Warum der Stealth-Bomber B-21 so schlecht präsentiert wurde

Warum der Stealth-Bomber B-21 so schlecht präsentiert wurde

© via REUTERS / US AIR FORCE

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Warum der Stealth-Bomber B-21 so schlecht präsentiert wurde

30 Jahre hat es gedauert, bis die USA den Nachfolger des Stealth-Bombers B-2 vorgestellt haben. Am 2. Dezember wurde der atomwaffenfähige Tarnkappenbomber B-21 Raider präsentiert.

Die Bilder der Präsentation sind leider ziemlich enttäuschend. Zu sehen ist lediglich die Front des Kampfflugzeuges. Durch die Belichtung sind die Details des Fliegers besonders schwer zu erkennen. Aber warum hat man den B-21 Raider bei dem Event nicht besser in Szene gesetzt?

Am liebsten wohl gar nicht präsentiert

Am liebsten wäre der U.S. Air Force vermutlich, wenn der Stealth-Bomber gar nicht der Öffentlichkeit präsentiert werden würde. Tarnkappenbomber haben es schließlich an sich, dass sie praktisch unsichtbar ihre Missionen abwickeln. Diesen Umstand merkte man der Art und Weise, wie der B-21 Raider präsentiert wurde, auch deutlich an.

So wurde der neue Bomber an einer geheimen Location und nur bei Dunkelheit mit einer düsteren Bühnenbeleuchtung erstmals gezeigt - auch die Nebelmaschine wurde angeworfen. Das Flugzeug wurde nicht einmal zur Gänze aus dem Hangar geschoben. Der Großteil des Fliegers blieb unter Dach.

Damit sollen primär Luftaufnahmen hochauflösender Satelliten verhindert werden. Feindliche Streitkräfte haben nämlich großes Interesse, die Details des B-21 Raider so schnell wie möglich analysieren zu können.

Ausspionieren und Abkupfern

Ziel ist es, etwaige Radarsysteme so gut wie möglich auf die Erkennung des neuen Tarnkappenbombers abzustimmen. Auch könnten feindliche Streitkräfte sensible Details für die Entwicklung ihrer eigenen Kampfflugzeuge kopieren.

Von zentralem Interesse bei Stealth-Bombern ist unter anderem die Architektur der Triebwerke. Diese wurden beim B-21 Raider im Vergleich zum Vorgänger – dem B-2 Spirit – deutlich überarbeitet, wie auf den Bildern zu erkennen ist.

Beispielsweise befinden sich beim B-2 Spirit die Turbinen in so genannten Triebwerksbuchten. Die Lufteinlässe sind auf der Oberseite angebracht, damit sie effizienter vor bodengestützten Radarsystemen geschützt sind. Außerdem werden die Abgasstrahlen des B-2 gekühlt, damit das Flugzeug nicht dadurch geortet werden kann.

Die Präsentation des Vorgängers

Früher oder später werden aber dann doch Fotos an die Öffentlichkeit gelangen, die den kompletten B-21 Raider aus allen möglichen Blickwinkeln zeigen – das wird sich auch schwer verhindern lassen. Die U.S. Air Force möchte die Details des neuen Tarnkappenbombers aber so lange wie möglich geheim halten, wie an der Präsentation zu merken war.

Das ist auch ein deutlicher Unterschied zur öffentlichkeitswirksamen Präsentation des Vorgängers im Jahr 1988. Damals wurde der B-2 Spirit unter dem Beifall des Publikums, von Pauken und Fanfaren begleitet, aus dem Hangar geschoben.

Rigorose Sicherheitsvorkehrungen

Bei der Präsentation des B-21 Raider vor wenigen Tagen mussten alle Besucher*innen ihre Smartphones, Smartwatches und andere vergleichbare Geräte abgeben. Erst nachdem der Tarnkappenbomber wieder verhüllt im Hangar stand, wurden die Geräte an die Besucher*innen zurückgegeben.  

Ein entscheidender Unterschied zu heute: Hochauflösende Satellitenfotos und leistungsstarke Smartphones, die die einzelnen Komponenten des Flugzeugs bis ins kleinste Detail ablichten können, gab es damals einfach noch nicht.

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