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Apples OS X Yosemite im Test: Aufputz ohne Wow-Effekt

Obwohl OS X mit dem mobilen iOS nicht vollständig verschmilzt, wachsen die beiden Apple Betriebssysteme näher zusammen, was sich durch die meisten Neuerungen von OS X 10.10 Yosemite zieht. Vorweg: Wer tief im Apple-Ökosystem beheimatet ist, dem können die neuen Features einen richtigen Mehrwert bieten und ein Argument gegen einen Wechsel zu einem anderen Betriebssystem liefern. Diejenigen, die nicht ausschließlich Apple-Geräte verwenden oder im Büroalltag mit Nicht-Apple-Betriebssystemen arbeiten, werden nur einen Teil der Neuerungen von OS X Yosemite nutzen können.

OS X im iOS-Design

Was nach einem Update auf OS X Yosemite wohl als erstes auffällt, ist der Wechsel der Font von Lucida Grande auf Helvetica Neue. Vor allem auf Retina Displays wirkte die alte Schriftart etwas fett, was möglicherweise den Grund für den Wechsel liefert. Denn Helvetica Neue erlaubt deutlich feinere Linien.

Neben der Font kommen mit dem neuen Betriebssystem überarbeitete Designelemente an allen Ecken und Enden. So wurden die Login-Page neu gestaltet, die Icons der Apps überarbeitet, die Dockleiste leicht abgewandelt, neue Animationen hinzugefügt und das Erscheinungsbild der Time-Machine geringfügig verändert.

Bei den Buttons, Checkboxes und Ladebalken wurden 3D-artige Tiefen-Effekte, Oberflächendetails und Schattenlinien drastisch verringert, sodass der neue Look hauptsächlich auf scharfe Kanten und feine Linien setzt.

Die Symbole gleichen nun den iOS-Icons

Transluszenz

Eine weitere Neuerung sind halbtransparente Flächen, die sich durch viele Elemente des Betriebssystems ziehen. Der Effekt, der von Apple als "vibrancy" bezeichnet wird, nimmt die Farbinformationen des dahinter liegenden Fensters oder Bildes und gibt sie auf transluzente Art und Weise in den dafür vorgegebenen Flächen wieder.

Zu Gesicht bekommt man diese transluszenten Felder hauptsächlich bei OS-X-Standard-Apps, Drop-Down-Menüs, Kontextmenüs, Benachrichtigungen, Menüleisten und beim Notificationcenter. Dieses Feature ist aber nicht auf die hauseigenen Apps beschränkt, sodass auch Anwendungen von Drittanbietern auf diesen Effekt zurückgreifen können.

Das Dashboard, das schon seit Jahren nicht mehr erneuert wurde und unter Yosemite erstmals deaktiviert werden kann, bekam ebenso einen vibrancy-style Hintergrund verpasst. Die Widgets erscheinen nun vor dem stark verschwommenen und unscharfen Desktop-Hintergrundbild.

Unter Yosemite wurde der "Dark Mode" neu hinzugefügt. Wird dieser aktiviert, werden die Menüleiste und das Dock abgedunkelt. Die Fenster sämtlicher Anwendungen hingegen werden normal dargestellt, was eine nicht duchgängige Designsprache ergibt.

Anruf- und SMS-Weiterleitung

Eine wesentliche Neuerung ist Anrufweiterleitung von iPhones auf iPads, MacBooks oder iMacs. Voraussetzung dafür ist, dass alle Geräte unter den neuesten Apple-Betriebssystem laufen, den gleichen iCloud-Account verwenden und im selben WLAN eingeloggt sind. Dieses Feature ist nicht auf das Entgegennehmen von Telefongesprächen beschränkt, sodass man auch aktiv am Notebook jemanden anrufen kann. Auch das Versenden und Empfangen von SMS mit der Nachrichten-App des iPads oder des OS-X-Geräts ist nun möglich.

Da die SMS- und Anrufweiterleitung unabhängig von der Bluetooth-Schnittstelle funktioniert, können diese Funktionen auch mit älteren Apple-Geräten genutzt werden. In der Praxis ist es auch durchaus praktisch, direkt am Notebook ein Telefonat entgegennehmen zu können oder während dem Browsen am iPad gleich dort ein Telefongespräch führen zu können, ohne das iPhone suchen zu müssen.

