Neues Nuki Smart Lock Ultra im Test: Kleiner, schneller und teurer
Wer sich für vernetzte Smart-Home-Sachen interessiert, ist mit Sicherheit schon über Nuki gestolpert. Das Unternehmen aus Graz hat sich mit seinen smarten Zutrittssystemen in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht.
Die vernetzten Türschlösser von Nuki funktionieren ohne herkömmlichen Schlüssel, automatisiert per Smartphone-App, mit Fingerabdruck, PIN-Code oder per Tastendruck.
Ohne Bohren installieren
Besonders praktisch daran ist, dass sie sich ohne großen Aufwand installieren lassen. Sie können nämlich in wenigen Minuten ohne Bohren auf bestehende Schließsysteme montiert werden.
Nun hat das Unternehmen ein neues Gerät auf den Markt gebracht: das Nuki Smart Lock Ultra. Es soll das "schnellste, kleinste und leistungsstärkste elektronische Türschloss" sein, das Nuki je entwickelt hat. Ich habe es mir an die Tür montiert und ausgiebig getestet.
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Über das Unternehmen
Wer vor einer gefühlten Ewigkeit über sms.at Kurznachrichten versandt hat, hatte mit den beiden Nuki-Gründern schon einmal zu tun. Die Brüder Martin und Jürgen Pansy haben nämlich ab 1999 die ehemals beliebte Webseite betrieben.
2014 haben sie Nuki gegründet, 2016 folgte der Marktstart. Keine 10 Jahre später beschäftigt das Unternehmen am Standort Graz mehr als 150 Personen aus 18 verschiedenen Nationen.
"Allein 2023 wurde mehr als eine Milliarde Mal mithilfe der Nuki-Technologie eine Tür geöffnet und somit ohne physischen Schlüssel" heißt es gegenüber der futurezone. Im selben Jahr erzielte Nuki ein Umsatzwachstum von 53 Prozent.
Zylindertausch schaffen auch Noobs
Die bisherigen Nuki-Schlösser funktionierten so, dass man das Gerät auf einen bestehenden Schließzylinder schraubt. Der vorhandene Schlüssel wird dabei direkt in das Nuki-Gerät integriert. Beim neuen Nuki Smart Lock Ultra muss der Schließzylinder der Tür getauscht werden.
Da ich absolut kein Heimwerkerkönig bin, hat mich diese kleine Umbauarbeit zunächst abgeschreckt. Wie sich aber herausgestellt hat, ist der Tausch des Zylinders kinderleicht und tatsächlich mit wenigen Handgriffen erledigt. Bohren ist nicht notwendig.
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Modularer Universalzylinder passt überall
Der passende Nuki Universal Cylinder befindet sich im Lieferumfang. Der Schließzylinder wurde in Zusammenarbeit mit M&C entwickelt. Er entspricht der höchsten Sicherheitsklasse SKG*** und hat eine EN 1303 Zertifizierung.
Da dieser Schließzylinder modular aufgebaut ist, ist er mit fast allen Türbeschlägen kompatibel. Hilfreich bei der Installation ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung in der Nuki-App. Dadurch kann man praktisch nichts falsch machen. Es muss nichts gebohrt oder geklebt werden, was vor allem bei einer Mietwohnung von Vorteil ist.
Auf der Außenseite des Zylinders kann die Tür wie gewohnt mit einem herkömmlichen Schlüssel versperrt und entriegelt werden. 3 Schlüssel samt Sicherungskarte zum Nachmachen von Schlüsseln sind im Lieferumfang enthalten.
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Nicht viel größer als ein Türknauf
Auf der Innenseite befindet sich lediglich eine Vorrichtung, auf der man das Nuki-Gerät montiert. Es ist nicht viel größer als ein Türknauf. Im Gegensatz zu den deutlich größeren Nuki-Schlössern ist das neue Ultra-Modell weniger auffällig und integriert sich designmäßig wesentlich besser in die eigenen 4 Wände.
Der Akku, sowie der bürstenlose Motor, Touch-Taste und Steuereinheit sind in dem kleinen Teil integriert. Manuell lässt sich die Tür noch immer mit einer Drehbewegung versperren und entriegeln.
