Vorträge sind unter https://streaming.media.ccc.de/ erreichbar, alle Aufzeichnungen unter https://media.ccc.de/c/33c3 abrufbar.
Am zweiten Tag findet zudem traditionell der Junghackertag statt, zu dem Kinder und Jugendliche eingeladen werden. Schülerinnen und Schüler erhalten dabei die Gelegenheit, in die Hackerkultur reinzuschnuppern und eigene Eindrücke auf einer der weltweit größten Hackerkonferenzen zu sammeln. In speziellen Workshops lernen Kinder und Jugendliche z.B. elektronische Bausätze löten oder programmieren.
Sessions und Assemblies
Für Congress-Besucher gibt es neben den zahlreichen Vorträgen aber auch sogenannte „selbstorganisierte Sessions“ und Workshops, die von Teilnehmern organisiert werden und die in einem eigenen Wiki gesammelt sind. Dazu zählen etwa Löt-Workshops, 3D-Druck für Anfänger, Treffen zum Romanschreiben, oder den ersten Schritten zum Brauen von Bier.
Dann gibt es auch noch die sogenannten „Assemblies“, wo Gruppen von Hackerspaces oder anderen Organisationen zusammenkommen können, um gemeinsam an Projekten und Ideen zu arbeiten. Aus Österreich haben sich hier etwa diverse Hackerspaces unter dem Namen „AAAAAAA“ zusammengeschlossen. Das Motto hier lautet: „Bringt euer Spielzeug, arbeitet an Projekten, habt Spaß und lasst andere daran teilhaben, an dem, was ihr tut!“