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Hohe Erwartungen

Apple-Aktionäre fiebern dem iPhone 8 entgegen

Zehn Jahre iPhone - und ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Nach unerwartet starken Zahlen im Frühjahr verspricht Apple nun auch für das laufende Quartal glänzende Geschäfte. Bei Anlegern befeuerte das Spekulationen, das nächste Modell des Kassenschlagers, das "Geburtstag-iPhone", könnte schon im September auf den Markt kommen. Es soll mit vielen technischen Neuerungen bestückt sein.

Seit 2007, als Apple mit dem ersten iPhone eine Revolution auf dem Handymarkt auslöste, hat der Konzern aus Kalifornien 1,2 Milliarden Geräte verkauft. Die in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Zahlen lösten Begeisterung an den Börsen weltweit aus: Die Apple-Aktien erreichten ein Rekordhoch und könnten dem Dow Jones im Tagesverlauf erstmals über die Marke von 22.000 Punkten helfen. Die Papiere von Zulieferern legten zu, der Technologie-Index in Asien erreichte das höchste Niveau seit 2000 - bevor die damalige Blase platzte.

Vorhersagen

Das dritte Quartal des Geschäftsjahres ist für Apple üblicherweise schwierig, weil sich viele Kunden vor der Markteinführung des neuesten Modells mit Käufen zurückhalten. Dieses Mal konnte das Unternehmen aber den Absatz steigern. So verkaufte Apple mit etwa 41 Millionen Geräten um 1,6 Prozent mehr iPhones als vor Jahresfrist. Der Umsatz kletterte um 7 Prozent auf 45,4 Mrd. Dollar (38,4 Mrd. Euro), der Gewinn stieg um 12 Prozent auf 8,7 Mrd. Dollar. Analysten hatten nicht so viel erwartet.

Auch für die kommenden Monate zeigte sich Apple zuversichtlich und sagt einen höheren Umsatz vorher, als Analysten bislang für möglich gehalten haben. Der Ausblick lasse darauf schließen, dass das nächste iPhone pünktlich auf den Markt komme, sagte Analyst Jan Dawson von Jackdaw Research. Es wird damit gerechnet, dass das Gerät Displays mit einer höheren Auflösung, bessere Touchscreens und die Möglichkeit zum Laden ohne Kabel bietet - möglicherweise zu einem Preis von mehr als 1.000 Dollar.

Warnung von Experten

Doch es werden auch warnende Stimmen laut. "Wenn man sich den gesättigten Smartphone-Markt ansieht, längere Abstände zwischen neuen Modellen, zunehmende Konkurrenz in China und einen wachsenden Zweitmarkt, dann denken wir, dass es Apple schwer damit haben wird, die Erwartungen des Marktes zu erfüllen", schrieben die Experten der Deutschen Bank. Apple ist seit der Markteinführung stark vom iPhone abhängig. Es stand zuletzt für etwa rund zwei Drittel der Erlöse. Der Erzrivale Samsung verzeichnete unlängst einen Gewinnrückgang in seiner Smartphone-Sparte.

Besonders stark gewachsen ist der Umsatz nach Konzernangaben in den aufstrebenden Volkswirtschaften ohne China. Dagegen nahmen die Verkäufe in der Groß-Region China um 9,5 Prozent auf 8 Mrd. Dollar ab. Vor allem in Hongkong gingen die Verkäufe zurück. Grund dafür dürfte sein, dass Verbraucher dort auf die oft billigeren lokalen Smartphones zurückgreifen. Apple liegt in der Volksrepublik inzwischen auf dem fünften Platz hinter Rivalen wie Huawei, Oppo, Vivo und Xiaomi. Um das Geschäft anzukurbeln, wirbt das Unternehmen um die Gunst der Führung in Peking und investiert unter anderem in ein neues Daten-Speicherzentrum in Guizhou.

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