Science

SpaceX bringt erstmals Hobby-Astronauten ins Weltall

SpaceX hat erstmals 4 Hobby-Astronaut*innen erfolgreich ins Weltall gebracht. Im Rahmen der Mission "Inspiration4" hob die Falcon-9-Rakete um 20:03 Uhr (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. Die Weltraumtourist*innen befinden sich gerade auf dem Weg in den Erdorbit in eine Höhe von 575 Kilometer.

Der Flug ist die erste bemannte Mission in die Erdumlaufbahn ohne professionelle Astronaut*innen, der weit über die Grenze zum Weltraum hinaus in den Orbit führt. Die "Dragon"-Kapsel fliegt per Autopilot und kann im Notfall von der Erde aus ferngesteuert werden.

Insgesamt sollen die Inspiration4-Crew 3 Tage im Orbit bleiben. Das Raumschiff wurde mit einer speziellen Beobachtungskuppel anstelle der üblichen Andock-Luke ausgestattet, damit die 4 Laien-Astronaut*innen die Aussicht ins All genießen können.

Höher als die ISS

Die Umlaufbahn ist mit einer Höhe von 575 Kilometer damit deutlich höher als die der Internationale Raumstation ISS oder des Hubble-Weltraumteleskops und laut SpaceX der am weitesten von der Erde entfernte Flug eines Menschen seit dem Ende des Apollo-Mondprogramms der NASA im Jahr 1972.

In dieser Höhe soll die Crew die Erde alle 90 Minuten einmal umrunden, und zwar mit einer Geschwindigkeit von etwa 27.360 Kilometern pro Stunde, also etwa dem 22-fachen der Schallgeschwindigkeit.

Weltraumtourismus von Virgin Galactic und Blue Origin

Die konkurrierenden Unternehmen Virgin Galactic von Richard Branson und Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos boten wohlhabenden Weltraumtouristen bisher nur ein kurzes Eintauchen in die Schwerelosigkeit.

Ihre jeweiligen Jungfernflüge mit Branson und Bezos an Bord erreichten die Grenze zwischen Luft- und Raumfahrt, die sogenannte Karman-Linie bei rund 100 Kilometern Höhe. Die Ausflüge dauerten beide nur einige Minuten.

Ticket kostet rund 200 Millionen Dollar

Kurz vor dem Start der SpaceX-Mission meldete sich das Kontrollzentrum des Raumfahrtunternehmens noch einmal bei den 4 Passagier*innen. "Heute inspiriert ihr wirklich die Welt", kam es aus den Lautsprechern. "Gute Reise!" Wenige Minuten später hob die Raumkapsel ab. "Die Ausblicke sind spektakulär", jubelte der 38-jährige US-Milliardär Jared Isaacman, der die "Dragon" für den All-Ausflug gechartert hatte.

Der E-Commerce Milliardär Isaacman hat eine bisher ungenannte Summe an Tesla-Gründer Musk gezahlt, um sich und seine 3 Mitstreiter*innen für 3 Tage in die Erdumlaufbahn zu schicken. Das "Time Magazine" beziffert den Ticketpreis für alle 4 Plätze auf 200 Millionen Dollar.

Die Inspiration4-Crew

An Bord sind neben Isaacman die 29 Jahre alte Arzthelferin Hayley Arceneaux, die als Kind eine Knochenkrebs-Erkrankung besiegt hatte, die 51 Jahre alte Künstlerin und Professorin Sian Proctor und der 41 Jahre alte Raumfahrtingenieur Chris Sembrosk.

Die Mitreisenden suchte Isaacman über verschiedene Benefiz-Aktionen aus, weil er mit der Mission Spenden für ein Kinderkrankenhaus im US-Bundesstaat Tennessee sammeln will. Während des All-Ausflugs, über den auch eine Dokumentation beim Streaming-Dienst "Netflix" entsteht, sollen die 4 Passagier*innen auch wissenschaftliche Experimente durchführen.

"Unsere Crew trägt die Verantwortung und weiß um die Bedeutung dieser Mission", hatte Isaacman kurz vor dem Start gesagt. "Wir haben uns auf die Herausforderungen der kommenden 3 Tage gut vorbereitet und freuen uns darauf, unser Erlebnis mit der Welt zu teilen."

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