Spur von Cyberattacke auf Macron führt nach Russland
Es seien Angreifer mit „bekannten Verbindungen zum russischen Nachrichtendienst“ am Werk gewesen, verlautete aus US-Geheimdienstkreisen. Der Direktor der National Security Agency (NSA), Mike Rogers, sagte zudem am Dienstag vor einem Senatsausschuss, die USA seien schon lange vor der Cyberattacke auf „russische Aktivitäten“ aufmerksam geworden und hätten die französische Seite gewarnt.
Keine Beweise
Es seien jedoch keine schlüssigen Beweise gefunden worden, dass der Kreml die Operation angewiesen oder gar geleitet habe, hieß es in den US-Geheimdienstkreisen weiter. Die russische Regierung hat mehrfach Vorwürfe zurückgewiesen, sie sei in die Hackerattacke verwickelt gewesen.
Der linksliberale Kandidat Macron war nach Angaben seines Wahlkampfteams zwei Tage vor dem Stichentscheid über die Präsidentschaft Opfer des Cyberangriffs geworden. Ziel der Attacke sei es gewesen, Macron zu diskreditieren. Es seien echte Dokumente gestohlen und zusammen mit fingierten online gestellt worden, um Falschinformationen über den Bewerber zu streuen.
Macron hat sich in der Stichwahl klar gegen die Rechtsextreme Marine Le Pen durchgesetzt, die im März vom russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau empfangen wurde. Die EU-Gegnerin betonte, sie erhalte keine finanzielle Unterstützung von Russland oder einem russischen Finanzinstitut.