Mark Zuckerberg.

Mark Zuckerberg.

© APA/AFP/POOL/JULIA DEMAREE NIKHINSON / JULIA DEMAREE NIKHINSON

Digital Life

Zuckerberg will Einsamkeit mit KI-Freunden bekämpfen

Meta-Chef Mark Zuckerberg findet, dass wir mehr mit Chatbots reden sollten, anstatt Freundschaften zu echten Menschen aufzubauen. Ihm zufolge wäre das erfolgsversprechender als reale Kontakte. 

In einem Interview mit dem Podcaster Dwakesh Patel erklärte der Meta-Chef, dass KI-Chatbots künftig in unseren Leben eine größere Rolle haben werden als echte soziale Kontakte. 

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Zu wenig Freunde

„Es gibt diese Statistik, die ich immer total verrückt finde: Der durchschnittliche Amerikaner hat, glaube ich, weniger als 3 Freunde“, sagte der Meta-Chef zu Patel. „der durchschnittliche Mensch hat ein Bedürfnis nach viel mehr – ich glaube so um die 15 Freunde oder so.“

„Durchschnittliche Menschen wünschen sich mehr Bindungen und mehr Kontakte, als sie tatsächlich haben“, sagte er danach. Er glaubt, dass Firmen wie Meta diese Lücke möglicherweise mit virtuellen Freunden schließen können.

Zuckerberg glaubt, dass uns derzeit schlicht noch das Vorstellungsvermögen dafür fehle, wie eng wir künftig mit Chatbots sein werden. Er meint auch, dass Freundschaften zu KI-Chatbots derzeit noch stigmatisiert seien. Denn irgendwie ist es doch etwas befremdlich, wenn man anderen Menschen erzählt, man hätte das Wochenende mit ChatGPT verbracht. 

Meta setzt auf „Digital Companions“

Bereits vor einigen Monaten wurden Metas Pläne für ein großflächigeres Rollout solcher sozialer Chatbots in seinen Netzwerken bekannt, die „Digital Companions“ genannt werden. Im Anschluss gab es einiges an Kritik an den Plänen und Meta ruderte etwas zurück. 

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In letzter Zeit ist die Diskussion um Metas KI-Chatbots, die soziale Bedürfnisse erfüllen, aber neu aufgeflammt. Laut Wall Street Journal sollen sich die „Digital Companions“ etwa auf explizite Sex-Gespräche mit Nutzern einlassen – sogar mit Minderjährigen. 404 Media berichtete kurze Zeit später, dass man in Metas App AI Studio Chatbots erstellen kann, die sich als ausgebildete Psychotherapeuten ausgeben – was illegal ist.

Experten: KI kann soziale Kontakte nicht ersetzen

Experten sprachen sich indessen wiederholt dagegen aus, dass man Therapeuten oder romantische Partner mit KI-Chatbots ersetzt, wie etwa die Washington Post berichtete. Denn das könnte die sozialen Fähigkeiten der Betroffenen mindern und sich sogar auf ihr Empathie-Vermögen auswirken. 

Zuckerberg hält trotzdem weiter an seiner Vision für KI-Chatbots als Ersatz für Freunde fest. Manche fühlen sich bei dem Vorhaben etwas an sein geflopptes Metaverse erinnert. In der Virtual-Reality-Welt kann man mit virtuellen Freunden sprechen und interagieren. Das Projekt erweist sich mittlerweile allerdings als Millionengrab, weil diese Pläne von Zuckerberg nicht aufgegangen sind. 

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