Vorerst keine Gratis-Laptops für Österreichs Schüler
Gratis-Laptops oder -Tablets werden österreichische Schüler einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS durch das Bildungsministerium zufolge nicht sehr bald in ihren Händen halten. Eine Ausstattung "mit Endgeräten ist im aktuellen Regierungsprogramm nicht vorgesehen. Unterschiedliche Konzepte werden geprüft", heißt es zu diesem Anfrage-Punkt knapp.
Schule 4.0 "wird hinterfragt"
Die frühere Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) wälzte im Rahmen der Initiative "Schule 4.0" große Pläne im Bereich der digitalen Bildung. Ein Teil davon war die mittelfristig angedachte Ausstattung aller Kinder mit einem Tablet nach der Volksschule und einem Laptop nach der Unterstufe. In einem vom Ministerium im Herbst 2017 vorgelegen Kostenplan wurden die jährlichen Kosten dafür mit 222 Mio. Euro beziffert.
Aus dem mittlerweile von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) geführten Ressort heißt es diesbezüglich in der Beantwortung nun, dass im Zuge des "Strategiekonzepts 'Schule 4.0' aus der vergangenen Legislaturperiode" bereits zahlreiche Maßnahmen im Laufen seien. Das Konzept werde "im Zusammenhang mit den Schwerpunkten des neuen Regierungsprogramms hinterfragt und entsprechend ausgerichtet".
Strolz: "Retro-Bildungspolitik"
Die NEOS interpretieren das Vorhaben, Kinder mit Gratis-Endgeräten auszustatten, nunmehr als abgesagt. Für Parteichef Matthias Strolz zeigt sich die Regierung darüber hinaus "auch unwillig, die Strategie Schule 4.0 mit Leben zu erfüllen. Das ist Zukunftsraub durch eine Retro-Bildungspolitik", so der NEOS-Bildungssprecher in einem Statement. Damit drohe die österreichische Schule "den Anschluss zu verlieren - an internationale Standards und an das echte Leben".
Ein zentraler Bestandteil der Initiative "Schule 4.0" ist die Einführung der verbindlichen Übung "Digitale Grundbildung" in der Sekundarstufe I (NMS, AHS-Unterstufe) im Ausmaß von zwei bis vier Wochenstunden (über vier Jahre gerechnet) ab 2018/19 . Am dazu laufenden Pilotprojekt sind aktuell österreichweit 178 Schulen beteiligt, so das Ministerium. "Für die flächendeckende Umsetzung sind eine Reihe Begleitmaßnahmen vorgesehen, die vorrangig durch Schwerpunktsetzungen aus bestehenden Mitteln bedeckt werden", heißt es.