
Mark Zuckerberg (Archivbild)
„Alles, was ich sage, wird geleakt”, sagt Zuckerberg in geleaktem Meeting
Meta hat diese Woche sein erstes All-Hands-Meeting des Jahres abgehalten. Dies verlief anders, als es bisher üblich war, berichtet The Verge.
Mitarbeiter können vor dem Livestream Fragen übermitteln. Die Belegschaft kann außerdem mit Upvotes darüber abstimmen, welche Fragen sie unbedingt von der Geschäftsführung beantwortet haben will.
Unerwünschte Fragen wurden ausgelassen
Zum ersten Mal wurde das Ranking der Fragen nicht mehr öffentlich angezeigt. Auch das Kommentarsystem wurde während des Livestreams deaktiviert. Die Personalabteilung erklärte vor Beginn des Streams, dass man Fragen auslasse, die unproduktiv sind, falls sie leaken.
Meta-Chef Mark Zuckerberg rechtfertigte das später auch im Livestream: „Wir versuchen wirklich offen zu sein, aber dann wird alles geleakt, was ich sage. Das nervt. Wir werden die wichtigsten Themen behandeln, aber wir sind gerade in einer Position, in der ich nicht über manche Dinge reden kann, weil sie Werte-zerstörend sind. Also werde ich nicht darüber reden.“
Kündigungen: „Die Leute hätten es eh nicht geschafft“
Mit anderen Themen hatte der Meta-Chef keine Probleme. Dazu gehört etwa die Frage nach dem bevorstehenden Personalabbau, bei dem Meta die langsamsten 5 Prozent der Mitarbeiter kündigen will. „Das ist wie bei einem Pflaster: Lieber sofort abreißen. Ich denke, es ist netter die Leute gleich gehen zu lassen, die es vermutlich ohnehin nicht schaffen werden.“
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Zumindest dürfte das Home Office vorerst bleiben. Es wurde gefragt, ob es, wie bei anderen Tech-Unternehmen, eine Zurück-ins-Büro-Regel geben wird. „Ich habe mich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt. Der Status Quo ist in Ordnung. Weitermachen.“
Bei der Kürzung der Vorteile für Mitarbeiter gibt es kein Nachsehen. Es wurde gefragt, warum man etwa die kostenlosen E-Auto-Ladestationen bei den Meta-Büros streicht, obwohl Meta in Geld schwimmen würde: „Ein Grund, warum wir finanziell erfolgreich sind, ist weil wir diszipliniert mit unseren Ausgaben sind“, sagte Zuckerberg.
Regeln gegen Hassrede waren nicht Mainstream genug
Dass Meta seine Programme für Inklusion, Gleichberechtigung und Vielfalt einstellt, begründete er so: „Wir können nicht spezifische Gruppen bevorzugen, auch wenn wir damit versuchen, für andere Dinge wieder gut zu machen.“
Auch, dass Meta seine Regeln für Hassrede abgeschwächt hat und es jetzt etwa in Ordnung ist zu sagen, dass Transmenschen geisteskrank sind, hat er verteidigt: „Wir haben im Laufe der Zeit viele Regeln eingeführt, die eingeschränkt haben, was Menschen auf unseren Plattformen sagen dürfen. Damit sind wir nicht mehr der Mainstream gewesen. Nur, weil wir jetzt zulassen, dass Menschen bestimmte Dinge sagen, heißt das nicht zwangsläufig, dass wir diesen Aussagen zustimmen. Es heißt nur, dass wir eine Plattform sein wollen, auf der Menschen Dinge diskutieren können.“
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Gemeinsame Ziele mit Trump
Zur Anbiederung an die Trump-Regierung sagte Zuckerberg: „Wir haben jetzt die Möglichkeit, produktiv mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten und diese Chance werden wir nutzen. Ich denke, dass ist die richtige Entscheidung, auch wenn wir in einigen Bereichen nicht dieselbe Meinung haben. Wir haben aber gemeinsame Ziele, mit denen wir unserer Community besser dienen und die Interessen unseres Landes vorantreiben können. Wir werden diese Ziele in einer Art verfolgen, die nicht mit unseren Prinzipien und Werten bricht.“
Seine Abschlussnachricht an die Belegschaft: „Es wird ein heftiges Jahr, also schnallt euch an. Wir haben viel zu tun. Ich freue mich darauf.“
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