Neue Fotos zeigen B-21 Stealth-Bomber detailliert wie nie zuvor
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Im Dezember 2022 wurde der B-21 Raider erstmals offiziell präsentiert. Er ist der Nachfolger des ikonischen B2-Bombers, der 1993 bei der US Air Force in Dienst gestellt wurde.
Viel gab es bei der Enthüllung der B-21 aber nicht zu sehen. Die Ausleuchtung und die Position des Flugzeugs vor dem Hangar waren so gewählt, dass möglichst wenige Details der Maschine sichtbar waren.
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Auch die offiziellen Fotos gaben nicht viel her. Seit der Präsentation sind fast alle von vorne aufgenommen, mit nur minimalen Abweichungen im Winkel. Jetzt hat die Air Force die ersten 2 Aufnahmen veröffentlicht, die den B-21 von der Seite zeigen. Außerdem gibt es ein neues Frontalbild, das dabei hilft, die Größe des Tarnkappen-Flugzeugs besser einzuschätzen.
Gemacht wurden die Fotos beim Hersteller Northrop Grumman in Kalifornien. Sie sind Ende Juli entstanden, einige Tage nachdem Northrop Grumman bekannt gegeben hat, dass der erste B-21 den „Power on“-Status erreicht hat – also eingeschaltet wurde. Ein Testflug könnte laut der Air Force noch dieses Jahr stattfinden. Man sei guter Hoffnung, könne es aber nicht versprechen.
Analyse der Fotos
The Drive hat die wichtigsten Punkte zum B-21 zusammengefasst, die anhand der neuen Fotos, früherer Bilder und Konzeptzeichnungen jetzt bekannt sind.
Der B-21 hat einen Daten-Dorn bekommen. Dieser befindet sich an der Unterseite, leicht links versetzt. Damit werden Daten zum Luftstrom und der Aerodynamik bei Testflügen gesammelt. Bei der regulären Einsatzvariante wird es diesen Dorn nicht geben.
Weitere Luftstrom-Sensoren wurden entlang des Rumpfes befestigt. Diese sind flach verbaut, damit sie nicht die Flugeigenschaften des B-21 verändern und so die Messergebnisse verfälschen.
Der B-21 hat eine flache Rumpf-Erweiterung, die bis zur Spitze geht. Das sieht ein wenig wie ein Schnabel aus. Diese Erweiterung ist stärker ausgeprägt als beim B-2 Bomber.
Die Cockpit-Fenster sind klein und haben einen eigenartigen Winkel. Auch anhand der seitlichen Fotos sieht es so aus, als würde die Crew nur sehr wenig Sicht nach außen haben.
Die Notausstiegsöffnung am Dach ist durch die gepunktete Linie sichtbar. Diese befindet sich relativ weit hinten, gemessen an der Position der Fenster. Das deutet darauf hin, dass die Pilot*innen eher weit hinten im Cockpit sitzen, was die Sicht aus den Fenstern noch zusätzlich erschwert.
Die Fotos zeigen, wie tief die Lufteinlässe des B-21 im Rumpf untergebracht sind. Das soll dabei helfen, die Radarsignatur zu reduzieren, speziell von Radarstrahlen, die von unten auf das Flugzeug treffen. Da der B-21 vermutlich eine sehr hohe Dienstgipfelhöhe hat, ist es eher unwahrscheinlich, dass er von einem Radar über ihn, z. B. durch ein anderes Flugzeug, erfasst wird.
Hinter dem Triebwerk ist eine dunkle Stelle am Rumpf zu erkennen. Es ist nicht bekannt, was es ist, könnte aber mit dem noch geheimen Abluftsystem der B-21 zu tun haben. Dafür wäre die Position aber zu weit oben und vorne.
Die Klappen für das Fahrwerk sind kleiner als bei der B-2. Die Klappe für das Vorderrad ist zweigeteilt, beide öffnen zur rechten Seite hin. Bei der B-2 war die Klappe vorne, was beim Starten für ungewollten Luftwiderstand sorgte.
Am Flügel hinten sind 3 Ruder zur Steuerung erkennbar. Diese sehen simpler aus als bei der B-2. Sie erinnern an frühere Konzeptzeichnung des B-2 Bombers, bevor dieser umgestaltet wurde, um auch Missionen in niedrigen Flughöhen ausführen zu können.
Der B-21 auf den Fotos ist bereits mit der Nummer 0001 beschriftet. Außerdem trägt er das Logo der Edwards Air Force Base, wo die meisten der Testflüge stattfinden werden. Das lässt vermuten, dass genau dieser B-21, der jetzt auf den Bildern zu sehen ist, den Jungfernflug absolvieren wird.
Unten am Rumpf sind 2 trapezförmige Teile zu sehen. Diese scheinen Northrop Grummans Sensorpaket EMRIS zu sein. Damit soll der B-21 Bomber auch zum fliegenden Datalink werden, etwa um Drohnen und autonome Kampfflugzeuge zu steuern.
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B-21 wird B-1 und B-2 ersetzen
Der B-21 Raider ist als strategischer Langstreckenbomber mit Tarneigenschaften konzipiert. Er kann mit konventionellen Waffen und Nuklearwaffen ausgerüstet werden. Bis 2040 soll er den B-2 Spirit in der Flotte der Air Force ablösen und auch den B-1 Lancer. Läuft das Programm gut, soll der B-21 auch die über 60 Jahre alte B-52 Stratofortress ersetzen.
Das setzt allerdings voraus, dass der B-21 leistbar ist. Und dafür schaut es eher schlecht aus. Aktuell werden die Kosten auf 700 Millionen US-Dollar pro Stück geschätzt. Rüstungsexpert*innen gehen bereits davon aus, dass die erste Charge weit teurer sein wird. Es werden 800 bis 900 Millionen US-Dollar geschätzt.
Im Vergleich zum B-2 wäre das aber fast ein Schnäppchen: Die Stückkosten sollen bei 2,2 Milliarden US-Dollar liegen. Das macht ihn zum teuersten Flugzeug der Welt.
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