2 Atombomber aus verschiedenen Epochen.

2 Atombomber aus verschiedenen Epochen.

© US Air Force

Militärtechnik

Einmaliger Anblick: 2 Atom-Bomber fliegen Seite an Seite

Knapp 50 Jahre liegen zwischen den Jungfernflügen des Tarnkappenbomber B-2 Spirit und der B-29 Doc - beide zählen zu den Atombombern der USA. Nun wurden diese beiden legendären Flugzeuge zum ersten Mal zusammen am Himmel gesichtet.

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Bei der Wings Over Whiteman Air Show über der Whiteman Air Force Base im US-Bundesstaat Missouri konnten Besucher und Besucherinnen das Spektakel betrachten. Beide Maschinen werden vom 509th Bomb Wing betrieben. Die Einheit wurde im Zweiten Weltkrieg gegründet, um mit der B-29 nukleare Einsätze zu fliegen.

Die Doc ist eine von 2 Superfortress, die noch flugtauglich sind und für Airshows eingesetzt werden. Sie wurde 1944 gebaut und im März 1945 an die Air Force ausgeliefert. Benannt ist sie nach einem der 7 Zwerge aus dem gleichnamigen Disneyfilm. Das ist auch am Bild an der Seite des Flugzeugs zu sehen.

Die B-29 Stratofortress Doc.

Die B-29 Stratofortress Doc.

Die vierpropellerige Boeing B-29 Superfortress war ein Langstreckenbomber, der als der größte und leistungsfähigste Bomber des 2. Weltkriegs gilt. Sie hat eine Reichweite von etwa 5.000 Kilometern und erreicht eine Flughöhe von mehr als 10 Kilometern. Fast 4.000 Stück wurden während des 2. Weltkriegs gebaut.

Größter Bomber des 2. Weltkriegs

Die B-29 verfügte über unter Druck stehende Crew-Kabinen und ein zentrales Feuerleitsystem mit ferngesteuerten Geschützen. Zu der Standardausstattung zählten 10 50-Kaliber-Maschinengewehre und einer 20mm-Kanone.

Die Reichweite hing stark von der Beladung ab. Bei einem Flug mit 2.300 Kilogramm an Bomben betrug der Aktionsradius etwa 2.600 Kilometer. Mit einer Tonne Bomben gingen sich mehr als 6.000 Kilometer aus. Der Reichweitenrekord lag bei 13.000 Kilometern bei einem Flug von Guam nach Washington. Er dauerte 35 Stunden.

Luftbetankung perfektioniert

Die Superfortress gilt auch als jenes Flugzeug, mit dem die Luftbetankung perfektioniert wurde. Dazu entwickelte Boeing den bis heute üblichen Ausleger. Eine modifizierte B-29 wurde etwa als Tankflugzeug der Lucky Lady II beim ersten Nonstopflug um die Erde eingesetzt.

Laut The War Zone handelt es sich beim Flug wahrscheinlich um das erste Mal, dass die B2 und B-29 gemeinsam bei einer Flugshow in Formation geflogen wurde. Noch bis kurz vor der Veranstaltung stand nicht fest, ob die B-29 überhaupt abheben würde. Sie wurde lediglich als Ausstellungsobjekt angekündigt.

Nur 21 B-2 Bomber gebaut

Der Flug der B-2 war allerdings bereits seit längerem geplant. Der Militärstützpunkt ist der einzige ständige Aufenthaltsort der einsatzfähigen Spirits. Insgesamt wurden zwischen 1988 und 1997 lediglich 21 Stück gebaut, ein Flugzeug stürzte 2008 bei der Andersen Air Force Base in Guam ab. Ein weiteres ist nach einer Notlandung mit Brand Ende 2022 nicht mehr einsatzfähig.

B2 und B-29

Die heutigen B-2 Bomber sind ein Schlüsselelement von Amerikas nuklearer Abschreckungstriade (luftgestützte Bomber, landbasierte Interkontinentalraketen und U-Boote). Mit einer Flügelspannweite von 52 Metern ist sie knapp 10 Meter größer als die B-29.

B-2 Bomber gänzlich ohne Verteidigungsbewaffnung

Angetrieben wird sie von 4 Jetantrieben, womit sie eine Höhe von mehr als 15 Kilometern erreichen kann. Ihre Reichweite liegt bei etwa 11.000 Kilometern, wenn sie nicht in der Luft betankt wird. Theoretisch könnte sie auch länger in der Luft bleiben.

Die B-2 ist anders als die B-29 gänzlich ohne Verteidigungsbewaffnung unterwegs. Stattdessen konzentrierte man sich auf die Tarnkappeneigenschaften, die sie für feindliche Radarsysteme unsichtbar machen sollte. Spezielle Werkstoffe, Beschichtungen und ihr ikonisches Flügeldesign sollten ihre Infrarot- und Radarsignatur so gut wie möglich unterdrücken.

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Die B-2 soll in den kommenden Jahren durch die modernere B-21 ersetzt werden. Erste Tests mit dem Tarnkappenbomber der nächsten Generation laufen bereits, eine Produktion von mindestens 100 Stück seit laut dem US-Verteidigungsministerium angestrebt.

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