Netzpolitik

Datum-Abonnenten befürchten Weitergabe ihrer Kundendaten

Wie mehrere futurezone-Leser und Klaus Stimeder, Gründer- und früherer Chefredakteur von Datum, berichten, haben Abonnenten des Magazins Datum das NZZ.at-Print-Magazin zugeschickt bekommen – ungefragt und in einigen Fällen auch ungewollt. Stimeder bezeichnet diese „Methoden für schlicht charakterlos und abstoßend“.

Laut einer Ankündigung von NZZ.at Anfang Dezember sollte das Magazin kostenlos an NZZ.at-Kunden verschickt werden, im Handel ist es um 7,50 Euro erhältlich. Die Datum-Abonnenten fragen sich nun, wie ihre Namen und Adressen bei NZZ.at gelandet sind. Anita Zielina, Chefredaktorin Neue Produkte bei NZZ.ch, versucht auf Facebook zu beruhigen:

Wir haben mit der Geschäftsführung von Datum vereinbart, das einmalige NZZ.at-Magazin im Dezember an Datum-Abonnenten versenden zu dürfen - dafür haben wir bei den NZZ.at-Abonnenten ein Abo von Datum empfohlen. Eine ganz normale Kooperation also, bei der keine Adressdaten bei uns gelandet sind, sondern die Druckerei den Auftrag durch Datum erhalten hat, das NZZ.at-Magazin einmalig mitzuverschicken.

Eine Anfrage der futurezone bei Datum läuft derzeit, um diese Angabe zu bestätigen.

Datenschutz

Einige Datum-Abonnenten sind dennoch verunsichert, da das NZZ.at-Magazin nicht nicht in allen Fällen, wie von Zielina beschrieben, mit der aktuellen Ausgabe des Datum mitverschickt, sondern als separate Sendung gekommen ist. Auf der Datum-Website ist den Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Abschluss eines Abos folgendes zu lesen:

5. Datenschutz.
Datum sichert dem Kunden die vertrauliche Behandlung seiner für die Geschäftsabwicklung notwendigen personenbezogenen Daten zu, auch soweit diese gespeichert werden.

Datum weist darauf hin, daß er die im Zusammenhang mit dem Vertrag erhaltenen Daten erheben, speichern, verarbeiten und nutzen wird, soweit dies für die ordnungsgemäße Abwicklung des Vertrages und Information erforderlich ist.

Eine Weitergabe der Daten an Dritte wird darin nicht erwähnt. Da laut Zielina aber keine Kundendaten weitergegeben wurden, dürfte es sich hier um eine Grauzone handeln. NZZ.at ist ein Produkt der Schweizer NZZ-Mediengruppe, die nicht an der Medecco Holding GmbH beteiligt ist.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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