Netzpolitik

EU will 20 Milliarden Euro für künstliche Intelligenz locker machen

Die EU will bis 2020 mindestens 20 Mrd. Euro in die Entwicklung künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence/AI) investieren. Das Geld soll aus öffentlichen und privaten Quellen kommen, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. EU-Kommissionsvize Andrus Ansip verglich die von künstlicher Intelligenz ausgehende weltweite Transformation mit der Dampfmaschine und der Elektrizität.

Um die Forschung an künstlicher Intelligenz zu pushen, stellt die EU-Kommission 1,5 Mrd. Euro im Rahmen des EU-Forschungsprogramms „Horizon 2020“ zur Verfügung. Diese Investition soll zusätzliche 2,5 Mrd. Euro durch öffentlich-private Partnerschaften auslösen, zum Beispiel in den Bereichen „Big Data“ und „Robotics“, erklärte die EU-Behörde.

Zusätzlich soll auch der Europäische Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) mobilisiert werden, erklärte die Kommission. Über den Juncker-Fonds sollen weitere 500 Millionen Euro aufgebracht werden.

Ethik-Richtlinien bis 2019

Die künstliche Intelligenz werfe ebenso wie alle anderen neuen Technologien ethische und rechtliche Fragen auf, erklärte die EU-Kommission. Die EU-Kommission will bis Jahresende Ethik-Richtlinien zur Entwicklung von AI vorlegen, die Grundsätze des Datenschutzes und der Transparenz widerspiegeln sollen. Mitte 2019 will die EU-Kommission zudem Leitlinien zur Interpretation der EU-Produkthaftungsrichtlinie im Lichte der neuen technologischen Entwicklung herausgeben. Dies sollte zu mehr Rechtsklarheit für Konsumenten und Hersteller im Fall von defekten Produkten führen.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hat bereits angekündigt, sie wolle während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Halbjahr einen Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz legen. So könnten Industrien, die nach Asien abgewandert seien, nach Europa zurückgeholt werden. Unternehmen, die in das Thema künstliche Intelligenz und Robotics investierten, seien weiter vorne und international wettbewerbsfähiger, sie würden auch mehr Jobs schaffen, erklärte Schramböck.

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