Facebook will Nutzern mehr Kontrolle über Daten geben
"Ich weiß, dass viele Nutzer Angst davor haben, den blauen Knopf zu drücken und sich über Facebook bei Angeboten einzuloggen. Das werden wir ändern", verspricht Zuckerberg bei der Eröffnungsrede auf der f8, der ersten Facebook-Entwicklerkonferenz seit 2011. Wenn sich Nutzer mit ihrem Facebook-Konto bei Apps oder Online-Diensten anmelden, sollen sie in Zukunft kontrollieren können, welche Daten mit den betreffenden Angeboten geteilt werden und welche nicht. E-Mail-Adressen, persönliche Informationen und Likes können so beispielsweise getrennt voneinander freigegeben werden. Ein neuer Sign-In-Dialog soll den Nutzern die Einstellungen Punkt für Punkt vorlegen. Zudem soll es in Zukunft auch nicht mehr möglich sein, die Informationen von Facebook-Freunden mit einer Anwendung zu teilen. Jeder Nutzer muss ab sofort persönlich zustimmen, bevor seine Daten hergegeben werden.
Bei Anwendungen, denen Nutzer nicht trauen, können sie sich zukünftig außerdem anonym über Facebook anmelden. "Anonymous Log-In" ordnet die Konten der Nutzer eindeutig einem anonymen Profil zu, mit dem sie sich bei Anwendungen anmelden können. So lässt sich ein anonymer Log-in trotzdem über mehrere Geräte und Plattformen hinweg synchronisieren und dauerhaft verwenden. Fassen die Nutzer doch Vertrauen, können sie den anonymen Zugang nachträglich jederzeit doch noch offenkundig mit ihrem Klarnamen-Profil verbinden. Damit kehrt Facebook seiner bisherigen Philosophie "Klarnamen über alles" offenbar den Rücken zu. Wann genau der anonyme Log-in verfügbar sein wird, sagt Zuckerberg nicht.
Mobiler Fokus
Außerdem kündigt Zuckerberg an, dass Facebook in Zukunft eine neue Strategie bei der Entwicklung von Produkten verfolgen werde. Bislang habe man öfters Fehler in Kauf genommen, um neue Produkte schnell auf den Markt bringen zu können. Dadurch sei aber viel Zeit für Korrekturen verwendet worden. Künftig werde man daher mehr Wert auf Stabilität legen und nur ausgereifte Produkte auf den Markt briingen. Errnsthafte Sicherheitslücken sollen zudem innerhalb von 48 Stunden gestopft werden, so Zuckerberg weiter.
Der strategische Fokus von Facebook soll weiterhin auf mobilen Geräten liegen. Zuckerberg sagt auf der f8, das Unternehmen habe den Übergang zu einem auf mobile Geräte fokussierten Unternehmen erfolgreich gemeistert. In Zukunft solle Facebook eine "plattformübergreifende Plattform" für die Entwickler mobiler Anwendungen werden. Facebook will die Werkzeuge liefern, mit dehnen Anbieter ihre Anwendungen unabhängig vom Betriebssystem entwickeln und monetarisieren können. Ob ein Gerät mit Android, iOS oder Windows betrieben wird, soll für Unternehmen egal sein, Facebook will überall die Basis für Apps und Anwendungen werden.
Neue Werbeplattform
"Das entwickeln für verschiedene mobile Betriebssysteme ist nervenaufreibend. Unser Ziel mit Facebook ist, eine Brücke zwischen diesen Plattformen zu schlagen", so Zuckerberg. Um den Fokus auf mobile Geräte zu untermauern, präsentiert Facebook auf der f8 auch den Like-Button für mobile Geräte. In den kommenden Wochen wird die neue Funktion weltweit eingeführt. Der Messenger erhält ebenfalls neue Funktionen, mit denen Inhalte einfach mit einzelnen Kontakten oder Gruppen geteilt werden können.
Mit der neuen Werbeplattform "Facebook Audience" sollen Kunden künftig die Möglichkeit bekommen, auf Facebooks ausgeklügeltes Targeting-System zuzugreifen. Facebook übernimmt dabei die ganze Arbeit, bietet also eine Komplettlösung an, inklusive Verrechnung. Entwickler müssen für die Integration dazu lediglich ein paar Zeilen Code in ihre Apps einfügen. Ein Kunde kann sich dann eine Zielgruppe aussuchen und Facebook übernimmt den Rest. Als Beispiel bringt Zuckerberg den Einzelhändler Target, der Personen ansprechen will, die den Animationsfilm "Frozen" sehen wollen. Facebook findet diese in unzähligen Apps und zeigt dort die Werbeeinschaltung an - natürlich gegen Bares.
Die f8-Konferenz soll in Zukunft übrigens jährlich stattfinden.