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Google Pixel 6a im Test: Günstiges Google-Handy mit Killer-Feature

Mit dem Pixel 6a bringt Google den nächsten günstigen Ableger seiner Pixel-Smartphone-Reihe. Es ist das erste der a-Serie, das mit dem neuen Balken-Design des Pixel 6 kommt und ist außerdem das kompakteste und naturgemäß das günstigste der 6er-Serie. 

Das Pixel 6a wird um 459 Euro angeboten. Ich durfte testen, was man für diesen Preis bekommt. 

Äußeres und Verarbeitung

Wie eingangs erwähnt, kommt das 6a mit dem charakteristischen Balken-Design der 6er-Serie. Auch wenn jene nicht überall gut angekommen ist, kann ich mit dem Design gut leben. Die Pixel-Handys haben so ein eindeutiges Erkennungsmerkmal und sind als solche auf den ersten Blick zuordenbar. In der Leiste befindet sich neben den Linsen noch der LED-Blitz.

Im Unterschied zum regulären 6er ist die Rückseite beim 6a aus Kunststoff anstatt aus Glas. Sie ist - leider - aber dennoch glänzend und somit ein Magnet für Fingerabdrücke. Immerhin der Rahmen ist aus mattem Aluminium. So wirklich edel fühlt sich das 6a nicht an, aber immerhin widerstandsfähig für den Alltag.

Für meinen Geschmack etwas groß geraten ist der Rahmen rund um das Display. An der Unter- und Oberseite sind es etwa 3 mm, an den Seitenrändern 2. Das hat zwar einerseits den Vorteil, dass man den Rand nicht unabsichtlich bedient, andererseits sieht das Handy dadurch aber auch nicht ganz so modern aus, wie andere Geräte. 

Mit Gehäuseabmessungen von 152,2 x 71,8 x 8,9 mm ist das Pixel 6a deutlich kleiner als das reguläre Pixel 6 und viel kleiner als das 6 Pro. Durch das (verhältnismäßig) kleine Gehäuse und die abgerundeten Kanten liegt das 6a bemerkenswert gut in der Hand. Es macht Spaß und es ist sogar einigermaßen gut möglich, es mit nur einer Hand zu bedienen. Ein Umstand, den man nicht über viele aktuelle Androiden sagen kann.

In Sachen Anschlüsse ist Google nun auch bei der A-Serie so minimalistisch wie nur möglich. Lediglich ein USB-C-Port ist vorhanden, auf eine Kopfhörerbuchse muss man verzichten. Ebenso wie auf einen Slot für eine microSD-Karte.

Das Display und Fingerabdrucksensor

Das OLED-Display hat eine Diagonale von 6,1 Zoll bei einer Auflösung von 1.080 x 2.400 Pixel. Damit ist die Pixeldichte sogar höher als beim höheren 6er, das die gleiche Auflösung bei einer größeren Diagonale hat. Dafür muss man beim 6a auf die höhere Bildwiederholfrequenz von 90Hz verzichten. 

Wenn man ein Handy mit 90Hz oder mehr gewohnt ist, fällt das tatsächlich auf. Das Scrollen durch den App Drawer oder das Öffnen der Menüs ist nicht so schön flüssig, da helfen auch die Animationen von Android 12 kaum. 

In Sachen Farbdarstellung, Schwarzwerten und Kontrasten macht das 6a eine relativ gute Figur. Die Farben sind standardmäßig eher natürlicher und weniger knallig – was aber nicht unbedingt ein Nachteil ist. 

Die maximale Helligkeit ist nicht überragend, aber ausreichend, um das Handy auch im Freien problemlos zu bedienen. 

Die Kamera

Das Pixel 6a kommt mit 2 Kameras. Eine reguläre in gewöhnlicher Handy-Brennweite sowie eine Ultraweitwinkellinse. Die Hauptkamera löst mit 12,2 Megapixel auf, die ultraweite mit 12

Im Unterschied zum regulären Pixel 6 ist das am Papier ein deutlicher Rückschritt von 50 Megapixel. In der Praxis fällt das aber nicht auf, solange man keinen Digitalzoom nutzt. Die Fotos des Pixel 6a sind kontrastreich und farbstark. So wirklich bewusst wird einem das im Übrigen oft erst, wenn man die Aufnahmen auf einem anderen Screen als den des Pixels ansieht. Denn jener wird den Bildern in der Regel eigentlich nicht gerecht. 

Das Pixel 6a kommt dank des Tensor-Chips auch mit einer KI-Fotobearbeitungsfunktion, die man bereits vom Pixel 6 kennt. Mit dem "magischen Radierer", kann man Menschen oder andere Objekte vollautomatisch von Aufnahmen entfernen. Man denke hier an den Reparatur-Pinsel in Photoshop. Wie schon beim Pixel 6 ist das Feature witzig und funktioniert einigermaßen gut, am Ende des Tages ist es aber in erster Linie eine Spielerei. Das 6a übernimmt jedoch nicht alle KI-Features vom Pixel 6. Auf eine Funktion, mit dem man Bildern einen künstlichen Bewegungseffekt verleihen kann, muss man etwa verzichten. 