Hat man allerdings mehrere Apple-Devices im Zimmer, auf denen Telefongespräche durchgestellt werden, kann es schon mal passieren, dass es auf vier verschiedenen Geräten - übrigens mit einigen Sekunden Verzögerung - läutet, wenn jemand anruft. Wird ein Telefongespräch durchgestellt, während man gerade ein Facebook-Game spielt, kann es dann schon mal passieren, dass man dadurch aus dem Spiel rausfliegt bzw. die Tastatur blockiert wird.

Anrufweiterleitung ist in Facetime integriert

Missverständlich umgesetzt

Unter Yosemite können Anrufe vom Adressbuch aus gestartet werden oder von Telefonnummern die man auf Websites findet. Außerdem kann man einfach eine Nummer in ein Textfeld einer Standard-Apple-App tippen, markieren und per Rechtsklick die markierte Nummer anrufen.

Da keine eigene Telefon-App zur Verfügung gestellt wird, ist die Umsetzung etwas missverständlich und nicht wirklich selbsterklärend. Da zur Weiterleitung von Telefongesprächen der Audiokanal von Facetime genutzt wird, werden etwa verpasste Anrufe im Notification Center unter Facetime kategorisiert und scheinen auch in der Facetime-App auf.

Ebenso muss die Facetime-App gestartet werden, um den Verlauf der getätigten, verpassten oder angenommenen Anrufe am MacBook verfolgen zu können. Nervend dabei ist, dass beim Start von Facetime augenblicklich die Frontkamera des MacBook startet, welche in solchen Fällen auch nicht deaktiviert werden kann. Dabei wird einem also quasi ein Spiegel vorgehalten.

Ohne Unterbrechung weiterarbeiten

Ein Teil der umfangreichen Continuity-Features wird als Handoff bezeichnet. Hat man etwa ein E-Mail in der iOS-Mail-App auf dem iPhone zu schreiben begonnen, sollte man das Verfassen des E-Mails nahtlos am Yosemite-Desktop oder -Notebook fortführen können. Dieses Feature funktioniert nicht nur bei Mails sondern auch mit Safari, Maps, Messages, Reminders, Kalender, Kontakte, Notes, Keynote, Numbers und Pages.

Ist Handoff verfügbar, wird dies am iOS-Device über ein kleines App-Symbol am unteren rechten Rand signalisiert. Am OS X-Gerät ist das entsprechende Symbol ganz rechts im Dock zu finden. Dass sich Dokumente ohne Speichern synchronisieren, ist ein nettes Feature, im futurezone-Test dauerte es aber ziemlich lange, bis die Dokumente ident waren. Da Dokumente beim Abspeichern ohnehin über die iCloud synchronisiert werden, wurde der Nutzen von Handoff im Test nicht klar - zumal Speichern und Synchronisieren schneller geht, als der ganze Handoff-Vorgang.

Während das Feature bei neueren Apple-Devices zumindest halbwegs funktioniert, hat bei älteren Geräten zusätzliche Schwierigkeiten, da für Handoff mindestens Bluetooth 4.0 notwendig ist.

Ohne Bluetooth 4 funktionieren viele Features nicht

Manchen Geräten, die zwar mit Bluetooth-4.0-Schnittstellen ausgestattet sind, wie etwa das 2011er MacBook Air oder der 2011er Mac mini, hat Apple aber dennoch die Handoff-Nutzung untersagt. Für diese Fälle wurde allerdings bereits ein Workaround gefunden. So gibt es das "Continuity Activation Tool", das als .zip-Datei über Github zur Verfügung gestellt wird.

Wer Handoff unbedingt nutzen will und dafür sein altes Apple-Gerät mit Bluetooth 4.0 ausstatten möchte, muss aufpassen, da Handoff viele Bluetooth-Module nicht unterstützt. Ebenso inkompatibel sind Bluetooth-USB-Dongles.

iCloud Drive

Apples Online-Speicher iCloud Drive ähnelt den Konkurrenzprodukten von Dropbox oder Google Drive. Nativ integriert ist iCloud Drive ausschließlich in iOS 8 und OS X Yosemite Devices. Zusätzlich können die online gespeicherten Dateien über das iCloud-Webinterface abgerufen und verändert werden. Zu finden ist iCloud Drive in der Finder-Sidebar unter Favoriten, egal ob der Cloud-Speicher aktiviert ist oder nicht.

