Der italienische Komponist sprang spontan für Peter Broderick ein, dessen Flieger in Dublin aufgrund eines Schneesturms nicht starten konnte. Albanese war ein toller Ersatz. Seine modifizierten Piano-Kompositionen passten wunderbar zum sakralen Ambiente.
Der italienische Komponist sprang spontan für Peter Broderick ein, dessen Flieger in Dublin aufgrund eines Schneesturms nicht starten konnte. Albanese war ein toller Ersatz. Seine modifizierten Piano-Kompositionen passten wunderbar zum sakralen Ambiente.
© Wolf Auer

Apps

Piano und Co: Diese Apps wollen den Musiklehrer ersetzen

Ob jung oder alt, jeder hat im Laufe seines Lebens zumindest spaßhalber einmal auf einem Musikinstrument herumprobiert. Gerade zu Volksschulzeiten kommen viele Kinder das erste Mal in Kontakt mit Musikunterricht. Blockflöte und Piano führen hier die Charts der beliebtesten Instrumente an. Auch exotische Instrumente werden gerne schon im Kindesalter gewählt. Der klassische Weg ist hier üblicherweise der Einstieg mit einem Lehrer, der auf seine Schüler eingeht und mit der Zeit die Schwierigkeit steigert.

Dank hochentwickelter Apps ist es aber, sei es für Kinder oder Erwachsene, nicht mehr unbedingt erforderlich, für die ersten Gehversuche an Piano und Co. einen Lehrer aufzusuchen. Vom Notenlesen, Gerätestimmen bis hin zum eigentlichen Spielen des Instruments stehen Apps bereit. Selbstverständlich hängt die Erlernbarkeit und Umsetzung via App aber auch von der Komplexität des zu erlernenden Instruments ab.

Yousician

Wer nach einem Ansatzpunkt für blutige Anfänger sucht, ist bei Yousician genau richtig. Die App spezialisiert sich auf Klavier, Gitarre, Bass und Ukulele und versucht einen möglichst frustfreien Einstieg zu ermöglichen. Die von Lehrern mitentwickelte Anwendung bietet zu Beginn einige Lehrvideos, die vor allem Grundlagen näherbringen sollen. Sofern diese durchgehört wurden, kann auch schon das eigene Wunschinstrument bestimmt werden.

Nachdem beispielsweise die Ukulele aus dem Schrank geholt wurde, muss diese erstmalig gestimmt werden. Yousician hat dafür ein eigenes Tool integriert, dass Schritt für Schritt anzeigt, wie bzw. wann sämtliche Saiten die richtige Tonhöhe erreichen. Im nächsten Abschnitt geht es dann um die Wahl des Spielmodus. Zur Wahl stehen hier “Playing Melodies” und “Strumming Chords”. Je nach gewählter Art werden Saiten dann einzeln angespielt oder im Ganzen vom Plektron erfasst. Dank übersichtlicher Oberfläche finden sich Anfänger hier relativ schnell zurecht. Die interaktive Ansicht bietet auch jede Menge Feedback.

Damit lässt sich relativ gut herausfinden, wo Fehler gemacht werden und wie diese mithilfe des eigens vorhandenen "Practice Mode" abgearbeitet werden können. Während die App beim Spielen zuhört, liefert sie Feedback in Echtzeit. Dank Fortschritt-Tracking und umfangreichem Material zur Musik-Lehre, werden die eigenen Fähigkeiten kontinuierlich verfolgt und stetig verbessert.

Yousician ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Die Premium-Version kostet je nach Bedarf bis zu 180 Euro im Jahr.

Uberchord

Auch Uberchord nimmt seine Schüler an die Hand und führt diese durch die notwendigen Schritte. Die App legt ihren Fokus ganz auf das Gitarrenspiel, ob nun akustisch oder elektrisch. Wie bei Yousician wird auch hier ständig gelauscht. Die App bietet je nach Level unterschiedliche Programme an. Geht man als knallharter Anfänger an die Gitarre, kümmert sich Uberchord vor allem um die Basics.

Mit insgesamt 14 Kursen liefert die Anwendung alle wichtigen Informationen, um Neulingen den Einstieg so einfach wie möglich zu machen. Dank integriertem Fortschritt-System übernimmt die App laufend die Evaluierung der eigenen Fähigkeiten. So können nur durch ausreichend Übung und gutem Spielen neue Ränge und somit neue Aufgaben freigeschaltet werden.