Die Hitzeprobleme mit der Kamera, über die es im Vorfeld Berichte gab, konnte ich bei Alltagsnutzung selbst an den jüngsten Sommertagen nicht reproduzieren.

Beispielfoto mit dem Pixel 6a

Beispielfoto mit dem Pixel 6a

Innenleben, Software und Akku

In Sachen Power muss man beim Pixel 6a im Vergleich zum 6 keine Einbußen hinnehmen. Das Gerät kommt mit genau demselben Tensor-Chip des “großen” Modells. Jener bietet genug Leistung, um sämtliche Anwendungen ohne Verzögerungen ausführen zu können

Selbstverständlich kommt das Pixel 6a mit Android 12 samt der Pixel-Benutzeroberfläche, die extrem stark an Stock-Android angelehnt ist. Bei allen Anpassungen, die andere Hersteller an Android machen, zeigt sich hier, dass kaum etwas über Googles Grundstock geht. Das System ist hübsch, schnell und enthält alle wichtigen Features, die es braucht. Dazu kommt der essenzielle Umstand, dass Google den Pixel-Handys 3 Jahre große Software-Updates sowie 5 Jahre Sicherheitsupdates verspricht. Außerdem sind es natürlich die hauseigenen Geräte, die zuerst mit den neuesten Versionen versorgt werden. 

Das Pixel 6a kommt mit einem Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 4.410 mAh. Die Laufzeit ist in der Praxis mehr als vertretbar. Selbst bei intensiver Nutzung hatte ich am Ende des Tages immer noch 40 Prozent und mehr am Display stehen. Grund für die lange Laufzeit dürfte wohl der energiesparende Tensor-Chip sein, der bereits dem Pixel 6 eine lange Laufzeit ermöglichte. Der Verzicht auf eine hohe Bildwiederholrate und das kleinere Display spart zusätzlich Energie.

Schnellladen wird bis zu 18W unterstützt, das ist halb so schnell wie die anderen Pixel und generell nicht extrem flott. Wer nicht gerade darauf angewiesen ist, sein Handy in einer halben Stunde voll zu laden, wird damit aber klarkommen. 

Fazit: Das Killer-Feature gewinnt

Ist das Pixel 6a ein perfektes Smartphone? Nein. 

Ist es auf vielen Ebenen nur Durchschnitt? Ja. 

Kann ich dennoch eine Kaufempfehlung für das 459 Euro teure Gerät aussprechen? Ja!

Auch wenn das Design vielleicht ein wenig moderner ausfallen hätte können und das Display keine 90Hz unterstützt: Das Pixel 6a ist ein Gerät, das alles macht, was von einem modernen Smartphone erwartet. Die Kamera kann - lässt man den Zoom außen vor - sogar mit denen aktueller Spitzenmodelle mithalten. Dazu kommt eine Akkulaufzeit, die sich sehen lassen kann.

Das wahre Killer-Feature liegt - wie so oft bei den Pixel-Phones - aber woanders: Nämlich in der Software, den schnellen Updates und dem Versprechen, 5 Jahre lang das Gerät inklusive aktueller Sicherheitsupdates nutzen zu können. 

Dieser Umstand in Kombination mit der nicht herausragenden, aber soliden Hardware machen das Pixel 6a zu einem idealen Gerät für alle, die aktuell ein moderat bepreistes Smartphone ohne Schnickschnack suchen, das gute Fotos macht und dessen Akku einen in der Regel nicht im Stich lässt. Und eine Käufergruppe wird an dem Pixel noch Gefallen finden, nämlich die, die kompakte Geräte mögen: Mit seinen Abmessungen zählt das Handy zu den kleineren Vertretern seiner Klasse.

Pixel 6a oder gleich Pixel 6? 

Größte Konkurrenz für das Pixel 6a dürfte wohl das Pixel 6 selbst sein, das man aktuell laut Preisvergleichsseiten bereits ab 525 Euro bekommt. Für knapp 70 Euro mehr bekommt man ein schöneres Display, eine bessere Zoom-Kamera - das alles allerdings auch in einer größeren Größe. Inwieweit das reguläre Pixel eine gute Alternative zum Pixel 6a bleibt, wird auch darauf ankommen, wie sich der tatsächliche Straßenpreis der günstigeren Variante entwickelt.

Pro und Contra

Pro

  • Gute Kamera
  • Lange Akkulaufzeit
  • Software-Updates

Contra

  • Display durchschnittlich
  • In Österreich nur als Grauimport

Verfügbarkeit und Support in Österreich

Wie die anderen Pixel-Phones vertreibt Google auch dieses Modell leider nicht offiziell über seinem Store in Österreich. Wer es sich hierzulande also kaufen möchte, ist auf Grauimporte bzw. Dritthändler angewiesen. Wenn der Preis jener massiv über den von Google verlangten 459 Euro liegt, sollte man lieber die Finger davon lassen und günstigere Angebote abwarten, die es in den nächsten Tagen und Wochen bestimmt noch geben wird.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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