Niederländische Regierung verbietet russische Antiviren-Software
Eine gründliche Prüfung habe ergeben, dass es durch die Software des russischen Unternehmens Kaspersky Lab ein Risiko auf digitale Spionage und Sabotage gebe, sagte Justizminister Ferdinand Grapperhaus am Dienstag im niederländischen Radio. Zuvor hatten auch Großbritannien und die USA davor gewarnt. Der Minister verwies auch in einem Brief an das Parlament auf „Risiken für die nationale Sicherheit“. Nach russischer Gesetzgebung müssten „Unternehmen wie Kaspersky die russischen Geheimdienste unterstützen im Ausüben ihrer Aufgaben, wenn diese Dienste das fordern.“ Konkrete Fälle von Spionage gibt es nach den Worten des Ministers nicht.
Kaspersky Lab hatte die Bedenken stets als unbegründet zurück gewiesen. Über die Entscheidung aus Den Haag sei das Unternehmen enttäuscht, berichtet die niederländische Nachrichtenagentur ANP. „Es hat den Anschein, dass unser Unternehmen Opfer von geopolitischen Entwicklungen ist“, sagte ein Sprecher. Das Unternehmen kündigte auch an, wichtige Aktivitäten von Russland in die Schweiz zu verlegen. Damit solle verloren gegangenes Vertrauen wieder hergestellt werden, teilte das Unternehmen am Dienstag auf seiner Website mit.