Je nach Abo-Variante sind bis zu 170 Songs mit dabei, unter denen sich sowohl Klassiker sowie als auch jede Menge neue Werke finden. Wer mit dem Rhythmus zu kämpfen hat, wird den eigenen Trainer mehr als nützlich finden. Um Timing und Rhythmus zu verbessern wird laufend visuelles Feedback geliefert, um an Taktgefühl und Co. zu feilen. Uberchord gibt sich dabei Mühe, seine Nutzer möglichst bei der Stange zu halten. Wie bei einem Workout werden tägliche Ziele gesetzt, die möglichst erfüllt werden sollen. Selbstverständlich ist auch ein eigenes Tool zum Stimmen der Gitarre integriert.

Uberchord ist kostenlos für iOS erhältlich. Das zusätzliche Abomodell verlangt im Monat bis zu 14,99 Euro.

Mussilla

Gerade für Kinder sind einführende Apps in die Welt der Musik äußerst interessant. Oftmals sind diese aber deutlich zu kompliziert für die Kleinsten. Mussilla versucht hier anzusetzen und interessierte Kids spielerisch auf den Geschmack zu bringen.

Die bunte Anwendung setzt auf jede Menge Spiele, die beim Erarbeiten der Inhalte helfen sollen. So müssen beispielsweise in Form eines Ratespieles Klangbeispiele den richtigen Instrumenten zugeordnet werden. Nicht nur Einzeln, auch aus einem Ensemble müssen dann die verschiedenen Musikinstrumente herausgehört und verknüpft werden.

Eine Aufgabe, die teils alles andere als leicht ist. Bei Mussilla wird aber nicht nur zugehört, auch spielen dürfen die Kinder selbst. Der Fokus liegt hier allen voran auf dem Keyboard, dass ausführlich erklärt wird und dann schrittweise bespielt werden darf. Damit nicht zu schnell Langeweile oder Frustration aufkommt, wechseln sämtliche Übungen aber regelmäßig ab. Dazu gehören unter anderem auch Trainings zur Rhytmus- und Melodiebestimmung anhand des Gehörs. Mit interaktiven Jam-Sessions und jeder Menge Möglichkeiten, eigene Kompositionen zu erstellen, wird für ausreichend Abwechslung gesorgt.

Mussilla ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
 

SimplyPiano

Was Uberchord bei der Gitarre ist, ist SimplyPiano für Klavier und Co. Die App hat es sich zum Ziel gemacht, Anfänger von Null auf heranzuführen und im Bedarfsfall auch jene mit etwas Vorwissen bzw -können voranzutreiben. In der Anwendung finden sich dementsprechend Kurse für unterschiedliche Niveaus.

Wer neu beginnt, bekommt eine übersichtliches Grundlagen-Training, das die Basis zum Piano-Profil legen soll. Wer ordentlich spielen möchte, sollte beispielsweise das Lesen von Notenblättern üben. Und auch das Spielen mit beiden Händen und allen Fingern wird ausgiebig behandelt.

SimplyPiano kommt grundsätzlich mit einem Musik-Repertoire, dass alle Geschmäcker bedient. Songs von One Republic und John Lennon finden sich hier genauso wie Werke aus der Klassik. Die App setzt hauptsächlich auf die Arbeit mit einem bereits vorhandenen Instrument. Sofern Piano oder Keyboard aber nicht im Haus vorhanden sind, kann auch auf virtuellen Tasten gespielt werden. Ansonsten setzt nämlich auch SimplyPiano auf die Methode des Zuhörers. Die App überprüft via Mikrofon in Echtzeit das Gespielte und gibt auf dem Display Feedback aus.

Simply Piano ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Die Premium-Variante kostet bis zu 100 Euro im Jahr.

Fazit

Es ist nie zu spät, ein Instrument zu erlernen. Während früher nichts ohne Lehrer ging, verschafft man sich heute ohne großen Aufwand einen Einstieg in die Musikwelt. Instrument stimmen, Noten lesen und Songs spielen, die Apps passen sich an das entsprechende Niveau an und nehmen den Nutzer an der Hand. Einzig die Preise sind fast durchgehend hoch angesetzt.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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