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Symbolbild: Ein Tracking-Laser der NASA

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Science

Laser soll Weltraummüll von Erde aus zerstören

Die Zahl an menschengemachter Objekte im All hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Vieles, was in den Erdorbit geschossen wird, verbleibt dort, auch wenn es nicht mehr genutzt wird.

Dazu zählen, neben alten Satelliten, auch Teile von Raketen, die nach dem Start von Raumschiffen abgekoppelt wurden. Das führt unweigerlich dazu, dass Weltraumschrott zu einem immer größeren Problem wird. Aktive Satelliten und sogar die Internationale Raumstation ISS müssen immer wieder Müll ausweichen, der um die Erde kreist. 

“Aufräumen” im All ist eine Herausforderung. Ein japanisches Start-up hat nun eine eher rabiate Idee entwickelt, um den Schrott loszuwerden. Die Firma namens Ex-Fusion will den Schrott mit einer Laserkanone vom Boden aus ins Visier nehmen. Die Idee ist es, die Objekte entgegen ihrer Flugrichtung zu treffen, wodurch ihr Flug verlangsamt wird. Das sollte in der Theorie dazu führen, dass die Objekte in die Erdatmosphäre eintreten und dort bestenfalls verglühen. Das berichtet Nikkei Asia

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Kleine Objekte

In der ersten Phase will Ex-Fusion Objekte mit einer Größe von weniger als 10 Zentimeter mithilfe eines Lasers tracken. In der zweiten Phase soll die Leistung der Tracking-Laser erhöht werden, um die Objekte in die Atmosphäre zu lenken. 

Die eingesetzten Laser unterscheiden sich von Laser-Waffensystemen. Bei waffenfähigen Lasern kommen in der Regel Fiber Laser zum Einsatz. Diese sogenannten Faserlaser nutzen ein optisches Medium mit seltenen Erden, um das Licht der Laserdiode zu verstärken. 

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Beim Plan von Ex-Fusion soll hingegen ein Diode-Pumped Solid-State (DPSS) Laser eingesetzt werden. Als Verstärkermedium werden Wasserstoff-Pellets genutzt, die nur wenige Millimeter Durchmesser haben. Durch die Laserdiode wird eine Fusionsreaktion ausgelöst. Im Vergleich zu einer Kernfusion ist die Reaktion eine Stufe schwächer, wie Kazuki Matsuo, CEO von EX-Fusion, gegenüber Nikkei erklärt. Die Technologien haben aber auch Gemeinsamkeiten, wie die Steuerung über spezielle Spiegel. 

Vorteile 

Andere Start-ups versuchen den Weltraumschrott mit speziellen Raumschiffen oder Satelliten aus dem All zu entfernen. Ex-Fusions Ansatz vom bodengestützten System hätte unter anderem den Vorteil, dass es mit deutlich weniger Aufwand gewartet und repariert werden können. 

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