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Bongfish: Mit Schlittschuhen auf Überholspur

„Crashed Ice musste zum Winter fertig sein, um den Saisonauftakt zu erwischen", sagt Michael Putz, Chef des Grazer Spielestudios Bongfish (Harms Way, Stoked). Bei dem jüngsten Titel des Spielestudios handelt es sich um eine Adaption von Red Bulls Extremsportart, bei der man mit Schlittschuhen Wettrennen auf einem Eisparcours austrägt.

kommt nun am ersten Dezember für die Xbox360 auf den Markt und ist die erste Koproduktion zwischen der Grazer Firma und dem Salzburger Getränke- und Medienunternehmen.

Randsportarten
Die Zusammenarbeit mit Red Bull schildert Putz als intensiv und gut. Aufgrund von Red Bulls Engagement in Randsport-Arten sieht Putz an sich großes Potenzial für die Salzburger im Spiele-Bereich. Putz ist natürlich überzeugt, dass Crashed Ice das bis dato beste Spiel von Red Bull ist. Für Bongfish selbst war es das Ambitioniertes, was sie bislang umgesetzt haben. Innerhalb eines Jahres wurde nicht nur das Spiel fertig gestellt, sondern sich auch das Know-How von Kinect angeeignet.

Kinect-Skeptikern zum Trotz
„Niemand hat geglaubt, dass es funktionieren kann und hat abgewunken. Wir haben bewiesen, dass es trotzdem geht und sind nun extrem stolz." Er selbst war anfangs skeptisch, ob Kinect das Richtige für diese action-lastige Sportart ist. Die Zurückhaltung ist dann aber schnell in Begeisterung für Microsofts Bewegungssensor gemündet. Für Putz war klar: Allen Unkenrufen zum Trotz musste bewiesen werden, dass sich die Steuerungsmethode für ein schnelles, reaktionsbasiertes Rennspiel eignet. Binnen 12 Monaten wurde das Spiel von Grund auf neu entwickelt und im Zeitplan fertig gestellt.

Reality-Show über Bongfish auf ServusTV
Mit dem Spiel war Bongfish heuer auf der PAX (Penny Aracde Expo) in Seattle und bekam dort von Fans wie auch Fachmedien sehr gutes Feedback für das Spiel. Für weitere Publicity könnte auch eine von Red Bull produzierte TV-Dokumentation sein, die in acht Folgen die Entstehungsgeschichte eines Spiels zeigt. „Game Quest", so der Name der Serie, wird Ende 2012 auf ServusTV ausgestrahlt. Dass Bongfish dabei sein wird, davon darf ausgegangen werden.

Der richtige Kurs auf der Piste
Laut Putz war Crashed Ice aber nicht das einzige Spiel, für das große Hürden genommen wurden. Auch bei

musste einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden. „Der Druck war von allen Seiten extrem groß. Microsoft war bei der Lizenz extrem vorsichtig", sagt Putz. Hinzu kommt die Erwartungshaltung der Fans. Dieser Balanceakt musste geschafft werden. „Es hat sehr viel Zeit gekostet, den Fokus zu finden", sagt Putz. Die Schwierigkeit lag vor allem daran, das Konzept von damals an heutige Spieler-Bedürfnisse anzupassen.

„Das alte Gameplay funktioniert mit jungen Spielern nicht mehr", sagt Putz. Spiele müssen zugänglicher sein und von der ersten Sekunden Spaß machen, Spieltiefe sei erst später gefragt. Daher wurde bei Avatar Motocross Madness der Arcade-Stil in der Vordergrund gestellt, wobei Putz betont, dass der Simulationsaspekt des Originals weiterhin vorhanden ist. Nur muss man sich dafür eben Zeit nehmen.

Rosige Zukunft
Das Spiel selbst ist quasi fertig, spätestens Anfang 2013 wird Avatar Motocross Madness auf der Xbox veröffentlicht. Wie es danach weitergeht, lässt Putz offen. Es werde dem Firmenchef zufolge jedoch keine Stehzeiten geben. Diverse Projekte sind in Planung, der Zukunft sieht Putz optimistisch entgegen. Durch die Auseinandersetzung mit Kinect sei man auf den Geschmack gekommen, sich mit neuen, anderen Technologien auseinanderzusetzen.

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Am Donnerstag, den 18.10.2012, spricht Michael Putz im Zuge der SUBOTRON/WKW pro games Veranstaltung über den Entwicklungsprozess von Avatar Motorcross Madness. Im Zuge des Post Mortems erklärt der Firmenchef, was funktioniert hat und wo man auf Probleme stieß. Der Vortrag, der von der WKW gefördert wird, startet um 19 Uhr im Wiener Museumsquartier, im Raum D der Electric Avenue. Der Eintritt ist gratis.

futurezone gaming award:
Bongfish ist gemeinsam mit elf anderen österreichischen Spielestudios für den futurezone gaming award powered by Sky nominiert, für den bis 3. November abgestimmt werden kann.

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Benjamin Sterbenz

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