Sobald alles fertig montiert und die Verbindung zur Nuki-App aufgebaut ist, kalibriert sich das smarte Türschloss selbständig. Und hier wird man feststellen, dass dies wesentlich schneller über die Bühne geht als bei den bisherigen Nuki-Geräten.
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Extrem schnell
Das Entsperren und Verriegeln ist laut Herstellerangabe bis zu 3-mal so schnell als bei früheren Nuki-Generationen. Es dauert tatsächlich nur etwa 1,5 Sekunden bis das Türschloss auf- oder zugesperrt ist - und zwar bei doppeltem Sperren.
Der Nachteil daran: Das schnelle Verriegeln geht mit einem erhöhten Geräuschpegel einher. Praktisch ist, dass es in der App erstmals möglich ist, die gewünschte Entsperrgeschwindigkeit in 3 verschiedenen Stufen einzustellen. Je langsamer sich der Motor bewegt, desto leiser ist das Entsperren und Verriegeln.
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Akkulaufzeit und Akkuladen
Weil das Nuki Ultra so klein ist, gibt es keinen Platz für herkömmliche AAA-Batterien, so wie es bei den bisherigen Nuki-Geräten der Fall ist. Durch den kleineren Akku dürfte auch die Laufzeit etwas niedriger ausfallen. Nach 2 Wochen im intensiven Einsatz zeigte der Akkustand aber noch immer 70 Prozent in der App an.
Um den Akku aufladen zu können ist das 2 Meter lange Ladekabel notwendig, das sich im Lieferumfang befindet. Es hat einen USB-C- sowie einen proprietären, magnetischen Anschluss. Gibt es eine Steckdose in Reichweite, kann das Nuki zum Akkuladen auf der Tür bleiben. Ansonsten lässt es sich mit einer Drehbewegung in einer Sekunde abmontieren.
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Funktionsumfang bleibt derselbe
Von dem deutlich kleineren Gehäuse, dem schickeren Look und der wesentlich schnelleren Entsperrgeschwindigkeit abgesehen, unterscheiden sich die Funktionen des Smart Lock Ultra nicht von den bisherigen Nuki-Schlössern. Als zentrale Schaltstelle dient auch hier die dazugehörige App.
Neben sämtlichen Einstellungen lassen sich dort auch die Verknüpfungen zu anderen Nuki-Geräten und Smart-Home-Umgebungen wie Alexa, Google Home, Apple Home und Samsung SmartThings verwalten - auch per Matter-Standard. Einmal damit verschränkt, lässt sich die Tür mittels Sprachbefehl steuern oder in so genannte Routinen integrieren.
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Tür per Fingerprint aufsperren
Die volle Stärke können die vernetzten Nuki-Schlösser in Kombination mit dem passenden Keypad oder mit der automatischen Entsperrfunktion ausspielen. Dann muss man tatsächlich nicht mehr in der Tasche kramen und einen Schlüssel oder das Smartphone zum Türöffnen herausholen.
Am Keypad lässt sich das Schloss mittels Zahlencode entsperren, am Keypad 2 auch zusätzlich mit Fingerprint. Durch das schnellere Nuki Smart Lock Ultra ist man damit auf jeden Fall rascher unterwegs als mit einem herkömmlichen Schlüssel.
Tür geht auf, wenn man nach Hause kommt
Aktiviert man die Auto-Unlock-Funktion erkennt die App mittels GPS-Geofence, wenn man sich seinem Wohnort nähert. Gelangt das Smartphone dann in Bluetooth-Reichweite zum Nuki, wird die Tür automatisch geöffnet. In meinem Fall funktioniert das wunderbar: Sobald ich aus dem Lift aussteige oder im Stiegenhaus um die Ecke biege, geht die Tür von selber auf.
Natürlich ist es auch möglich, die Tür aus der Ferne zu entriegeln. Etwa, wenn jemand mittels Video-Doorbell anklingelt, kann man per Nuki-App die Tür ortsunabhängig aufsperren und wieder versperren.
Die Nuki-Geräte lassen sich auch im Browser verwalten. Sinnvoll ist dies in erster Linie, wenn man das Zutrittssystem etwa für Büros oder Ferienwohnungen nutzt. Auf dem umfangreichen Online-Dashboard gibt es auch Zutrittsprotokolle und es können mehrere Nuki-Komponenten zentral gesteuert und effizient eingestellt werden.
