Science

Zufällig entdecktes "Glas" heilt sich selbst

Forscher haben ein "Glas" erfunden, das sich selbst regenerieren kann, wenn es beschädigt wird. Das Material besteht dabei nicht aus Sand, sondern aus Aminosäuren - den Grundbausteinen von Proteinen.

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Aminosäuren können sich zu Peptide zusammenschließen, eine Vorstufe von Proteinen. Diese Peptide haben einzigartige Eigenschaften, die die Forscher*innen der Universität Tel Aviv und der Ben-Gurion Universität in Negev untersuchen wollten.

Einfach mit Wasser mischen

Dabei mischten sie ein bestimmtes Peptid mit Wasser und waren erstaunt, dass sich eine Art Glas bildete, wenn das Wasser bei Raumtemperatur verdampfte. Noch überraschender war, dass das Glas vollkommen transparent war - normalerweise ordnen sich Peptide in einer kristallinen Struktur an und sind daher - ähnlich wie Salz - undurchsichtig.

Das Peptidglas kann auch als Klebstoff verwendet werden. Die Forscher*innen klebten damit etwa andere Glasstücke zusammen. Zudem kann man kontrollieren, wie spröde das Peptidglas wird - je nachdem, wie viel oder wenig Wasser man hinzugibt.

Feuchtigkeit macht gesprungenes Glas wieder heil

Hier wurden auch selbstheilende Fähigkeiten festgestellt. Gibt man so ein Glas mit einem oder mehreren Rissen in eine feuchte Umgebung, verschwinden die Risse mit der Zeit - das Glas heilt sich quasi selbst.

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Laut den Forscher*innen könne ihr Glas für eine Vielzahl von Verwendungen eingesetzt werden. Ein Vorteil ist dabei nicht nur, dass sich das Glas selbst heilen kann. Auch die Herstellung des neuen Glastyps erfordert nicht so viel Energie, wie es bei kommerziell benutzen Gläsern der Fall ist. Um Glas herzustellen, sind nämlich Brennöfen mit Temperaturen von bis zu 1.600 Grad Celsius nötig.

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