Science

Satellit nähert sich riesigem Stück Weltraumschrott auf 50 Meter

Weltraumschrott ist ein zunehmendes Problem im Erdorbit. Weltweit versuchen Organisationen und Unternehmen deshalb Methoden zu entwickeln, um die unkontrolliert umhersausenden Überresten von Raketen und alten Satelliten aus der Gefahrenzone zu bringen. 

Das private Unternehmen Astroscale hat bei seinem Versuch jetzt einen weiteren Meilenstein erreicht. Ihr Satellit „Active Debris Removal by Astroscale-Japan“ (ADRAS-J) näherte sich einer alten Raketenoberstufe auf 50 Meter. Dokumentiert wurde das mit einem Foto, wie das Unternehmen mitteilt.

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Die Oberstufe der H-IIA-Rakete befindet sich in 600 km Höhe

Altes Raketenteil im Visier

Bei der Raketenoberstufe handelt es sich um Überreste der H-IIA-202-Rakete mit der Flugnummer F15, die am 23. Jänner 2009 vom Tanegashima Space Center in Japan startete. Sie brachte 8 japanische Satelliten in den Erdorbit und die Oberstufe umkreist seither als Weltraumschrott die Erde. Mit 11 Metern Länge, 4 m Durchmesser und einem Gewicht von 3 Tonnen könnte sie bei einem Zusammenprall großen Schaden anrichten.

Ziel ist es, solche Objekte zum schnelleren Wiedereintritt in die Atmosphäre zu bewegen. Eine Herausforderung ist dabei, dass sie dafür nicht gebaut wurden und demnach auch keine Vorrichtungen haben, an denen der Satellit z.B. andocken könnte. Dafür sind die Aufnahmen notwendig, um die Bewegungen und Beschaffenheit des Raketenteils zu analysieren. 

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Die Aufnahme aus 50 Metern entstand bereits am 23. Mai. Im nächsten Schritt wird ADRAS-J weitere nahe Vorbeiflüge machen und mehr Bilddaten sammeln. Der Satellit fliegt dabei spiralförmig um das Objekt. Im letzten Schritt soll eine Analyse mithilfe von LiDAR gemacht werden, um den Satelliten vor der Spitze der Rakete zu platzieren. Dafür sind die zuvor gesammelten Daten nötig, um die Bewegung des Satelliten mit der der Rakete anzugleichen. 

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