Rein äußerlich mag iCloud Drive wie ein Dropbox-Klon wirken

ICloud Drive ist auch ohne Aktivierung im Finder integriert

. Im Detail zeigen sich zur Konkurrenz aber einige Schwächen. Einerseits unterscheidet sich die Ordnerstruktur im Finder wesentlich von der im Webinterface. Andererseits ist es extrem enttäuschend, dass man auf iOS-Devices in Ermangelung eines Dateiverwaltungssystems überhaupt keinen Zugriff auf iCloud Drive hat.

Außerdem fehlt eine iOS-App für iCloud Drive. Wer also beispielsweise über den Finder ein .mp3 oder ein Foto in die iCloud Drive legt, hat - anders als etwa über die Dropbox-App - keine Möglichkeit, am iPhone auf dieses Musikfile zuzugreifen oder das Foto anzusehen. Außerdem ist es nicht möglich über Safari oder einen anderen Browsern auf das Webinterface der iCloud zuzugreifen.

Bei Pages, Numbers oder anderen hauseigenen Programmen kann am iPhone über die dazugehörige mobile Pages- oder Numbers-App auf die jeweiligen Dokumente zugegriffen werden. Diese Synchronisationsmöglichkeit bestand allerdings schon vor dem Release des iCloud Drive. Der Gratis-Speicherplatz von 5 GB wird wohl schnell zu klein werden und selbst das leistbare 20-GB-Paket (0,99 Euro/Monat) reicht kaum, wenn man etwa die iPhone- und iPad-Backups über die iCloud laufen lässt.

Da für die nächste Speichergröße von 200 Gigabyte bereits 3,99 Euro anfallen und Dropbox und Google billigere Angebote haben, wird dies zur flächendeckenden Nutzung der iCloud Drive kaum positiv beitragen.

Family Sharing

Family Sharing wurde bereits unter iOS 8 eingeführt und soll es für Familien einfacher machen, Apple-Produkte zu verwalten, zu bedienen und zu kontrollieren. Jede "Apple Familie" besteht aus einem Oberhaupt, dem Organisator, der auch eine Zahlungsmethode hinterlegt und bis zu fünf Familienmitglieder. Will etwa ein Kind eine App kaufen, wird dem Organizer eine Notification auf seinen Devices angezeigt. Daraufhin kann er den Kauf autorisieren oder verbieten. Außerdem können damit gekaufte Apps mit den Familienmitgliedern geteilt werden.

Eine weitere tatsächliche Neuerung ist, dass Family Sharing nicht auf Apps-Käufe beschränkt ist. So ermöglicht bzw. vereinfacht die Funktion das innerfamiliäre Teilen von Bildern, Kalendereinträgen, aber auch Aufenthaltsorte der Familienmitgliedern. Wer dieses Feature ausnutzen und Apps mit dem Freundeskreis teilen will, muss allerdings aufpassen, da man eine Apple ID nur zwei Mal im Jahr einer "Apple Familie" hinzufügen oder entfernen kann.

Airdrop

Mit den neuen Betriebssystemen wurde auch die Airdrop-Funktion erweitert. War Airdrop bislang auf das Sharing entweder zwischen iOS-Geräten oder OS-X-Geräten beschränkt, können nun auch Dateien zwischen OS-X- und iOS-Devices kabellos hin und her geschoben werden. Allerdings ist auch hier die Airdrop-Fähigkeit auf neuere MacBooks und iMacs beschränkt.

Fotos, einzelne Musikdateien oder ähnlich kleine Dateien lassen sich auf diese Weise hin- und hersenden. Allerdings stößt Airdrop bei größeren Datenmengen schnell an seine Grenzen. So dauerte die Übertragung einer 4GB großen Datei von einem aktuellen iMac zu einem aktuellen Macbook Air 30 Minuten, während die Übertragung mittels schnellem USB-3.0-Stick für dieselben Dateien in einer Minute über die Bühne ging - inklusive Aus- und Einstecken des Sticks an den Geräten.

