
Chinas Hyperschalldrohne MD-19
Chinas neues Kerosin-Triebwerk soll Mach 16 erreichen können
Forscher der Universität für Luft- und Raumfahrt in Peking haben ein Triebwerk entwickelt, das mit herkömmlichem Kerosin betrieben wird und Geschwindigkeiten von bis zu Mach 16 erreichen soll, also die 16-fache Schallgeschwindigkeit. Das entspricht fast 20.000 Kilometer pro Stunde. Davon berichtet die South China Morning Post.
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Detonation statt Verbrennung
Das neue Triebwerk, eine sogenannte Oblique Detonation Engine (ODE), nutzt eine Technologie, bei der die Energie des Kerosins effizienter freigesetzt werden soll. Die ODE basiert auf dem Prinzip der schrägen Detonationswelle.

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Anstatt einer kontinuierlichen Verbrennung, wie sie in herkömmlichen Turbinentriebwerken stattfindet, nutzt das RDE eine Serie kontrollierter Explosionen. Bei einer Detonation breitet sich die Verbrennungsfront mit Überschallgeschwindigkeit aus, wodurch die Energie des Kerosins effizienter freigesetzt wird.
Ein Schlüsselelement ist die gezielte Manipulation der Stoßwellen innerhalb der Brennkammer. Durch strategische Platzierung einer 5-mm-Erhebung an der Brennkammerwand erzeugten die Ingenieure nun einen selbsterhaltenden "Detonationsdiamanten".
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© Chinese Academy of Sciences
Kerosin
Im Gegensatz zu vielen anderen Hyperschallantriebskonzepten, die auf Wasserstoff basieren, verwendet dieses Design Kerosin (entspricht dem europäischen Standard Jet A-1). Dies hat praktische Vorteile, da Kerosin leichter zu lagern ist und die bestehende Infrastruktur für Flugzeugbetankung genutzt werden kann.
Von einem fertigen Triebwerk ist die Forschung allerdings noch weit entfernt. Im Test konnte der Betrieb nur 50 Millisekunden aufrechterhalten werden. Es hat jedoch gereicht, um den Forschern ein umfangreiches Bild für den Test zu liefern.
Künftig könnte die Technologie sowohl für militärische Anwendung nützlich sein als auch für zivile Hyperschallluftfahrt. Bis diese in der Realität ankommt, ist aber noch sehr viel Forschung notwendig.
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