Fazit
Überzeugend beim Nuki Smart Lock Ultra ist die nach wie vor extrem simple Installation - ohne dass gebohrt oder geklebt werden muss. Auch die Inbetriebnahme sowie die Verwaltung und die Steuerung im Alltag sind selbsterklärend gelöst.
Einem Privathaushalt verleiht das Nuki Smart Lock Ultra einen Hauch von Luxus, wenn sich die Tür von selbst öffnet oder mittels PIN-Code oder Fingerprint aufgesperrt wird. Gleichzeitig ist es auch ziemlich praktisch, wenn man einem Besuch den Zahlencode mitteilen kann oder die Tür mal aus der Ferne entsperren will.
Für Ferienwohnungen, Vereinslokale, Büros oder sonstige Shared-Spaces ist eine Zutrittsverwaltung, wie sie Nuki bietet, ein preiswertes Must-Have. Das aufwändige und komplizierte Verwalten von Schlüsseln wird damit durch ein übersichtliches Online-Dashboard abgelöst.
Ultra oder Pro?
Ob es das neue Nuki Smart Lock Ultra sein muss oder ob es auch ein Smart Lock oder Smart Lock Pro tut, hängt im Wesentlichen vom Geldbeutel ab. Auch wenn das Ultra besser aussieht und die Tür wesentlich schneller aufsperrt, bleiben die Funktionen bei allen 3 Modellen dieselben.
Das Nuki Smart Lock Ultra kostet 349 Euro, hat aber den Universalzylinder dabei. Das Smart Lock Pro kostet 289 Euro. So gesehen ist das Smart Lock Ultra der bessere Deal. Ausgeliefert wird das neue Schloss ab Anfang Dezember.
Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein Nuki Keypad. Die zusätzlichen Kosten lassen sich mit der besseren User Experience leicht argumentieren. Und wenn man schon dabei ist, bietet sich eine vernetzte Video-Türklingel an. Dann wird eine herkömmliche Eingangstür zum Tor für das Smart Home.
Die verschiedenen Nuki-Komponenten
Das smarte Türschloss gibt es in 3 verschiedenen Varianten: Neben dem neuen Ultra-Modell gibt es auch noch das Pro-Modell, das ein eigenes WLAN-Modul integrierthat. Das Standardmodell benötigt für den Fernzugriff eine Nuki Bridge (91 Euro - hier auf Amazon) oder es muss mit einem Smart-Home-Hub per Matter verbunden sein.
- Nuki Smart Lock: 180 Euro - hier auf Amazon
- Nuki Smart Lock Pro: 289 Euro - hier auf Amazon
- Nuki Smart Lock Ultra: 349 Euro - hier auf Amazon
Der neue Universal Cylinder inklusive 3 physischer Schlüssel kann für alle Nuki Smart Locks ab der 2. Generation verwendet werden und ist auch als eigenständiges Produkt um 99 Euro erhältlich - beim Smart Lock Ultra ist dieser Schließzylinder im Lieferumfang dabei.
Keypads, Fob und Türsensor
Das Keypad gibt es in 3 Varianten: Das Standardmodell hat nur Zifferntasten, das Nuki Keypad 2 hat einen zusätzlichen Fingerprintsensor. Beide Modelle können ganz einfach an die Außenseite der Tür geklebt werden und werden per AAA-Batterien betrieben. Diese sollten 18, beziehungsweise 12 Monate durchhalten.
Das Nuki Keypad 2 Pro hat dieselben Funktionen wie das Nuki Keypad 2 mit Fingerprint. Es sieht durch das Edelstahlgehäuse nur besser aus, benötigt eine Ausfräsung und kann auch an ein Stromkabel angeschlossen werden.
- Nuki Keypad: 82 Euro - hier auf Amazon
- Nuki Keypad 2: 151 Euro - hier auf Amazon
- Nuki Keypad 2 Pro: 349 Euro - hier auf der Nuki-Website
Dann gibt es eben noch den Nuki Fob (59 Euro - hier auf Amazon) und den Nuki Opener (129 Euro - hier auf Amazon), den man an eine bestehende Gegensprechanlage anschließen kann. Außerdem hat das Grazer Unternehmen noch den Türsensor im Angebot, der erkennt, ob eine Tür geschlossen oder geöffnet ist (59 Euro - hier auf Amazon).
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