Instant Personal Hotspot

Eine Vereinfachung gibt es auch für den Personal Hotspot, also der Tethering-Funktion. Ist man am Mac und am iPhone mit demselben iCloud-Account eingeloggt, benötigt man kein Passwort um die Datenverbindung des iPhones am Mac nutzen zu können. Außerdem wird am Mac unter WLAN-Verbindungen die Stärke der Netzwerkverbindung, der Mobilfunkstandard (3G, LTE, etc.) sowie der Akkustand des iPhones angezeigt.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass sich das MacBook automatisch mit dem Hotspot des iPhones verbindet, sobald sich die beiden Geräte in der Nähe befinden. Voraussetzung ist allerdings wieder Bluetooth 4.0.

Der neue Personal Hotspot zeigt Zusatzinformationen an

Notification Center

Das neue Notification Center erinnert stark an iOS. So wurde es in zwei Tabs - Heute und Benachrichtigungen - unterteilt. Wie beim mobilen Betriebssystem wird im Heute-Tab der Tag mit Kalendereinträgen, Erinnerungen und Wetterauskünften zusammengefasst. Was angezeigt werden soll, kann in den Systemeinstellungen geändert werden. Wie die Bezeichnung vorweg nimmt, werden im Notification-Tab die jeweiligen Benachrichtigungen von Apps gesammelt.

Das Notification Center wurde umgestaltet

Das Notification Center befindet sich immer noch am rechten Rand des Desktops. Holt man es hervor, wird der Desktop nun nicht mehr nach rechts geschoben, sondern vom Notification Center überlappt. Die Farbgebung ist in gewissem Maß transluszent an den Hintergrund angepasst.

Ähnliche wie beim iOS-8-Notification-Center ist es nun auch möglich, Widgets von Drittanbietern hinzuzufügen. Heruntergeladen werden diese Widgets über den App-Store. Ermöglicht wird dies durch Extensions, die ein aufgewärmtes Novum unter OS X darstellen.

Überall Suchen

Bei der Spotlight-Suche, die durch den Short-Cut "cmd + Space" hervorgerufen wird, sind die zu durchsuchenden Quellen ähnlich wie unter iOS 8 erweitert worden. So werden nun auch Suchergebnisse von Bing geliefert und ebenso der App Store, iTunes sowie Maps unter Berücksichtigung des aktuellen Standorts durchsucht. Die standardmäßige Suche im rechten oberen Eck des Finder-Fensters bleibt aber nach wie vor bestehen.

In der Praxis beschleunigt die neue Suche den Arbeitsalltag ungemein - von allen Yosemite-Änderungen werden User von dieser Verbesserung wohl am meisten profitieren. Die Suchergebnisse gehen noch genauer ins Detail, bleiben dabei aber übersichtlich, was auch an der guten optischen Umsetzung liegt. Auch die Geschwindigkeit des Suchalgorithmus lässt nicht zu wünschen übrig.

Mail

Mail Drop soll das Versenden von Mails mit großen Dateien im Anhang ermöglichen. Mit iCloud-E-Mail-Accounts können auf diese Weise Files verschickt werden, die bis zu 5 GB groß sind. Dabei erscheint der Anhang als Link, dessen Verfügbarkeit allerdings nach 30 Tagen abläuft.

Für diejenigen, die hauptsächlich mit der iCloud-E-Mail-Adresse über die Mail-App kommunizieren, mag Mail Drop ein willkommenes Feature sein, da die Integration in den Mail-Client nahtlos funktioniert. Wer allerdings mit anderen Mail-Adressen kommuniziert, wird mit anderen webbasierten Services mehr Freude haben.

Die Mail-App wartet neben Mail Drop mit einer weiteren Neuerung auf. Wer eine Bilddatei oder ein .pdf versenden will, kann direkt im Editier-Fenster den Anhang mit Hinweispfeilen, Textfeldern, Sprechblasen sowie Formen und Linien anreichern. Das "Markup" genannte Feature erinnert ein wenig an MS Paint und beinhaltet ähnlich wenige Funktionen.

Markup in Mail - Anhänge können nun mit Pfeilen angereichert werden

Finder

Der Finder wurde um eine Funktion ergänzt, die es erlaubt, Dateien mithilfe einer Stapelverarbeitung umzubenennen. Dafür öffnet sich ein kleines Fenster, in dem die Änderungen an den Dateinamen vorgenommen werden können. Es ist zwar ein nettes Feature, diese Stapelverarbeitung direkt in den Finder zu integrieren. Allerdings ist diese Funktion auf wenige Optionen beschränkt, was in vielen Fällen wohl nicht zum gewünschten Ergebnis führen.

