Alpha Pianos: E-Klaviere für Profis und Designliebhaber
Das lila Klavier, das Alpha Pianos in Zusammenarbeit mit dem im April verstorbenen US-Musiker entwickelt hat, bleibt vorerst ungespielt. "Es wird noch fertiggestellt und dann für einen karitativen Zweck versteigert", sagt Mario Aiwasian, der Gründer des im niederösterreichischem St. Andrä-Wördern ansässigen Start-ups.
Das 2009 gegründete Start-up hat aber auch von Prince abgesehen prominente Kunden. Der deutsche Liedermacher Konstantin Wecker zählt ebenso dazu wie der US-Musiker Lenny Kravitz. Aiwasian kennt sie noch von seiner Zeit beim Wiener Klavierhersteller Bösendorfer, wo er den Vertrieb für Süd- und Osteuropa leitete und auch an der Entwicklung eines Computerflügels mitwirkte.
Patentierte Technik
Neben dem Alpha Studio, das je nach Ausstattung zwischen 22.000 und 35.000 Euro kostet, hat Aiwasian auch noch ein weiteres Piano entwickelt. Das MPiano, von dem es bereits einen Prototypen gibt, ist ein mechatronisches Piano, das ähnlich wie ein Smartphone über eine berührungsempfindliche Tastenoberfläche verfügt. Unter dem Tastenbelag befindet sich ein kapazitiver Sensor, der die Bewegung des Fingers erkennt. Wie bei Geigen oder Trompeten könne dadurch der Ton moduliert werden, erläutert Aiwasian.
Über eine Tablet-App, die über WLAN mit dem Piano kommuniziert, können die erforderlichen Parameter eingestellt werden. "Wir haben aus Designgründen auf jegliche Knöpfe am Gerät verzichtet und sie auf eine App ausgelagert", sagt Aiwasian, der spätestens Anfang 2017 mit dem Verkauf des MPianos beginnen will. Das innovative Piano wird, je nach Ausstattung zwischen 5500 und 8900 Euro kosten und soll dem Start-up auch Zutritt zu einem breiteren Markt ermöglichen.
Designpreis
Produziert und zusammengebaut werden die elektronischen Pianos des Start-ups in Österreich. Das Alpha Studio, dessen Komponenten auch aus Deutschland (Klaviermechanik) und Italien (Pedal) kommen, wird in Oberösterreich und Tirol zusammengesetzt. Das MPiano wird von dem für die Ausstattung von Flugzeugen bekannten niederösterreichischem Unternehmen list components & furniture hergestellt und montiert.
"Können sehr individuell fertigen"
Heuer wird das Start-up, das in St. Andrä-Wördern vier Mitarbeiter beschäftigt, nach Angaben Aiwasians 30 Klaviere verkaufen. In Wien ist die Eröffnung eines Schauraums geplant. Derzeit werden die Pianos hauptsächlich in Europa vertrieben. Für die USA konnte bereits ein Vertriebspartner gewonnen werden. In den nächsten Monaten sollen die innovativen Pianos auch auf Messen in Shanghai und Abu Dhabi präsentiert werden. Geld spiele in dem Wüstenstaat keine Rolle. Man werde Sondereditionen mit spezieller Oberfläche und Blattgoldeinlagen mitnehmen, sagt der Gründer: "Wir können sehr individuell fertigen."
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