Extensions

Was Apple in etwas anderer Form früher schon mal im Betriebssystem integriert hatte, wird mit OS X 10.10 wieder eingeführt; nämlich Extensions oder auf Deutsch "Erweiterungen". Ähnlich wie beim iOS, das seit der Version 8 auch Extensions von Drittanbietern ermöglicht, unterstützt nun auch Yosemite diese Erweiterungen und öffnet dadurch OS X zumindest ein Stück weit.

Wie bei iOS 8 werden die Extensions in Kategorien eingeteilt. Bislang wurde das Sharing-Menü von Apple allein kontrolliert und gestaltet. Die Share Extension erlaubt es nun Drittanbietern, ihre Teilen-Funktion direkt in das OS X Sharing-Menü zu integrieren.

Konfiguration der Extensions 

Als Beispiel für die Action Extension ist Markup in der Mail-App zu nennen. Das Editieren von Bildern ist dabei aber nicht auf Mails beschränkt, sondern kann bei allen anderen Textverarbeitungsprogrammen, die das Hinzufügen von Bildern unterstützen, ebenso genutzt werden. Die Markup-Funktion kann zum Beispiel auch als Symbol in der Werkzeugleiste abgebildet werden.

Die Today Extension ermöglicht das Hinzufügen von Drittanbieter-Widgets zum Benachrichtigungszentrum. Die Finder Sync Extension wird allen Dropbox- oder Google-Drive-Usern bekannt vorkommen. Sie ermöglicht Drittanbietern ihre File-Services in den Finder zu integrieren.

Installiert werden die Extensions ausschließlich als Teil von Apps. Erweiterungen alleine können nicht installiert werden. Dass sich viele Teile des Codes für OS-X-Extensions auch für iOS-Erweiterungen verwenden lassen, ist ein Vorteil für Entwickler. Das wahre Potenzial dieser Extensions wird sich erst zeigen, wenn diese von mehr Entwicklern aufgegriffen werden.

Performance

Arbeiten ältere Apple-Devices schon etwas träge, verspricht OS X Yosemite einen kräftigen Performanceschub. Im Test konnten bei einem 2010er MacBook sowie einem Ende 2008er iMac Leistungsverbesserungen festgestellt werden. Die Geräte liefen reibungsloser. Vor allem der müde alte iMac schien durch das Update eine regelrechte Verjüngungskur genossen zu haben.

Die Dauer des Akkubetriebs beim MacBook konnte leicht verlängert werden. Auch wenn die Performance bei älteren Apple-Devices durch Yosemite verbessert wird, soll man sich allerdings keine Wunder erwarten. Ältere Geräte können aber definitiv ohne Bedenken auf Yosemite aktualisiert werden.

Nach einem Update auf Yosemite sollte man unbedingt seine Sicherheitseinstellungen überprüfen. Auch wenn die Firewall aktiviert war, wird sie durch Neuinstallation oder Aktualisierung des Betriebssystems defaultmäßig deaktiviert.

Fazit

Optisch ist OS X 10.10 Yosemite ein Aufputz und wirkt deutlich moderner und zeitgemäßer als die Vorgängerversion. Die neuen App-Icons mögen Geschmacksache sein, sind nun allerdings wesentlich stringenter im Hinblick auf das Zusammenwachsen von OS X und iOS.

Dass die mobile Ausgabe und die Desktop-Version der Apple-Betriebssysteme sich annähern und sich zum Teil verschränken, ist für Apple-only-User vorteilhaft, verstärkt aber andererseits den Lock-in-Effekt. Im Gegensatz dazu werden diejenigen, die nur einen Mac ohne iOS-Gerät verwenden, durch Yosemite-Update kaum einen Mehrwert erfahren.

Die Umsetzung der einzelnen Features wirkt zum Teil mangelhaft. Allen voran bleibt die Kastration der Online-Festplatte iCloud Drive unbegreiflich und der konkrete Nutzen der Handoff-Funktion in der jetzigen Form schleierhaft. Die Anrufweiterleitung ist zwar praktisch, die Kombination mit Facetime ist allerdings nicht optimal gelöst. Einwandfrei realisiert wurden hingegen die SMS-Weiterleitung, Family Sharing und der neue Personal Hotspot.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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